Die psychodynamischen Aspekte des Kriegsverlangens
Die Psychopathologie der Kriegslust
Die Kriegslust wird im digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache als „rasche Bereitschaft zu einer kriegerischen Auseinandersetzung“ definiert. Ich nenne diese persönliche Kriegslust jedoch „Belliphilie“, um sie von einer politischen Haltung zu unterscheiden, die den Einsatz militärischer Mittel zur Durchsetzung von Zielen befürwortet, was als „Bellizismus“ bezeichnet wird. Die Kriegslust-Erkrankung entwickelt sich aus einer komplexen Psychodynamik, die auf psychosozialen Entfremdungen und traumatischen Erfahrungen in der frühen Kindheit beruht.
Der Gefühlsstau und seine Auswirkungen
Ein Gefühlsstau kann dazu führen, dass Menschen in beruflichen Tätigkeiten eine aggressive Abfuhr suchen, sei es als Boxer, Zahnarzt oder in anderen Berufen, in denen sie ihre Aggression sublimieren können. Dieser Gefühlsstau kann auch in zwischenmenschlichen Beziehungen zum Ausdruck kommen, indem man permanent leidet, sich ärgert und Streit provoziert. Solange der Gefühlsstau sublimiert und durch äußere Erfolge wie Geld oder Karriere bestätigt wird, funktioniert diese soziale Entladung gut. Doch wenn diese Erfolge verloren gehen, entsteht die Notwendigkeit, ein Feindbild zu finden, um die Aggression wieder abzulassen. Der Gefühlsstau ermöglicht auch irrationalen Denkweisen.
Die Rolle der politischen Struktur und der Gesellschaft
Die politische Struktur einer Gesellschaft, die soziale Situation der Bevölkerung und der Gruppendruck des sozialen Umfeldes haben einen entscheidenden Einfluss darauf, ob der Gefühlsstau in eine konstruktive Gesellschaftsentwicklung oder in den Bellizismus führt. In einer schweren Gesellschaftskrise ist Bellizismus die Regel, da zu wenig Menschen mit Friedensfähigkeit zur Verfügung stehen. Solange Menschen mit narzisstischer Störung an der Macht sind oder gewählt werden, die den Krieg brauchen, wird es immer Krieg geben. Eine narzisstische Gesellschaft wie unsere, die auf Wachstum und Konkurrenz basiert, wird früher oder später in eine bedrohliche Krise geraten. Der psychodynamische Komplex einer kollektiven Kriegslust besteht aus massenhafter Frühtraumatisierung, Kompensation in einer Normopathie-Krise der Gesellschaft, aktiviertem Gefühlsstau und letztendlich Krieg.
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Psychodynamik der Kriegslust
Die Kriegslust wird im digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache als „rasche Bereitschaft zu einer kriegerischen Auseinandersetzung“ definiert (1). Ich halte „Kriegslust“ für ein Symptom einer psychosozialen Erkrankung, der ich für die individuelle Psychopathologie den Namen „Belliphilie“ (von lateinisch bellum — der Krieg — und griechisch philia — Liebe, Neigung) gegeben habe, um die persönliche Kriegslust eines Menschen von einer politischen Haltung, die den Einsatz militärischer Mittel zur Durchsetzung von Zielen befürwortet, zu unterscheiden. Für Letztere ist die Bezeichnung „Bellizismus“ geläufig (siehe unten das Kapitel „Bellizistische Regierungspolitik“). Die Kriegslust-Erkrankung entwickelt sich aus einer komplexen Psychodynamik: I. Zugrunde liegen immer die psychosozialen Entfremdungen der Frühtraumatisierung durch die beschriebenen mütterlichen und väterlichen Beziehungsstörungen. Der damit verbundene Gefühlsstau, wenn Zorn, Wut und Hass durch
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