Streit im Volkswagen-Haushalt
Volkswagen steht vor einer grundlegenden Sanierung, um eine Chance zu haben. Entlassungen sind unvermeidlich. Der Vorstand und der Betriebsrat liegen im Streit. Allerdings reichen Kostensenkungen allein nicht aus, um die Rentabilität zu steigern. Es ist mehr Absatz erforderlich.
In der VW-Zentrale wird derzeit darüber gestritten, wer im Kampf um die Senkung der Personalkosten das Sagen hat. Die Arbeitgeberseite, vertreten durch VW-Markenchef Thomas Schäfer, oder die Arbeitnehmerseite, vertreten durch die Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo? Der Vorstand plant ein drastisches Sparprogramm für die Kernmarke Volkswagen, um bis 2026 zehn Milliarden Euro einzusparen und die Umsatzrendite von 3,4 auf 6,5 Prozent zu steigern. Die wirtschaftliche Lage des Konzerns ist derzeit schlecht, der Absatz schwächelt und das Stammwerk ist unterausgelastet.
Die Ausgangspositionen beider Parteien sind sehr unterschiedlich. Schäfer kündigte „spürbare Einschnitte“ an und betonte, dass der Autokonzern mit seinen hohen Kosten nicht mehr wettbewerbsfähig sei. Der Betriebsrat besteht auf Tarifverträgen und der Sicherheit der Beschäftigung bis 2029. Es war von Anfang an klar, dass die angestrebten Einsparungen von 10 Milliarden Euro ohne drastische Senkung der Personalkosten nicht erreicht werden können. Der Vorstand betont jedoch, dass das Effizienzprogramm nicht nur auf Personalmaßnahmen setzt, sondern auch andere Maßnahmen umfasst.
Um die Rentabilität zu steigern, ist es notwendig, den Absatz zu erhöhen. Kostensenkungen allein reichen nicht aus. Volkswagen hat daher eine neue Strategie für den chinesischen Markt entwickelt. Das China-Geschäft wird vollständig aus dem Konzern gelöst und in Hefei angesiedelt. Dort sollen Modelle für den chinesischen Markt entwickelt und produziert werden. VW will künftig „in China, für China“ produzieren und eine eigene E-Auto-Plattform entwickeln, um mit Konkurrenten wie BYD aufzuholen. Diese strategischen Schritte kommen zwar spät, aber nicht zu spät. Es wird jedoch noch einige Jahre dauern, bis die neue China-Strategie wirksam wird und die Rentabilität wieder durch Wachstum und nicht nur durch Kostensenkungen gesteigert wird
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Zoff im Hause Volkswagen
Volkswagen hat nur eine Chance, wenn der Konzern grundlegend saniert wird. Entlassungen sind damit unausweichlich. Vorstand und Betriebsrat liegen deswegen im Clinch. Doch Kostensenkungen allein machen den Renditekohl nicht fett. Mehr Absatz muss her. IMAGO / Rust In der VW-Zentrale geht es zurzeit darum, wer im Machtkampf um Senkung der Personalkosten, vulgo: Belegschaftsabbau, das Sagen hat. Die Arbeitgeberseite, vertreten durch VW-Markenchef Thomas Schäfer – oder die Arbeitnehmerseite, vertreten durch die Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo? Ausgangspunkt ist ein vom Vorstand geplantes drastisches Sparprogramm. Die Kernmarke Volkswagen soll einem milliardenschweren Effizienzprogramm unterzogen werden. Bis 2026 will der Konzern zehn Milliarden Euro an Kosten einsparen. Die Umsatzrendite der Marke soll von zuletzt 3,4 auf 6,5 Prozent angehoben werden. Grund ist die aktuell schlechte wirtschaftliche
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