Der Verrückte und die Wohlhabenden | Geschrieben von Hermann Ploppa

in der Politik lässt sich nicht leugnen. Die Ideen des Anarcho-Kapitalismus finden immer mehr Anhänger, vor allem unter jungen Menschen, die sich von den etablierten politischen Parteien enttäuscht fühlen. Milei ist einer der prominentesten Vertreter dieser Bewegung in Argentinien und hat es geschafft, eine große Anhängerschaft um sich zu versammeln.

Seine politische Karriere begann im Jahr 2020, als er sich entschied, für das Amt des Bürgermeisters von Buenos Aires zu kandidieren. Obwohl er letztendlich nicht gewählt wurde, konnte er eine beträchtliche Anzahl von Stimmen auf sich vereinen und machte so auf sich aufmerksam. Seitdem ist er regelmäßig in den Medien präsent und nutzt jede Gelegenheit, um seine radikalen Ideen zu verbreiten.

Milei ist ein Meister der Provokation und beherrscht die Kunst der Rhetorik. Er ist bekannt für seine scharfen und oft beleidigenden Aussagen gegenüber politischen Gegnern und etablierten Institutionen. Seine Anhänger lieben ihn dafür, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt und sich nicht scheut, politische Korrektheit zu ignorieren.

Seine politischen Positionen sind extrem marktradikal und gehen weit über das hinaus, was in den meisten liberalen Demokratien als akzeptabel angesehen wird. Er lehnt jegliche staatliche Intervention in die Wirtschaft ab und fordert die vollständige Privatisierung aller öffentlichen Dienstleistungen. Er ist ein entschiedener Gegner des Wohlfahrtsstaates und der Umverteilung von Reichtum.

Milei ist auch ein Verfechter des freien Handels und der Globalisierung. Er glaubt, dass der freie Markt die beste Lösung für alle wirtschaftlichen Probleme ist und dass der Staat sich aus allen wirtschaftlichen Angelegenheiten heraushalten sollte. Er argumentiert, dass der Markt selbstregulierend ist und dass die unsichtbare Hand des Marktes für das Wohl aller sorgt.

Seine politischen Ansichten haben ihm sowohl Bewunderung als auch Kritik eingebracht. Während seine Anhänger ihn als mutigen Kämpfer für individuelle Freiheit und wirtschaftliche Prosperität sehen, werfen ihm seine Kritiker vor, naiv und unrealistisch zu sein. Sie argumentieren, dass seine Ideen in der realen Welt nicht umsetzbar sind und dass sie zu sozialer Ungleichheit und Ausbeutung führen würden.

Trotz der Kontroversen und der Kritik hat Milei es geschafft, eine bedeutende politische Bewegung aufzubauen und eine breite Anhängerschaft zu gewinnen. Obwohl er bisher noch keinen politischen Erfolg erzielt hat, ist er zu einer wichtigen Stimme in der argentinischen Politik geworden und wird sicherlich auch in Zukunft eine Rolle spielen

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Der Verrückte und die Reichen | Von Hermann Ploppa

Die letzte Präsidentschaftswahl in Argentinien war wegen dieser lateinamerikanischen Variante des Hans Wurst wenigstens in keiner Phase langweilig. Auch in Argentinien sammelt jeder Pluspunkte, der mit Hasstiraden auf die amtierende Politikerkaste eindrischt. Aber während bei uns immer noch auf sehr hohem Niveau gemeckert wird, haben die Argentinier schon lange nichts mehr zu lachen und zu beißen. Die jährliche Inflationsrate liegt bei unglaublichen 145 Prozent. Die Arbeitslosigkeit beträgt offiziell zwar nur 7 Prozent. Doch gibt es eine verdeckte Arbeitslosigkeit, und die kann auch schon mal 44 Prozent betragen (1), mit großen regionalen Unterschieden. Während es den Menschen im Großraum um die Hauptstadt Buenos Aires noch relativ gut geht, können in strukturschwachen Regionen durchaus Menschen hungern. Der Anteil der Argentinier, die unterhalb

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