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Moderne Form der Sklaverei“ bei einem Lieferanten von Shimano

Published On: 24. Dezember 2023 10:30

Pascal Derungs / 24.12.2023 Schlechte Arbeitsbedingungen gibt es nicht nur in der Modeindustrie, sondern auch in der globalisierten Fahrradbranche. Shimano, der weltweit führende Hersteller von Fahrradteilen, hat möglicherweise Zahnräder verkauft, die unter Bedingungen „moderner Sklaverei“ hergestellt wurden. Dies wurde Anfang Dezember von Samuel Lovett in der Zeitung „Telegraph“ enthüllt. Das japanische Unternehmen, das Milliarden Dollar schwer ist, liefert Bremsen, Schaltungen, Ketten, Pedale und mehr für die bekanntesten Fahrradmarken der Welt. Der Fahrradriese bezieht Komponenten unter anderem vom malaysischen Zulieferer Kwang Li Industry. Diesem Unternehmen wird vorgeworfen, Wanderarbeiter aus Nepal ausgebeutet zu haben. Einige der betroffenen Arbeiter gaben laut Lovett an, dass sie bedroht und körperlich misshandelt wurden. Kwang Li Industry soll auch unrechtmäßig Rekrutierungsgebühren erhoben und Gehaltsabzüge vorgenommen haben. Der malaysische Zulieferer soll außerdem Zeit-Arbeiter ohne Lohnfortzahlung suspendiert und aus den Unterkünften vertrieben haben. Die Untersuchung des „Telegraph“ stützt sich auf Interviews mit aktuellen und ehemaligen Arbeitern bei Kwang Li Industry sowie auf die Analyse von Gehaltsabrechnungen, Verträgen und Korrespondenz zwischen dem Unternehmen und der nepalesischen Botschaft in Malaysia. Aufgrund der Gehaltsabzüge verdienten die Beschäftigten des Unternehmens angeblich weniger als den monatlichen Mindestlohn in Malaysia und konnten die hohen Rekrutierungskosten nicht zurückzahlen. Arbeitsrechtsspezialisten der Internationalen Arbeitsorganisation ILO bestätigten gegenüber dem „Telegraph“, dass die angeprangerten Missbräuche bei Kwang Li Industry die Kriterien für „moderne Sklaverei“ erfüllen würden.

Überkapazitäten auf Kosten der Arbeiter abgebaut Während der Covid-Pandemie stieg die Nachfrage nach Fahrrädern weltweit stark an. Dies hatte Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette der Fahrradbranche. Komponentenhersteller wie Shimano und ihre kleineren Zulieferer wurden mit Aufträgen überschwemmt und erzielten hohe Gewinne. Shimano verzeichnete im Jahr 2021 einen Rekordanstieg des Umsatzes um 44 Prozent auf 2,8 Milliarden US-Dollar. Im folgenden Jahr verzeichnete das in Osaka ansässige Unternehmen einen weiteren Umsatzanstieg von 16,6 Prozent. Vor diesem Hintergrund intensivierte auch der Zulieferer Kwang Li Industry seine Aktivitäten. Im September 2022 beauftragte die malaysische Fabrik eine nepalesische Rekrutierungsagentur, männliche Arbeiter zu finden. Es wurden Zweijahresverträge und „mindestens“ der Mindestlohn in Malaysia versprochen. Anfang 2023 begannen 207 nepalesische Migranten ihre Arbeit. Ihre Aufgabe bestand darin, Shimanos berühmte Fahrradkomponenten zusammenzubauen – mechanische Teile für Bremsen, Schaltung und Antrieb. Im Februar 2023 warnte Shimano jedoch, dass das starke Interesse am Radfahren während der Covid-19-Pandemie nachlasse. Zu diesem Zeitpunkt hatte der malaysische Zulieferer bereits zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt. Es liegt die Vermutung nahe, dass diese Fehlplanung das Unternehmen dazu veranlasste, seine Überkapazitäten auf Kosten der Arbeiter abzubauen.

Mehrere Anzeichen für Zwangsarbeit erfüllt Lovett berichtet, dass Kwang Li Industry im Oktober 2022 den malaysischen Arbeitsbehörden zugesichert habe, der Personalagentur eine Servicegebühr für die Beschaffung der Arbeiter zu zahlen. Die Arbeiter versicherten jedoch, dass sie gezwungen wurden, diese Kosten selbst zu tragen. Mehrere Arbeiter sagten dem „Telegraph“, sie hätten hochverzinsliche Kredite aufgenommen, um Rekrutierungsgebühren in Höhe von 300.000 nepalesischen Rupien (rund 2.250 US-Dollar) für medizinische Untersuchungen, Flugtickets, Servicegebühren und mehr zu bezahlen. Samuel Lovett zufolge verstößt dies gegen ein Memorandum of Understanding, das 2018 von Nepal und Malaysia unterzeichnet wurde und besagt, dass alle Arbeitsrekrutierungskosten vom Arbeitgeber getragen werden müssen. Der Shimano-Zulieferer soll auch

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«Moderne Sklaverei» bei einem Shimano-Lieferanten

Pascal Derungs / 24.12.2023  Miese Arbeitsbedingungen gibt es nicht nur in der Kleider-, sondern auch in der globalisierten Velobranche. Shimano, der global führende Produzent von Veloteilen, hat vermutlich Zahnräder verkauft, die unter den Bedingungen «moderner Sklaverei» hergestellt wurden. Das enthüllte Samuel Lovett in der Zeitung «Telegraph» Anfang Dezember. Das milliardenschwere japanische Unternehmen bietet Bremsen, Schaltungen, Ketten, Pedale und mehr für die bekanntesten Fahrradmarken der Welt. Der Bike-Riese bezieht Komponenten unter anderem vom malaysischen Zulieferer Kwang Li Industry. Dieser Firma wird vorgeworfen, Wanderarbeiter aus Nepal ausgebeutet zu haben. Einige der betroffenen Arbeiter sagten laut Lovett aus, dass sie bedroht und körperlich misshandelt worden seien. Kwang Li Industry habe zudem unrechtmässig Rekrutierungsgebühren eingefordert und Gehaltsabzüge getätigt. Der malaysische Zulieferer soll schliesslich Zeit-Angestellte

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