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Wenn wir an Heiligabend Gäste hatten

Published On: 24. Dezember 2023 12:00

Draußen auf den Wegen zwischen den Baracken lag eine dünne Schneedecke. Es war der Hungerwinter 1946, das erste Jahr nach dem Krieg. Obwohl wir unsere Stühle nah an den Ofen gerückt hatten, froren wir immer noch. Meine Mutter holte Decken, in die wir uns einhüllten. Eine Geschichte aus der Nachkriegszeit von Wolfgang Bittner.

Auf dem Herd lagen vier Brotscheiben, die meine Schwester und ich hungrig beobachteten. Als sie endlich von beiden Seiten gebräunt waren, bekam jeder von uns ein Röstbrot, das wir mit Knoblauch einrieben. Mein Vater mochte den Geruch nicht, aber er genoss den Geschmack. Er nickte uns zu und legte sein verletztes Bein auf einen Schemel. „Es schmeckt gut, aber es ist zu wenig“, sagte ich. Mein Magen knurrte schon seit Tagen, denn es gab schon lange kein richtiges Essen mehr, von dem man satt wurde. Meine Mutter versprach mir, dass es nachher, wenn wir die Kerze angezündet haben, noch eine leckere Suppe geben würde. Sie hatte ein paar Kartoffeln, etwas Schmalz und eine Steckrübe aufgespart. Ich konnte es kaum erwarten, beim Kochen zu helfen.

Es war gemütlich, wie wir im Dämmerlicht einer Glühbirne um den Ofen herumsaßen. Meine Mutter begann, uns eine Geschichte zu erzählen. Sie war eine begabte Erzählerin und kannte viele Geschichten aus Schlesien, woher wir vor einem Jahr gekommen waren. Die Geschichte handelte von Bergleuten, die im Gebirge nach Edelsteinen und Erzen gruben. Eines Tages brach der Stollen zusammen und die Bergleute waren in Dunkelheit gefangen. Doch dann sahen sie einen schwachen Lichtschein am Ende des Stollens und folgten ihm. Schließlich fanden sie einen Notausgang ins Tageslicht. Nachdem meine Mutter geendet hatte, herrschte Stille. Meine Schwester sagte, dass es gut war, dass die Bergleute vom Berggeist gerettet wurden. Mein Vater antwortete, dass die Bergleute damals sehr arm waren und in ständiger Angst vor einem Unglück lebten.

Plötzlich klopfte es an der Tür. Mein Vater stand auf und öffnete. Es war mein Onkel, von dem wir nicht gewusst hatten, ob er noch lebte. Er hatte Lebensmittel mitgebracht und wir setzten uns an den Tisch, um zu essen. Mein Onkel erzählte, dass er als Dolmetscher bei den Kanadiern gearbeitet hatte und dass sie großzügig mit Essen waren. Er hatte einiges abzweigen können und brachte uns Würste, Corned Beef, Käse, Reis, Nudeln, Obst, Wein, Süßigkeiten und ein großes Weißbrot. Wir hatten lange nicht mehr so gut gegessen. Nach dem Essen öffnete mein Onkel eine Flasche Wein und wir Kinder durften süßen Tee trinken. Wir lauschten den Erzählungen der Erwachsenen und waren glücklich, wieder vereint zu sein.

Der Schriftsteller und Publizist Wolfgang Bittner erzählt in dieser Geschichte von einem Hungerwinter nach dem Krieg. Die Familie friert, hat kaum zu essen und ist in ständiger Angst. Doch an Heiligabend kommt unerwartet der Bruder des Vaters zu Besuch und bringt Lebensmittel mit. Die Familie kann endlich wieder richtig essen und feiert zusammen. Es ist eines der schönsten Weihnachtsfeste, die der Erzähler erlebt hat. Es dauert jedoch noch einige Jahre,

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Als wir am Heiligen Abend Besuch bekamen

Draußen lag eine dünne Schneedecke auf den Wegen zwischen den Baracken, es grieselte und die Dunkelheit war schon nachmittags um vier Uhr hereingebrochen. Es war der Hungerwinter 1946, im ersten Jahr nach dem Ende des Krieges. Wir froren, obwohl wir unsere Stühle nah an den Ofen gerückt hatten, einen länglichen Blechkasten, Brennhexe genannt, in dem ein Torffeuer brannte. Meine Mutter holte Decken, in die wir uns einhüllten. Eine Nachkriegsgeschichte von Wolfgang Bittner. Auf der Herdplatte lagen vier Brotscheiben, die meine Schwester und ich mit hungrigen Augen bewachten. Als sie endlich von beiden Seiten gebräunt waren, erhielt jeder so ein Röstbrot, das wir mit einer Knoblauchzehe einrieben. „Den Geruch mochte ich noch nie“, sagte mein Vater. Bedächtig kauend, schien er dem

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