Gedanken zum Jahreswechsel: Streben wir nach Vergeltung oder nach Aufklärung

Die Aufarbeitung der Auswirkungen der Corona-Jahre wird noch viele Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte dauern. Solange die Verantwortlichen und ihre Anhänger weiterhin Einfluss auf Politik und Medien haben, wird alles daran gesetzt, das Unrecht dieser Jahre zu vergessen. Um jedoch eine umfassende Aufarbeitung und Wahrheit zu erreichen, könnte das Konzept einer Wahrheits- und Versöhnungskommission in Betracht gezogen werden. Ein Beispiel dafür ist die Wahrheits- und Versöhnungskommission in Südafrika, die nach Jahrzehnten schwerster Verbrechen den Weg zur Versöhnung zwischen Schwarz und Weiß geebnet hat.

Die südafrikanische Wahrheits- und Versöhnungskommission wurde im Jahr 1996 von Präsident Nelson Mandela eingesetzt und hatte die Aufgabe, politisch motivierte Verbrechen während der Apartheid zu untersuchen. Die Kommission arbeitete unabhängig von der Hautfarbe der Täter und sollte zur Versöhnung beitragen. Es ist nun bereits 25 Jahre her, dass der Abschlussbericht dieser Kommission vorgelegt wurde. Die Arbeit dieser Kommission könnte als Vorbild für ähnliche Kommissionen dienen, die sich mit den Verbrechen der Jahre 2020 bis heute befassen.

Die Idee hinter einer Wahrheits- und Versöhnungskommission ist, dass Täter, die zur Aufklärung der Verbrechen beitragen, nicht bestraft, sondern unter Amnestie fallen. Jedoch werden Lügen vor der Kommission mit rechtlichen Konsequenzen geahndet. Gleichzeitig werden die Opfer entschädigt. Dieses Konzept stellt die normalen juristischen Mechanismen auf den Kopf, da es darum geht, die Wahrheit ans Licht zu bringen und Reue zu belohnen, anstatt Schuldige zu bestrafen.

Die Gesellschaft ist nach der Pandemie gespalten, ähnlich wie es während der Apartheid in Südafrika der Fall war. Die Frage ist, ob dieser Riss überwunden werden kann und ob wir bereit sind, den Preis dafür zu zahlen. Die meisten Verantwortlichen werden wahrscheinlich versuchen, ihre persönliche Schuld zu verbergen und die Verbrechen der vergangenen Jahre zu vertuschen. Die Frage ist, ob es uns genügt, die Wahrheit ans Licht zu bringen und die Opfer zu entschädigen, oder ob die Täter verurteilt werden müssen. Eine Wahrheits- und Versöhnungskommission könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein, auch wenn es ein schwieriger Prozess ist.

Nelson Mandela selbst saß 27 Jahre lang als politischer Gefangener in Haft und lehnte Angebote zur Freilassung ab, da sie Bedingungen enthielten, die er nicht akzeptieren konnte. Als Opfer des Apartheidregimes setzte er sich jedoch für Versöhnung ein. Er war der Meinung, dass Hass erlernt sei und daher auch verlernt werden könne. Seine Aufgabe sah er darin, Versöhnung zu predigen und das Vertrauen im Land wiederherzustellen.

Es bleibt die Frage, ob wir auf Verurteilung verzichten können, wenn eine schonungslose Aufarbeitung der Geschehnisse zukünftige Verbrechen verhindern kann. Es ist zu hoffen, dass wir dazu bereit sind

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Gedanken zum Jahreswechsel: Wollen wir Rache oder Aufarbeitung?

Die Aufarbeitung der Corona-Jahre mit all ihren Folgen wird noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Und solange die Verantwortlichen und ihre Anhänger an der Macht sind und Einfluss auf Politik und Medien haben, wird alles getan, das Unrecht dieser Jahre vergessen zu lassen. Wenn es nur um Aufarbeitung und Wahrheit geht, bietet sich vielleicht das Konzept der Wahrheits- und Versöhnungskommission an. Die Wahrheits- und Versöhnungskommission hat in Südafrika dafür gesorgt, dass nach Jahrzehnten schwerster Verbrechen, der Weg zur Versöhnung zwischen Schwarz und Weiß überhaupt gangbar wurde. In der Wikipedia erfährt man: “Die Wahrheits- und Versöhnungskommission (englisch Truth and Reconciliation Commission, kurz TRC) war eine südafrikanische Einrichtung zur Untersuchung von politisch motivierten Verbrechen während der Zeit der Apartheid. Sie

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