Im Westen mangelt es uns an einer Impfung – und zwar gegen Ideologie

eicherung betrachten, sondern als Bedrohung. Die Andersdenkenden werden diffamiert, ausgegrenzt und zum Schweigen gebracht. Das ist das wahre Armutszeugnis für eine Gesellschaft, die sich als tolerant und weltoffen bezeichnet. In Montenegro habe ich gelernt, dass echte Toleranz bedeutet, andere Meinungen zu akzeptieren und respektvoll miteinander umzugehen, auch wenn man unterschiedlicher Ansicht ist. Es bedeutet, dass man nicht versucht, andere zu erziehen oder zu belehren, sondern ihnen Raum für ihre eigene Meinung lässt. Es bedeutet, dass man nicht denunziert oder diffamiert, sondern miteinander spricht und versucht, Gemeinsamkeiten zu finden. Es bedeutet, dass man nicht in Angst und Hysterie lebt, sondern in Freiheit und Selbstbestimmung. In Deutschland und vielen anderen westlichen Ländern scheint diese Art von Toleranz verloren gegangen zu sein. Stattdessen herrscht eine Atmosphäre der Intoleranz und des Denunziantentums. Es ist an der Zeit, dass wir uns besinnen und wieder zu den Grundwerten zurückkehren, die unsere Gesellschaft einst stark gemacht haben. Es ist an der Zeit, dass wir uns von der totalitären Denkweise befreien und wieder lernen, miteinander zu reden und einander zuzuhören. Es ist an der Zeit, dass wir wieder echte Toleranz leben und uns nicht von einer Ideologie vereinnahmen lassen. Denn nur so können wir das menschliche Elend, das durch Kriege und Konflikte entsteht, wirklich bekämpfen und eine bessere Welt für uns alle schaffen

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Uns im Westen fehlt eine Impfung – und zwar eine gegen Ideologie

Seit 2020 habe ich mir an jedem Silvester gesagt: Wenigstens kann es im neuen Jahr wohl nicht mehr schlimmer kommen – es kann nur besser werden. Jedes Mal habe ich mich bitter getäuscht. Darum habe ich dieses Mal zum Jahreswechsel meine Erwartungen drastisch heruntergeschraubt. Mein einziger Wunsch ist eigentlich, dass wir nicht noch ein Katastrophen-Jahr erleben. Ein guter Freund aus Moskau, früher ein Aushängeschild von Putins Regierung, schrieb mir heute, dass er nur einen vorrangigen Wunsch habe: „Dass das Töten aufhört.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Und ich finde, es ist meine Pflicht, diesen Wunsch meines Freundes hier wiederzugeben. Und ich meine damit nicht nur die Ukraine, sondern alle Kriege. Und ich bitte alle, hier die weltanschaulichen und ideologischen Streitereien hintan zu

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