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Eine Metapher für den Verfall des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Published On: 6. Januar 2024 19:12

Mit dem Stilmittel der Verfremdung verdeutlicht Pfarrer Achijah Zorn auf eindrucksvolle und humorvolle Weise, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) nicht mehr reformierbar ist. Vor vielen Jahrzehnten beschlossen die Bewohner meiner Stadt, ein riesiges Schuhgeschäft mit einer umfangreichen Auswahl an Schuhen für jeden einzurichten. „Keine richtige Demokratie ohne das richtige Schuhwerk“ war der Slogan. Die Menschen in der Stadt waren bereit, monatlich eine Zwangsgebühr von 18,36 Euro zu zahlen, um dieses vielfältige Schuhangebot aufrechtzuerhalten.

Nach einem starken Regen wurde ein Weg auf meinem Spaziergang im Wald ziemlich matschig. Also ging ich in das Geschäft, um Gummistiefel zu kaufen. Die Verkäuferin schaute mich verächtlich an und sagte: „Wer braucht heutzutage noch Gummistiefel? Nehmen Sie lieber diese Stöckelschuhe, sie passen Ihnen perfekt und Sie machen damit überall einen guten Eindruck.“ Natürlich wechselte ich sofort den Verkäufer, aber auch dort wurde ich abgewiesen. „Wir führen keine Gummistiefel, das ist nichts für uns. Nehmen Sie lieber Stöckelschuhe. Diese High-Heels für Männer sind besonders günstig im Angebot“, hieß es dort. So ging es weiter: „Gummistiefel führen wir nicht. Sogar Bundeskanzler Scholz trägt ungern Gummistiefel, wenn er Hochwassergebiete besucht.“ Schließlich sprach ich mit dem Chef des Schuhgeschäfts, der mir ganz offen sagte: „Alle Mitarbeiter in diesem Haus hassen Gummistiefel. Gummistiefel sind populistisch und schlecht für die Menschheit.“ Ich erwiderte: „Aber ich zahle jeden Monat 18,36 Euro, damit Sie mir eine umfangreiche und ausgewogene Auswahl an Schuhen bieten.“ Doch der Chef ließ mich abblitzen: „Gummistiefel sind keine richtigen Schuhe, das sagt schon der Name. Gummistiefel gehören nicht zum Schuhsortiment. Wir wissen das. Wir sind unabhängig und neutral. Wir sind die Faktenchecker.“

Sie können sich vorstellen, dass es mir nach dieser Erfahrung schwerfiel, jeden Monat meine 18,36 Euro zu bezahlen. Dann erhielt ich an Silvester 2023 einen Brief vom Clown des Schuhgeschäfts, Lars Böhmerwald. Der Inhalt war eine Krönung der Kundenverachtung: „Frohes neues Jahr, liebe Faschotrolle, Stiefel-Schwachmatiker und Gummi-Erektionskünstler!“ Aus Gründen der Selbstachtung beschwerte ich mich erneut beim Chef des Schuhgeschäfts. Doch der antwortete lapidar: „Selbst schuld, wenn Sie sich von diesen Schimpfwörtern angesprochen fühlen. Dann muss ja etwas Wahres dran sein. Außerdem ist das unser Grundgesetz: Wo das Böse unterwegs ist, das wir definieren, ist uns Guten alles erlaubt.“ Ich überlegte kurz, ob ich rechtlich gegen Böhmerwald vorgehen sollte. Aber der Rechtsweg hat den Nachteil, dass ich meine Anwaltskosten selbst tragen müsste, während das Schuhgeschäft großzügig alle Kosten von Böhmerwald übernimmt. Es ist nett, wenn man die Rechtskosten seines Gegners mit den Zwangsgebühren bezahlen muss. Sie können sich vorstellen, wie frustriert ich seit diesen Ereignissen bin, wenn ich jeden Monat meine 18,36 Euro an das Schuhgeschäft zahle.

Ich bin froh, dass es seit einigen Jahren in unserer Stadt eine Pro-Gummistiefel-Gruppe gibt, die die Zwangsgebühren für das Schuhgeschäft abschaffen möchte. Ihr Motto lautet: „Für ein gesundes Selbstwertgefühl. Gegen zwangsfinanzierte Verachtung und Beleidigung von Gummistiefel-Käufern!“ Es ist großartig, wenn die Zivilgesellschaft gegen Machtmissbrauch aufsteht. Die Demokratie in meiner Stadt scheint zumindest teilweise noch zu funktionieren. Die Mitarbeiter des Schuhgeschäfts drehen natürlich durch, sobald sie von der neuen Partei hören. Sie hetzen jetzt noch mehr gegen alles, was auch nur entfernt an Gummistiefel erinnert. Irgendwie logisch: Frösche sind extrem voreingenommen, wenn es darum geht, ihren Teich trockenzulegen. Sie proklamieren immer und überall: „Für einen freien Verkauf von Stöckelschuhen. Gegen Faschisten. Für die Demokratieabgabe.“ Wer die Situation durchschaut, findet solche Kampagnen lustiger als alles, was der Möchtegern-Schuhclown Böhmerwald macht. Einige sagen, dass das Schuhgeschäft mit seinem Verhalten zum wichtigsten Wahlhelfer für die Pro-Gummistiefel-Gruppe geworden ist.

P.S.: Die Neujahrsgrüße von Jan Böhmermann auf X waren der Auslöser für dieses Gleichnis: „Frohes neues Jahr, liebe Faschotrolle, Elon-Cucks und Russlandfluffer.“ Ich wusste natürlich nicht, was Fluffer sind. Aber Google hat mich aufgeklärt. Der ÖRR, der Böhmermann höher bezahlt als Deutschland den Bundeskanzler, ist – in Anlehnung an Jörg Thadeuszs Aussage über Böhmermann – in der Gosse zuhause und nicht reformierbar.

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Die Bedeutung der Gummistiefel

Die Gummistiefel stehen hier als Symbol für eine bestimmte Art von Schuhen, die von den Mitarbeitern des Schuhgeschäfts abgelehnt werden. Sie repräsentieren die Missachtung und Beleidigung der Kunden, die diese Schuhe kaufen möchten. Die Pro-Gummistiefel-Gruppe setzt sich für die Abschaffung der Zwangsgebühren ein und kämpft gegen diese Verachtung an.

Die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Der Artikel kritisiert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) und stellt ihn als unreformierbar dar. Es wird darauf hingewiesen, dass der ÖRR Jan Böhmermann höher bezahlt als den Bundeskanzler und dass er in der Gosse zuhause ist. Diese Kritik wird mit dem Verhalten der Mitarbeiter des Schuhgeschäfts verglichen, die die Kunden verachten und beleidigen. Es wird betont, dass die Demokratie in der Stadt nur teilweise funktioniert und dass die Zivilgesellschaft gegen Machtmissbrauch aufsteht

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Ein Gleichnis zum Niedergang des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Mit dem Stilmittel der Verfremdung führt Pfarrer Achijah Zorn eindrücklich und humorvoll vor Augen: Der ÖRR ist nicht mehr reformierbar. Vor vielen Jahrzehnten einigten sich die Bewohner meiner Stadt, ein riesengroßes Schuhgeschäft einzurichten mit einem umfassenden Schuhangebot für jedermann. „Keine richtige Demokratie ohne das richtige Schuhwerk“, das war der Slogan. Die Menschen in der Stadt waren bereit, jeden Monat eine Zwangsgebühr von 18,36 Euro zur Aufrechterhaltung dieses reichhaltigen Schuhangebots zu bezahlen. Jetzt hat es viel geregnet. Ein Weg auf meinem Waldspaziergang ist ziemlich matschig geworden. Also bin ich in das Geschäft und wollte mir Gummistiefel kaufen. Die Verkäuferin schaut mich verächtlich an: „Wer braucht heute noch Gummistiefel? Nehmen Sie diese Stöckelschuhe, die passen ihnen ausgezeichnet und damit kommen Sie bei

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