EZB gibt Ausschreibungen für Projekte zur Entwicklung des digitalen Euro bekannt
Im Oktober letzten Jahres kündigte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) an, dass der digitale Euro in Vorbereitung sei. Nun hat die EZB den nächsten Schritt unternommen und Aufgaben für die konkrete Umsetzung ausgeschrieben. Digitalkonzerne können sich auf lukrative Aufträge freuen. Die EU hatte bereits im März bekannt gegeben, dass 1,3 Milliarden Euro für die Entwicklung des programmierbaren digitalen Euro bereitgestellt wurden. Letzte Woche wurden nun „Aufforderungen zur Einreichung von Bewerbungen für Anbieter von digitalen Euro-Komponenten“ veröffentlicht. Die EZB betont jedoch, dass sie keine Verpflichtung eingeht, die in den Aufrufen zur Einreichung von Bewerbungen aufgeführten Entwicklungsarbeiten umzusetzen. Trotzdem treibt die EZB ihre Pläne voran, und zwar viel früher als erwartet. Dies hat einige Beobachter überrascht. Insgesamt werden fünf Partner aus der Privatwirtschaft große Aufträge erhalten, darunter möglicherweise auch Amazon, obwohl dies nicht garantiert ist. Die Empfänger des Geldes werden nicht nur mit der Erstellung eines Prototyps für das digitale Zentralbankgeld beauftragt, sondern auch mit der Entwicklung einer entsprechenden App, von Offline-Zahlungssystemen und einem Risiko- und Betrugsmanagement. Die Entwicklung von Offline-Zahlungen wird den Großteil der Mittel in Anspruch nehmen. Über 90 % der Länder weltweit planen die Einführung einer neuen digitalen Währung, die von ihrer Zentralbank ausgegeben wird. Vollständig digitales Geld ermöglicht die totale Überwachung jeder Transaktion. Die nationalen digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) werden zwar theoretisch voneinander getrennt sein, aber die meisten werden so kodiert sein, dass sie einander erkennen und miteinander interagieren können. Sie werden nach den Richtlinien globaler Finanzinstitutionen entwickelt und von Tech-Giganten programmiert. Eine globale Koordination und Interoperabilität sind von entscheidender Bedeutung. Die Einhaltung von Interoperabilitätsgrundsätzen ermöglicht eine harmonische Entwicklung und effiziente vernetzte digitale Zahlungssysteme. Es gibt keinen praktischen Unterschied zwischen 195 „interoperablen“ digitalen Währungen und einer einzigen globalen Währung. Kritiker äußern Bedenken hinsichtlich der Verletzung der Privatsphäre und der Konkurrenz zu anderen digitalen Zahlungsmethoden
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EZB schreibt Aufträge für Entwicklungen zum digitalen Euro aus
Im Oktober des Vorjahres hatte die Präsidentin der EZB bekannt gegeben, das der digitale Euro in Vorbereitung sei. Nun wurde der nächste Schritt gestartet mit der Ausschreibung von Aufgaben für seine konkrete Realisierung. Auf die Digitalkonzerne kommen lukrative Aufträge zu. Die Europäische Union (EU) hatte schon im März bekannt gegeben, dass für die Entwicklung des programmierbaren digitalen Euro 1,3 Milliarden Euro bereitgestellt wurden. Vorige Woche wurden nun „Aufforderungen zur Einreichung von Bewerbungen für Anbieter von digitalen Euro-Komponenten“ veröffentlicht. Gleich im zweiten Absatz wird darauf hingewiesen, die EZB gehe „keine Verpflichtung ein, die in den Aufrufen zur Einreichung von Bewerbungen aufgeführten Entwicklungsarbeiten in Angriff zu nehmen.“ Doch im Moment treibt die EZB ihre Pläne voran, und zwar viel früher als von
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