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Krieg und Frieden haben ihren Ursprung in der Sprache – Ansprache bei der Kundgebung „Neutralität fördert den Frieden
Rede auf der Kundgebung „Neutralität schafft Frieden“ am 6. Jänner 2024 um 14 Uhr am Platz der Menschenrechte in Wien.
Der Mensch ist ein einzigartiges Wesen, das Krieg führt, aber nicht mit physischer Gewalt, sondern mit Sprache. Kriege entstehen zuerst in den Köpfen der Menschen und werden durch die Sprache ermöglicht. In den letzten Jahrzehnten hat sich eine Sprache etabliert, die Gewalt legitimiert und pazifistische Ansätze delegitimiert. Wir verwenden die Sprache oft unbewusst, ohne zu verstehen, wie sie uns beeinflusst. Das Verhältnis zur Sprache ist in unserer Zeit besonders problematisch geworden, da ein Machtkampf um die Sprache stattfindet, der sie langsam zerstört.
Ein Beispiel für sprachliche Manipulation ist der Begriff „Trittbrettfahrer“, der oft im Zusammenhang mit der österreichischen Neutralität verwendet wird. Damit wird suggeriert, dass Österreich von den NATO-Staaten profitiert, aber nichts zur Verteidigung beiträgt. Diese Vorstellung wird uns ständig von den Meinungsmachern eingeredet. Die Medien tragen ebenfalls zur sprachlichen Manipulation bei, indem sie uns vermitteln, dass Krieg die Lösung bringt. Es gibt jedoch auch eine gegenläufige Bewegung, bei der die Kriegsideologie immer offener zum Ausdruck kommt. Es werden wieder Phrasen und Floskeln verwendet, wie vor hundert Jahren. Journalisten verlangen von anderen Nationen, in
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Krieg und Frieden beginnen in der Sprache – Rede auf der Kundgebung „Neutralität schafft Frieden“
Rede auf der Kundgebung „Neutralität schafft Frieden“ am 6. Jänner 2024 um 14 Uhr am Platz der Menschenrechte in Wien. Der Mensch ist ein besonderes Wesen. Ein Wesen, das Krieg führt wie kein anderes Wesen, — nämlich mit der Sprache . Das ist das, was man leicht übersieht. Nicht wie die Tiere kämpfen wir bloß mit Zähnen und Klauen, das ist ja sowieso klar, aber wir kämpfen überhaupt nicht bloß physisch , also auch die moderne Waffentechnologie erklärt für sich nicht alles, was da passiert. Damit ein Krieg entstehen kann, muss er zuerst einmal in den Köpfen passieren, und das heißt auch wesentlich: In der Sprache , in der Begrifflichkeit der Menschen muss er zuerst möglich gemacht werden. Mit anderen
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