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Landwirt, Traktor, Trittschritt

Published On: 11. Januar 2024 10:00

Was derzeit bei den Bauern geschieht, hat eine viel längere Geschichte als der Versuch einer ungeschickt handelnden Regierung, Steuervergünstigungen und Kfz-Steuer von den Landwirten einzufordern. Bauern waren noch nie beliebt. Der Adlige hat sie ausgebeutet, der Städter hat auf sie herabgesehen. Besonders verhasst waren sie, als sie die Oberhand hatten: Während der Hungerkrisen in und nach den Weltkriegen hatten sie immer noch genug zu essen im Gegensatz zu den Städtern. Vor 50 oder 60 Jahren galten sie als ungebildet und rückständig, und ihre Kinder rochen nach Schwein und Kuh im Schulbus. Sie sind es gewohnt, dass Schmutz auf sie geworfen wird. Also muss einiges passieren, bevor sie die Kontrolle verlieren. Was derzeit bei den Bauern passiert, hat eine viel längere Geschichte als der Versuch einer ungeschickt handelnden Regierung, Steuervergünstigungen und ausgerechnet Kfz-Steuer von den Landwirten einzufordern. Die Grünen hatten schon immer ein Auge auf die Bauern und der Ton wird seit Jahren schärfer. Sind nicht die Bauern eigentlich schuld an Corona, wie Renate Künast einmal behauptet hat? Ach, an was denn nicht: Sie verschmutzen die Böden, sagen die Naturreligiösen, sie vergiften Bäche und Grundwasser, sie quälen ihre Tiere, verursachen das Sterben von Insekten und den Verlust von Arten, kurz gesagt: Ohne Bauern würden wir im naturnahen Paradies leben. Nun ist das Gegenteil der Fall, aber muss ein Städter so etwas wissen, der sein Biogemüse aus China bezieht? „Aufrufe mit Umsturzphantasien“ Bauernlegen ist der neueste Trend, gefolgt von Rinderwahn. In Irland schlägt ein Regierungspapier vor, 200.000 Kühe zu töten – töten ohne Verwertungsabsicht. Die niederländische Partei für die Tiere (PvdD/Grüne) fordert in ihrem Wahlprogramm eine Reduzierung des Viehbestands um ganze 75 Prozent. Dabei kann das Rind, die Kuh, etwas, was kaum ein anderes Wesen kann: Dank seines raffinierten Verdauungssystems kann es aus sonst unverdaulichem Grünzeug Fleisch und Milch machen. Mehr als zwei Drittel der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche der Erde sind Weideflächen, die nicht für den Ackerbau genutzt werden können – aber Weideflächen für Kühe sind. Das aktuelle Buch zum Thema heißt „Die Klimakuh“ – ein Loblied auf ein zu Unrecht als Klimakiller verrufenes Tier. Die Pläne der Ampelregierung waren der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Bei den Bauernprotesten geht es nicht nur um Agrardiesel und Kfz-Steuer – das sind nur die beiden letzten Beispiele dafür, dass diese Regierung nichts von Landwirtschaft und bäuerlicher Existenzweise versteht. Die Idee, Kfz-Steuer nicht nur auf Fahrzeuge, sondern auch auf Anhänger zu erheben, ist besonders absurd: Die meisten Fahrten finden auf Hofplätzen, Äckern und Feldwegen statt. Die Protestzüge der Bauern stoßen offensichtlich auf viel Zustimmung in der Bevölkerung, im Gegensatz zu den „Klimaklebern“. Aber die Politiker und Medien haben ihre Waffen bereits geladen und das bekannte böse Lied wird wieder angestimmt. Wenn die Demokratie in Form von protestierenden Bauern auftritt, erklären unsere Politiker sofort, dass die Demokratie in Gefahr sei – durch die „motorisierte Mistgabel-Menge“. Und natürlich seien die Proteste staatsfeindlich und von rechts unterwandert, was sonst. Es kursieren sogar „Aufrufe mit Umsturzphantasien“ (Robert Habeck, unnachahmlich literarisch). Die Regierung ist schmerzunempfindlich Man könnte meinen, dass die alte Denunziationsmasche nicht mehr funktioniert, wir haben die schmutzigen Lieder schon viel zu oft gehört. Wie war das noch 2015, als jeder, der nicht für eine unkontrollierte Masseneinwanderung war, als potenzieller Mörder galt, der kein allgemeines Willkommen und keine Seenotrettung aussprechen wollte – „sollen wir sie ertrinken lassen?“, wurde jeder Einwand kontert. Und was ist mit Pegida, einer friedlichen Protestbewegung gegen offene Grenzen und offene Geldbeutel? Auch hier wurde das Denunziationskarussell mit voller Geschwindigkeit in Gang gesetzt, bis man von Pegida nichts mehr hörte. Und dann kam Corona! Monatelang haben Politik und Medien gegen die Vaterlandsverräter gewettert, die sich nicht an der Panikpandemie beteiligen wollten. Immerhin waren die Demonstranten so gehorsam, dass die Polizei es wagte, Wasserwerfer gegen sie einzusetzen – etwas, was sie sich bei erlebnisorientierten Jugendlichen in Silvesternächten nicht trauen. Und etwas, was sie sich auch bei den Bauern mit ihren schweren Maschinen nicht trauen werden. Ein Wasserwerfer gegen einen Claas, Fendt, John Deere? Aussichtslos. Insofern: Gegen die hartnäckig an ihren Posten festhaltenden Narren der Ampelregierung werden die Bauern wahrscheinlich nichts ausrichten können, die Regierung ist schmerzunempfindlich. Andererseits: Da sich Speditionen, LKW-Fahrer und Transportunternehmen unserer Nachbarn ihnen anschließen, werden sie vielleicht einen Eindruck hinterlassen, der an den richtigen Stellen wie ein Tritt wirkt. Cora Stephan ist Publizistin und Schriftstellerin. Viele ihrer Romane und Sachbücher wurden Bestseller. Ihr aktueller Roman heißt „Über alle Gräben hinweg. Roman einer Freundschaft

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Bauer, Trecker, Fußtritt

Was derzeit bei den Bauern los ist, hat eine weit längere Vorgeschichte als der Versuch einer unfassbar täppisch agierenden Regierung, bei den Landwirten Steuervergünstigungen und Kfz-Steuer zu kassieren. Wann waren Bauern je beliebt? Der Edelmann beutete sie aus, der Städter sah auf sie herab. Besonders verhasst waren sie, als sie am längeren Hebel saßen: Während der Hungerkrisen in und nach den Weltkriegen hatten sie noch immer etwas zu beißen, im Unterschied zu den Städtern. Als beschränkt und verhockt galten sie, allesamt, noch vor 50, 60 Jahren, und ihre Kinder im Schulbus rochen nach Schwein und Kuh. Sie sind die Schmutzkübel gewohnt, die über ihnen ausgegossen werden. Es muss also einiges geschehen, bevor ihnen der Traktor durchgeht. Was derzeit bei Bauerns

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