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Die Entfernung des Raumes im Leben

Published On: 16. Januar 2024 9:02

Ralf Hanselle reflektiert die kulturellen Auswirkungen der Digitalisierung und äußert seine Bedenken darüber, ob eine lebenswerte Zukunft in einer vollständig digitalisierten Welt möglich ist. Es ist eine intellektuelle Herausforderung, über Digitalisierung zu schreiben, ohne in Klischees zu verfallen. In den westlichen Industriegesellschaften besteht der Großteil der Wertschöpfung aus der Verarbeitung von Informationen. Die Produktion von materiellen Gütern ist ohne komplexe Informationslogistik nicht mehr möglich und auch soziale Beziehungen sind stark von digitaler Technologie geprägt. Wenn man also über Digitalisierung schreibt, schreibt man über fast alles.

Hanselle beschreibt die digitale Revolution in seinem Buch „Homo digitalis – Obdachlos im Cyberspace“ als einen Bewusstseinswandel. Er diskutiert die digitale Umwälzung in fünf anregenden und unterschiedlichen Kapiteln. Er stellt die Digitalisierung als eine Entmaterialisierung dar, bei der die Welt zu einer vollkommenen Abstraktion aus unendlichen Datenmengen in gewaltigen Serverfarmen wird. Hanselle verbindet diese Vorstellung geschickt mit Referenzen aus Architekturgeschichte und Christologie und warnt davor, dass diese Entwicklung dem Leben selbst jegliche Authentizität rauben könnte. Er fragt, ob wir in einer Welt ohne Raum und mit Virtualität und Entortung noch in der Lage sein werden, Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen.

Hanselle idealisiert Bibliotheken als Orte des Wissens, die ein sinnliches Erleben ermöglichen. Er argumentiert jedoch, dass die Digitaltechnik dabei hilft, Wissen leichter zugänglich zu machen und die eigene Bildung zu fördern. Er kritisiert auch die Identifikation von algorithmischer Datenverarbeitung mit Intelligenz und stellt klar, dass Maschinen keine Begriffe anwenden können. Im Abschlusskapitel beschreibt er die Pathologie, in die der unbedarfte Konsument in einer digitalkapitalistischen Umwelt gerät, in der Werbung, Bestellung und Lieferung optimiert sind. Er warnt davor, dass der Homo Digitalis in einer Dauerschleife unmittelbarer Gratifikation stecken bleibt und sein Leben verdaddelt, ohne wirklich voranzukommen.

Die beschriebenen konzeptionellen Schwächen des Textes bieten Raum für eine tiefere Diskussion über die Kulturentwicklung unserer Gegenwart. „Homo digitalis – Obdachlos im Cyberspace“ ist ein Buch, das wichtige kulturanalytische Einsichten liefert und zum Nachdenken anregt

Original Artikel Teaser

Die Enträumlichung des Lebens

Ralf Hanselle reflektiert die von der Digitalisierung entfesselten kulturellen Fliehkräfte und macht sich tief begründete Sorgen, ob uns in einem durch und durch digital umformatierten Dasein noch eine lebenswerte Zukunft erwartet. Es stellt eine echte intellektuelle Herausforderung dar, über Digitalisierung etwas anderes als Floskeln zu Papier zu bringen. In den spätindustriellen Gesellschaften des Westens besteht der Großteil der Wertschöpfung in der Verarbeitung von Informationen. Die Produktion materieller Dinge ist ohne eine komplexe Informationslogistik hier nicht mehr möglich, und die Sozialbeziehungen sind auch stark über Digitaltechnik vermittelt. Man schreibt also über fast alles, wenn man über Digitalisierung schreibt. Eine Rezension von Michael Andrick. Hanselle formuliert das eingangs in seinem Buch „Homo digitalis Obdachlos im Cyberspace“ so: „Jeder Medienwechsel ist ein Bewusstseinswechsel.“

Details zu Die Enträumlichung des Lebens

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