Bertelsmann-Label verzichtet auf Roger Waters aufgrund seiner Kommentare über Israel

31. Januar 2024, 20:45 Uhr

BMG, ein großer Akteur auf dem internationalen Musikmarkt, plant laut dem Magazin Variety, die Pop-Legende Roger Waters aus politischen Gründen fallen zu lassen. BMG ist Teil des deutschen Bertelsmann-Konzerns, von dem viele Menschen nichts wissen. Das deutsche Musikvertriebsunternehmen hat seine Verbindungen zu Roger Waters gekappt, nachdem er politische Stellungnahmen abgegeben hat. Der 80-jährige Musiker hatte Israel für die Belagerung des Gazastreifens kritisiert, dem Westen vorgeworfen, den Ukraine-Konflikt provoziert und verlängert zu haben, und die USA als „das größte Übel von allen“ bezeichnet. BMG hatte 2016 einen Vertrag mit Waters unterzeichnet, um eine neu aufgenommene Version des legendären Pink Floyd-Albums „Dark Side of the Moon“ zu veröffentlichen. Nach einem Wechsel in der Führung des Unternehmens wurde der Vertrag jedoch aufgelöst und die Aufnahme erschien schließlich bei einer Plattenfirma in Großbritannien. Variety berichtet nun, dass BMG den Musiker komplett fallen lassen möchte. Bisher gibt es keine offizielle Stellungnahme von BMG zu diesem möglichen Schritt.

Roger Waters wurde aufgrund seiner scharfen Kritik an Israel, seiner Meinungen zum Holocaust und seiner Infragestellung der Version der israelischen Regierung vom Angriff der Hamas am 7. Oktober wiederholt Antizionismus und Antisemitismus vorgeworfen. Trotzdem hat er die Vorwürfe vehement zurückgewiesen. Im vergangenen Jahr wurde er auch heftig angegriffen, nachdem er vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf Einladung Russlands gesprochen hatte. Dort rief er zu einer Waffenruhe in der Ukraine auf und stellte fest, dass die Moskauer Offensive gegen Kiew „nicht unprovoziert“ sei. Zuvor hatte er den Westen dafür kritisiert, den Konflikt heraufbeschworen und durch fortgesetzte Waffenlieferungen an Kiew verlängert zu haben.

BMG ist eine Tochtergesellschaft des deutschen Bertelsmann-Konzerns, der zu den 500 größten Unternehmen weltweit gehört und eine Zeit lang der größte Medienkonzern der Welt war. Der Konzern besitzt Fernsehsender, Buchverlage und Zeitschriften in Deutschland und ist in 50 Ländern vertreten. BMG selbst ist das fünftgrößte Unternehmen auf dem Musikmarkt. Bertelsmann ist als Stiftung organisiert, um Steuern zu sparen, und versucht vermutlich am massivsten politische Entscheidungen zu beeinflussen. Im Oktober 2023 veröffentlichte Bertelsmann eine Stellungnahme, in der der Konzern seine Solidarität mit Israel erklärte, ohne jedoch Aussagen über die palästinensischen Opfer des israelischen Militärs zu machen. Die proisraelische Haltung deutscher Medien und Politiker im Kulturbereich wird zunehmend zum Problem, wie die Kampagne „Strike Germany“ gezeigt hat, die zum Boykott deutscher Kultureinrichtungen aufruft, nachdem Künstler ausgeladen wurden, weil sie sich für die Palästinenser ausgesprochen hatten. Im vergangenen Jahr wurden auch Konzerte von Roger Waters in Deutschland abgesagt, unter anderem in Frankfurt am Main, wo die Stadt das Konzert wegen „Antisemitismus“ absagte.

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Bertelsmann-Label lässt Roger Waters wegen Kommentaren zu Israel fallen

31 Jan. 2024 20:45 Uhr BMG ist einer der großen Spieler auf dem internationalen Musikmarkt, aber die wenigsten wissen, dass es Teil des deutschen Bertelsmann-Konzerns ist. Laut dem Magazin Variety will BMG nun die Pop-Legende Roger Waters aus politischen Gründen fallen lassen. Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Andre VIOLATTI/Ato Press Nach einem Artikel, der am Montag in Variety veröffentlicht wurde, hat das deutsche Musikvertriebsunternehmen Bertelsmann Music Group (BMG) seine Verbindungen zu Pink Floyd-Mitbegründer Roger Waters wegen dessen politischen Stellungnahmen gekappt. Der 80-jährige Musiker hatte zuvor Israel für die Belagerung des Gazastreifens kritisiert, dem Westen vorgeworfen, den Ukraine-Konflikt provoziert und verlängert zu haben, und die USA „das größte Übel von allen“ genannt. 2016 unterzeichnete die Plattenfirma einen Vertrag mit Waters und wollte eine neu

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