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Philippinen: Traditionelle „Befriedung“ und „Aufstandsbekämpfung“ oder Die Zähmung der Ungehorsamen (Teil III)
bildenden Studiums in Europa, darunter auch in Frankreich. José Rizal, der Nationalheld der Philippinen, studierte Medizin in Spanien und schrieb dort auch sein bekanntestes Werk, den Roman „Noli Me Tangere“. Er hatte enge Kontakte zu französischen Intellektuellen und war von der Französischen Revolution und den Idealen der Aufklärung beeinflusst. In seinem Werk setzte er sich kritisch mit der spanischen Kolonialherrschaft auseinander und forderte die Unabhängigkeit der Philippinen.
Die französische Revolution und ihre Ideale von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit hatten also einen starken Einfluss auf die philippinischen Revolutionäre und ihre Bestrebungen nach Unabhängigkeit. Die Verbindung zwischen Frankreich und den Philippinen reicht jedoch noch weiter zurück. Bereits während der Magellan-Expedition im 16. Jahrhundert waren Franzosen Teil der Besatzung und erreichten die Philippinen. Auch in späteren Jahrhunderten gab es immer wieder französische Reisende, Händler und Missionare, die die Inseln besuchten und sich mit der Kultur und Geschichte der Philippinen auseinandersetzten.
Die französische Präsenz auf den Philippinen mag nicht so dominant gewesen sein wie die spanische oder amerikanische, aber sie hat dennoch Spuren hinterlassen. Die französische Revolution und die Ideale der Aufklärung haben die philippinischen Revolutionäre inspiriert und beeinflusst. Die französische Trikolore und die Parole der Französischen Revolution „Freiheit! Gleichheit! Brüderlichkeit!“ fanden Eingang in die philippinische Nationalhymne und symbolisieren bis heute den Kampf um Unabhängigkeit und Gerechtigkeit.
Die „French Connection“ auf den Philippinen ist also nicht nur auf die militärische Karriere von General Pershing beschränkt, sondern umfasst auch die geistigen und kulturellen Verbindungen zwischen Frankreich und den Philippinen. Diese Verbindungen haben die Geschichte und Entwicklung der Philippinen maßgeblich geprägt und sind bis heute spürbar
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Philippinen: „Befriedung“ und „Aufstandsbekämpfung“ mit Tradition oder Der Widerspenstigen Zähmung (Teil III)
Die Philippinen sind das einzige Land in Asien, das nach einem westeuropäischen Herrscher, Philipp II., benannt ist. Zudem war der südostasiatische Inselstaat die einstige und einzige Kolonie der Vereinigten Staaten von Amerika in Asien, was den bekannten, in mehrere Sprachen übersetzten und im Januar 2022 97-jährig verstorbenen philippinischen Schriftsteller und Autor Francisco Sionil José einst zu der trefflichen Bemerkung veranlasste: „Unsere Landsleute hatten das historische Pech, etwa 350 Jahre im spanischen Konventsmief und ein halbes Jahrhundert unter Hollywood-Herrschaft leben zu müssen, von einem dreijährigen Intermezzo unter japanischer Knute einmal abgesehen.“ Jahrhunderte kolonialer Herrschaft haben in den Philippinen tiefe Spuren hinterlassen, die bis heute auf Schritt und Tritt spürbar sind. Diese fünfteilige Serie aus der Feder unseres Südost- und Ostasienexperten Rainer
