Der Hunger in Gaza hat begonnen – Hunger als Mittel des Krieges!

Der Hunger wird als Waffe eingesetzt und aktiv von den westlichen Verbündeten Israels unterstützt. Karen Krättli, eine Leserin der NachDenkSeiten aus der Schweiz, macht uns in einer dringlichen E-Mail darauf aufmerksam. Sie äußert ihre Sorge über die Hungerkatastrophe in Gaza und bemängelt, dass in den deutschsprachigen Medien kaum angemessen über die Konsequenzen berichtet wird, die die Aussetzung der Unterstützungszahlungen seitens der Westmächte an UNRWA hat bzw. haben wird. Sie fragt sich, wie und ob es überhaupt möglich sein wird, die Öffentlichkeit aufzurütteln. Deshalb hat sie die wichtigsten englischsprachigen Artikel und Berichte dazu zusammengestellt und bittet die NachDenkSeiten, diese als Hinweise zu veröffentlichen. Sie betont die äußerste Dringlichkeit und schlägt vor, dass auch eine redaktionelle Aufbereitung und Einordnung der Rolle Deutschlands darin notwendig wäre.

Um keine Zeit zu verlieren, verzichten wir auf die redaktionelle Aufbereitung und veröffentlichen im Folgenden die Hinweise und Quellen von Karen Krättli, leider nur in englischer Sprache, aber mit einer deutschen Einführung:

Hungerkatastrophe in Gaza hat bereits begonnen, sie wird aktiv von den westlichen Komplizen Israels unterstützt

Gaza steht kurz vor einer Hungersnot. Wenn die USA und Großbritannien nicht alle möglichen Hebel nutzen, um die Katastrophe zu stoppen, werden sie mitschuldig sein. Gaza erlebt eine Massenunterernährung wie keine andere in jüngster Geschichte. (…) Heute sind fast alle Gazaner jeden Alters und überall im Gebiet gefährdet. Es gibt keinen Fall seit dem Zweiten Weltkrieg, in dem eine ganze Bevölkerung so schnell in extreme Hunger und Not gebracht wurde. Und es gibt keinen Fall, in dem die internationale Verpflichtung, dies zu stoppen, so klar war. (…) Das Famine Review Committee des IPC ist eine unabhängige Gruppe von Experten, die Beweise für die extremsten Nahrungsmittelkrisen bewerten, ähnlich einem Obersten Gericht des humanitären Systems der Welt. Das Komitee hat bereits festgestellt, dass ganz Gaza unter „Notfallbedingungen“ steht. Viele Gebiete im Gebiet befinden sich bereits in einer „Katastrophe“ und könnten Anfang Februar „Hungersnot“ erreichen. (…) Noch nie zuvor haben die heutigen humanitären Fachleute einen so hohen Anteil der Bevölkerung so schnell in die Katastrophe abrutschen sehen. (…) Vor mehr als einem Monat schrieb das Famine Review Committee: „Die Einstellung der Feindseligkeiten und die Wiederherstellung des humanitären Raums zur Bereitstellung dieser sektorenübergreifenden Hilfe und Wiederherstellung von Dienstleistungen sind wesentliche erste Schritte zur Beseitigung jedes Risikos einer Hungersnot.“ Mit anderen Worten, ein sofortiges Ende der Kämpfe ist unerlässlich, um eine katastrophale Opferzahl zu verhindern, die möglicherweise weit über die Zahl der durch Gewalt getöteten Menschen hinausgeht. Das ist die entscheidende Linie. Für das Überleben der Menschen in Gaza heute spielt es keine Rolle, ob Israel Völkermord beabsichtigt oder nicht. Wenn Israel den Empfehlungen des Famine Relief Committee nicht folgt, wird es wissentlich Massentod durch Hunger und Krankheit verursachen. Das ist ein Verbrechen der Hungersnot. Und wenn die USA und Großbritannien nicht alle möglichen Hebel nutzen, um die Katastrophe zu stoppen, werden sie mitschuldig sein.

Quelle: theguardian.com

Auch Deutschland als einer der Hauptunterstützer Israels hat die Zahlungen an UNRWA eingestellt und ist damit Komplize dieses unfassbaren Verbrechens.

Israel’s Use of Starvation as a Weapon of War Brings Gaza to the Brink of Famine

Video: Alex de Waal, Geschäftsführer der World Peace Foundation an der Tufts University, im Interview mit Democracy Now, 5. Februar 2024, zu seinem oben genannten Artikel.

Quelle: democracynow.org

Gaza Strip: Acute Food Insecurity Situation for 24 November – 7 December 2023 and Projection for 8 December 2023 – 7 February 2024

IPC-Bericht zur Lage in Gaza

Quelle: ipcinfo.org

Besonders wichtig ist nicht nur die Einschätzung zur Hungerkatastrophe, sondern auch die Empfehlungen und notwendigen nächsten Schritte, die unerlässlich sind, um der großen Katastrophe Einhalt zu gebieten.

When the West Collectively Punishes Gaza by Suspending Funding to UNRWA

Amira Hass, Haaretz, 4. Februar 2024

Amira Hass zu den Konsequenzen, die die Einstellung der Unterstützungszahlungen an die UNRWA haben wird. Verdächtigungen, dass 12 UNRWA-Mitarbeiter an den Massakern vom 7. Oktober beteiligt waren, führten dazu, dass 15 westliche Länder alle Bewohner des Gazastreifens bestraften – derzeit die weltweit schwerste humanitäre Katastrophenzone. Basierend auf von Israel vorgelegten Beweisen, die diese Verdächtigungen unterstützen, kündigten die Vereinigten Staaten, gefolgt von Japan und europäischen Ländern, schnell die Aussetzung ihrer Beiträge an UNRWA an. (…) Fünfzehn Länder, angeführt von den USA und Deutschland, signalisieren, dass sie die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen weniger ernst nehmen als die durch die Beweise erhobenen Verdächtigungen in Bezug auf 12 Mitarbeiter der Organisation und dass die Reduzierung oder Einstellung dieser Massenkatastrophe weniger dringend ist als die Zufriedenstellung ihres Verbündeten Israel.

Quelle: haaretz.com

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Die Hungerkatastrophe in Gaza hat begonnen. Hunger als Waffe!

Der Hunger wird als Waffe eingesetzt und aktiv von den westlichen Verbündeten Israels unterstützt. Darauf macht uns mit einer dringlichen Mail Karen Krättli aufmerksam, eine NachDenkSeiten-Leserin aus der Schweiz. Sie schreibt: „Liebe Redaktion der Nachdenkseiten, ich wende mich in grösster Sorge über die  Hungerkatastrophe in Gaza an Sie. In den mir bekannten deutschsprachigen Medien wird kaum adäquat über die Konsequenzen berichtet, die die Aussetzung der Unterstützungszahlungen seitens der Westmächte an UNRWA hat bzw. haben wird. Ich frage mich, wie und ob es überhaupt möglich sein wird, die Öffentlichkeit aufzurütteln. Deshalb habe ich hier im Folgenden die wichtigsten englischsprachigen Artikel und Berichte dazu zusammengestellt. Vielleicht wollen Sie diese als Hinweise publizieren, wegen der äussersten Dringlichkeit aber wäre vielleicht auch eine redaktionelle

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