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Wer die falschen Fragen stellt, bekommt auch nicht die richtigen Antworten – Soll die Wehrpflicht wieder eingeführt werden

Published On: 8. Februar 2024 11:00

Die Diskussion über die mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht hat auch die NachDenkSeiten erreicht. Unser regelmäßiger Gastautor Jürgen Hübschen eröffnete die Debatte und räumte dabei mit einigen politischen Fehleinschätzungen auf. Allerdings argumentiert Hübschen innerhalb der militärischen „Logik“ und akzeptiert den Militarismus als gegeben. Das ist der falsche Ansatz für diese Debatte. Die wichtigere Frage ist, warum wir überhaupt eine große, schlagkräftige Armee haben müssen.

Auch ich habe meinen Wehrdienst geleistet, nicht aus Vaterlandsliebe oder dem Wunsch, Demokratie zu verteidigen, sondern aus dem Wunsch nach Abenteuer und dem Kennenlernen anderer Länder. Die meisten anderen Wehrdienstleistenden waren damals auch nicht aus Patriotismus oder Liebe zum Grundgesetz motiviert. Die Berufssoldaten hatten oft keine ordentliche Ausbildung gefunden und die Offiziere verpflichteten sich, um während des Studiums einen guten Lohn zu erhalten. Niemand wollte in den Krieg ziehen. Es war eine glückliche Generation, für die Krieg unvorstellbar war.

Die Bundeswehr wurde in den Folgejahren umgebaut und sollte eine kleine, global einsetzbare Kampfgruppe werden, die deutsche Interessen verteidigt oder durchsetzt. In dieser Bundeswehr waren keine Wehrpflichtigen mehr erforderlich. Die Abschaffung der Wehrpflicht war also kein politischer Fehler, sondern eine richtige Entscheidung. Ein großer politischer Fehler war es jedoch, die neue geopolitische Lage nicht für den Aufbau neuer sicherheitspolitischer Strukturen zu nutzen. Stattdessen hat man die NATO erweitert und Russland als neuen Feind dargestellt. Man hat eine sicherheitspolitische Lage geschaffen, in der eine große, schlagkräftige Armee benötigt wird, die mitten in Europa Kriege führen soll. Diese militaristische Logik muss hinterfragt werden.

Deutschland braucht weder eine große, schlagkräftige Armee noch eine Wehrpflicht. Stattdessen braucht das Land eine kluge Außen- und Sicherheitspolitik, die Kriege verhindert. Die Politik sollte sich nicht darauf konzentrieren, eine schlagkräftige Armee zu formen, sondern ihre Aufgabe ist es, eine Außen- und Sicherheitspolitik zu betreiben, die Kriege verhindert. Eine Wehrpflicht oder Dienstpflicht sollte nicht einmal in Erwägung gezogen werden. Entspannung ist das Gebot der Stunde. Als die Wehrpflicht 2011 ausgesetzt wurde, war man bereits weiter

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Wiedereinführung der Wehrpflicht? – wer die falschen Fragen stellt, kriegt auch nicht die richtigen Antworten

Die Diskussion rund um eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht hat auch die NachDenkSeiten erreicht. Am Dienstag eröffnete unser regelmäßiger Gastautor Jürgen Hübschen die Debatte. Dabei ist ihm hoch anzurechnen, dass er mit einigen politischen Fehleinschätzungen aufräumt. Seine Herleitung und vor allem seine Schlussfolgerungen zeigen jedoch, dass auch Hübschen innerhalb der militärischen „Logik“ argumentiert und den Militarismus nicht etwa hinterfragt, sondern als gegeben hinnimmt. Das ist der falsche Ansatz, diese Debatte zu führen. Die viel wichtigere Frage ist doch, warum wir überhaupt meinen, eine große, schlagkräftige Armee haben zu müssen. Da waren wir im Denken schon weiter. Von Jens Berger. Auch ich habe, wie es so schön heißt, „gedient“. Nicht weil ich, wie Jürgen Hübschen es formuliert, von Vaterlandsliebe beseelt war

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