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Wiedereinführung der Wehrpflicht? – Wer die falschen Fragen stellt, erhält auch nicht die korrekten Antworten

Published On: 8. Februar 2024 11:00

Die Diskussion über die mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht hat auch die NachDenkSeiten erreicht. Unser regelmäßiger Gastautor Jürgen Hübschen eröffnete die Debatte und räumte dabei mit einigen politischen Fehleinschätzungen auf. Allerdings argumentiert er innerhalb der militärischen „Logik“ und akzeptiert den Militarismus als gegeben. Das ist der falsche Ansatz. Die wichtigere Frage ist, warum wir überhaupt eine große, schlagkräftige Armee haben müssen.

Auch ich habe „gedient“, nicht aus Vaterlandsliebe oder dem Wunsch, Demokratie zu verteidigen, sondern aus dem Wunsch nach Abenteuer und dem Kennenlernen anderer Länder. Die meisten anderen Wehrdienstleistenden waren damals auch nicht aus Patriotismus oder Liebe zum Grundgesetz motiviert. Die Berufssoldaten hatten oft keine ordentliche Ausbildung im zivilen Leben gefunden und die Offiziere verpflichteten sich meist, um während des Studiums einen guten Lohn zu erhalten. Niemand wollte in den Krieg ziehen. Das war 1994 alles sehr abstrakt.

Die Bundeswehr wurde in den folgenden Jahren umgebaut und sollte eine kleine, global einsetzbare Kampfgruppe werden, die deutsche Interessen verteidigt oder durchsetzt. In dieser Bundeswehr waren keine Wehrpflichtigen mehr nötig. Die Abschaffung der Wehrpflicht war also kein politischer Fehler, sondern richtig. Ein großer politischer Fehler war es jedoch, die neue geopolitische Lage nicht für den Aufbau neuer sicherheitspolitischer Strukturen zu nutzen. Stattdessen hat man die NATO gen Osten erweitert und Russland zum neuen Feind erklärt. Man hat eine sicherheitspolitische Lage geschaffen, in der man eine große, schlagkräftige Armee braucht, die mitten in Europa Kriege führen soll. Das ist der militaristische Rahmen, in dem Jürgen Hübschen argumentiert. Es macht keinen Sinn, innerhalb dieses Rahmens zu debattieren. Man sollte stattdessen den gesamten militaristischen Rahmen hinterfragen

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Wiedereinführung der Wehrpflicht? – wer die falschen Fragen stellt, kriegt auch nicht die richtigen Antworten

Die Diskussion rund um eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht hat auch die NachDenkSeiten erreicht. Am Dienstag eröffnete unser regelmäßiger Gastautor Jürgen Hübschen die Debatte. Dabei ist ihm hoch anzurechnen, dass er mit einigen politischen Fehleinschätzungen aufräumt. Seine Herleitung und vor allem seine Schlussfolgerungen zeigen jedoch, dass auch Hübschen innerhalb der militärischen „Logik“ argumentiert und den Militarismus nicht etwa hinterfragt, sondern als gegeben hinnimmt. Das ist der falsche Ansatz, diese Debatte zu führen. Die viel wichtigere Frage ist doch, warum wir überhaupt meinen, eine große, schlagkräftige Armee haben zu müssen. Da waren wir im Denken schon weiter. Von Jens Berger. Auch ich habe, wie es so schön heißt, „gedient“. Nicht weil ich, wie Jürgen Hübschen es formuliert, von Vaterlandsliebe beseelt war

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