Kriegsgetrommel in München
Die aktuellen Diskussionen
Von den verschwitzten Wänden tropfen Wallungsworte noch und noch: Demokratie und Menschenrechte, regelbasierte Weltordnung, der böse, böse Putin und sein brutaler Angriffskrieg und der schauerliche Überfall der Hamas auf Israel und so weiter. Ja, man muss sich Sorgen machen über die Zustände auf Erden. Deshalb strömen sie nach München — die Wehrhaften, die Anständigen und sagenhaft Selbstgerechten — und wollen es richten.
Die Forderungen nach Handeln
Sie richten sogar ein ganz kleines bisschen sich selbst: Wir haben zu wenig gemacht und schon steht der Putin kurz vor Berlin. Jetzt ist Schluss mit dem ganzen Verständigungsgeklingel, jetzt gibt’s wieder Marschmusik aus frisch geschmiedeten Rheinmetall-Rohren. Das Intro hat schon mal Roderich Kiesewetter, vermeintlicher Verteidigungsexperte der CDU, abgeschossen, nämlich vor wenigen Tagen in der Deutschen Welle: „Das Übel des Ganzen ist Putin und sein verbrecherischer Angriffskrieg. Deswegen muss Russland gezeigt werden, dass es so nicht weiter vorgehen kann.“
Die Rolle von Walter van Rossum
Willkommen im nächsten Weltkrieg. Frieden ist jedenfalls nicht Gegenstand dieser Konferenz. Walter van Rossum ist Autor, Medienkritiker und Investigativjournalist. Er studierte Romanistik, Philosophie und Geschichte in Köln und Paris. Mit einer Arbeit über Jean-Paul Sartre wurde er 1989 an der Kölner Universität promoviert. Seit 1981 arbeitet er als freier Autor für WDR, Deutschlandfunk, Zeit, Merkur, FAZ, FR und Freitag. Für den WDR moderierte er unter anderem die „Funkhausgespräche“. Zuletzt erschien von ihm das Buch „The Great WeSet — Alternativen in Medien und Recht“.
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Kriegstrommeln in München
Von den verschwitzten Wänden tropfen Wallungsworte noch und noch: Demokratie und Menschenrechte, regelbasierte Weltordnung, der böse, böse Putin und sein brutaler Angriffskrieg und der schauerliche Überfall der Hamas auf Israel und so weiter. Ja, man muss sich Sorgen machen über die Zustände auf Erden. Deshalb strömen sie nach München — die Wehrhaften, die Anständigen und sagenhaft Selbstgerechten — und wollen es richten. Sie richten sogar ein ganz kleines bisschen sich selbst: Wir haben zu wenig gemacht und schon steht der Putin kurz vor Berlin. Jetzt ist Schluss mit dem ganzen Verständigungsgeklingel, jetzt gibt’s wieder Marschmusik aus frisch geschmiedeten Rheinmetall-Rohren. Das Intro hat schon mal Roderich Kiesewetter, vermeintlicher Verteidigungsexperte der CDU, abgeschossen, nämlich vor wenigen Tagen in der Deutschen Welle: „Das
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