Mozarts „Zauberflöte“ in gendergerechter Form
Opernlibretti im Fokus der Genderdebatte
Es war nur eine Frage der Zeit, dass auch Opernlibretti zur Disposition gestellt werden, wenn es gilt, Musiktheaterwerke von Meistern vergangener Epochen auf Feminismus, Antirassismus und LGBTQ-Kompatibilität zu trimmen. Das erste Werk, das von „sexistischen und rassistischen“ Inhalten gereinigt werden soll, ist Mozarts „Zauberflöte“. Papagena, das von dem Vogelfänger Papageno angeschmachtete „Weibchen“, wird nun zur „starken Amazone“ umgedeutet.
Die Initiative „Critical Classics“
Die Opernszene gilt gemeinhin als vergleichsweise konservativ und hat sich gegenüber dem woken Mainstream bislang als relativ widerstandsfähig gezeigt. Trotzdem war es nur eine Frage der Zeit, dass auch Opernlibretti und zumindest Teile der Musik zur Disposition gestellt werden, wenn es gilt, Musiktheaterwerke von Meistern vergangener Epochen auf Feminismus, Antirassismus und LGBTQ-Kompatibilität zu trimmen. Der Regisseur Berthold Schneider hat die Initiative „Critical Classics“ ins Leben gerufen, um diskriminierende Sprache in Opernlibretti zu thematisieren und zu diskutieren, wie mit problematischen Inhalten umgegangen werden kann.
Die Genderversion der „Zauberflöte“
In der Genderversion von „Critical Classics“ wird die Handlung der „Zauberflöte“ kritisch überarbeitet. Papagena wird zur „starken Amazone“ umgedeutet und Monostatos wird zu Sarastros Adoptivsohn erklärt. Die Musik bleibt größtenteils unverändert, jedoch erhält Pamina eine zusätzliche Arie. Die Initiative zielt darauf ab, dass Frauen stets auf Augenhöhe mit den Männern agieren. Kritiker hinterfragen jedoch, ob solche Eingriffe in klassische Werke wirklich notwendig sind.
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Mozarts „Zauberflöte“ im Genderformat
Es war nur eine Frage der Zeit, dass auch Opernlibretti zur Disposition gestellt werden, wenn es gilt, Musiktheaterwerke von Meistern vergangener Epochen auf Feminismus, Antirassismus und LGBTQ-Kompatibilität zu trimmen. Das erste Werk, das von „sexistischen und rassistischen“ Inhalten gereinigt werden soll, ist Mozarts „Zauberflöte“. IMAGO / Ernst Wukits Papagena, das von dem Vogelfänger Papageno angeschmachtete „Weibchen“, wird nun zur „starken Amazone“ umgedeutet. Hier: Papageno und Papagena während der Fotoprobe im Rahmen der Salzburger Festspiele, 24.07.2018 Die Opernszene gilt gemeinhin als vergleichsweise konservativ und hat sich gegenüber dem woken Mainstream bislang als relativ widerstandsfähig gezeigt. Was vor allem daran liegt, dass sich die Textbücher von Opern, die Libretti, infolge ihrer engen Verzahnung mit Musik nicht so leicht dekonstruieren lassen, wie es
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