Exklusiv: Engpässe bei der Lieferung von Palliativmedizin – und kein Ende in Aussicht
Lieferengpässe bei Medikamenten in Deutschland
Die Berichte über Engpässe bei der Lieferung von lebenswichtigen Medikamenten in Deutschland nehmen ständig zu. Obwohl das Problem seit langem bekannt ist, werden die Lücken in den Regalen der Apotheken immer größer. Im Jahr 2022 wurde mit insgesamt 960 Meldungen ein historischer Höchststand bei den Lieferengpässen in der Bundesrepublik verzeichnet, wie Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zeigen. Selbst während der Pandemiejahre blieb Deutschland weit unter dieser Marke.
Gesundheitsministerium reagiert ausweichend
Vor allem Krebsmedikamente und Fiebersäfte für Kinder sind in Deutschland knapp. Eine Ärztin, die in der Palliativmedizin tätig ist, bestätigt, dass selbst die dringendsten Medikamente fehlen und Krebspatienten nicht ausreichend schmerzlindernd behandelt werden können. Die Situation wird als sehr dramatisch beschrieben. Auf Anfragen bei der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V. (ABDA) und im Bundesgesundheitsministerium wurde auf die Datenbank des BfArM verwiesen.
Hersteller und Alternativpräparate
Einige der fehlenden Medikamente sind Actraphane 30 FlexPen, Hydromorphon-HCl Glenmark und Tavor Expidet. Die Gründe für die Lieferengpässe reichen von erhöhter Nachfrage bis hin zu Problemen in der Herstellung. Die Preise für Alternativpräparate können deutlich höher sein. Die Tatsache, dass einige Medikamente von großen Pharmaunternehmen wie Pfizer fehlen, wirft Fragen auf. Die Unterstützung kritischer, unabhängiger Berichterstattung ist entscheidend, um solche Missstände aufzudecken und zu beheben.
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EXKLUSIV: Lieferengpässe in Palliativmedizin – und kein Ende in Sicht
Von Kai Rebmann Die Meldungen über Engpässe bei der Lieferung von teils lebensnotwendigen Medikamenten in Deutschland erreicht immer neue Höchststände. Obwohl das Problem seit Jahren bekannt ist, werden die Lücken in den Regalen und Schränken der Apotheker immer größer. Mit insgesamt 960 Meldungen wurde im Jahr 2022 in der Bundesrepublik ein historischer Höchststand bei den Lieferengpässen verzeichnet, wie eine Auswertung der beim Bundesinstitut für Arzneimittel- und Medizinprodukte (BfArM) hinterlegten Daten zeigte. Selbst in den Pandemie-Jahren, als Produktionskapazitäten und Lieferwege teilweise erheblich eingeschränkt waren, blieb Deutschland weit unterhalb dieser Marke. Und jetzt die Schock-Nachricht: Im Jahr 2023 wurden dem BfArM zwischen Januar und Dezember nicht weniger als 1.426 Lieferengpässe bei Medikamenten und Arzneimitteln gemeldet. Eine nochmalige Steigerung gegenüber dem ohnehin schon
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