Bidens Ansprache voller überraschender Energie

sich als eine Art moderner Abraham Lincoln und Franklin D. Roosevelt in einer Person dar, der die amerikanische Gesellschaft wieder zusammenführen und für alle Bürger ein besseres Leben ermöglichen will. Seine Vision einer sozialdemokratischen Gesellschaftspolitik, die auf staatliche Interventionen setzt, um die Mittelschicht zu stärken und den sozialen Aufstieg zu ermöglichen, steht im Gegensatz zum unternehmerischen und individualistischen Ansatz seines Vorgängers.

Biden setzt auf eine Mischung aus privater Initiative und staatlicher Unterstützung, um Wohlstand gerechter zu verteilen und die soziale Mobilität zu fördern. Er will die Steuern für Reiche und Unternehmen erhöhen, um mehr Geld für staatliche Programme zur Verfügung zu haben, die allen Bürgern zugutekommen sollen. Dabei betont er die Rolle der Gewerkschaften und der Mittelschicht als Motor der amerikanischen Gesellschaft.

In anderen kontroversen Themen wie Abtreibung und Waffenrecht zeigt sich Biden weniger entschieden und sucht nach einem Kompromiss, der breite Zustimmung finden kann. Er setzt sich für eine Fortführung der Friedensbemühungen im Nahen Osten ein, wobei er auch die Rechte der Palästinenser im Blick behält.

Insgesamt präsentiert sich Joe Biden als ein pragmatischer Politiker, der die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft überwinden und eine gerechtere Zukunft für alle Bürger schaffen will. Seine Vision einer sozialdemokratischen Gesellschaftspolitik mag nicht bei allen auf Begeisterung stoßen, aber sie bietet zumindest einen klaren Gegenentwurf zum individualistischen und unternehmerischen Ansatz seines Vorgängers

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Bidens Rede voll überraschender Energie

Seine überraschende Energie verdankte US-Präsident Joe Biden sicher auch einer Stimmung im Kapitol, die eher einem Wahlkampfauftritt in einem Bierzelt ähnelte als einer Thronrede zur Parlamentseröffnung, von der diese jährliche Rede doch abstammt.  Laut Donald Trump hat dessen Amtsnachfolger Präsident Joe Biden gestern „die wütendste, am wenigsten mitfühlende und schlechteste Rede zur Lage der Nation aller Zeiten“ gehalten. Das hat er sicher nicht. Im Vergleich zu den Vorjahren (2023 und 2022) war Biden spritzig, gar aufgedreht, spontan, und ein paar Silbendreher waren in ihrer Zahl begrenzt genug, um lediglich an die sympathische Geschichte des stotternden Jungen zu erinnern, der durch das Deklamieren von Gedichten das Reden geübt hat, zum Senator und schließlich zum Präsidenten gewählt wurde. Die im Vorfeld gehegten Befürchtungen seines Lagers

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