Ein Geist spukt in Europa herum

n Gutseins, in dem jegliches Böse radikal ausgelöscht wird. Dies ist eine gefährliche Illusion, die in ihrem Scheitern nur mehr und neues Leid erzeugen kann. Denn die Welt ist nicht schwarz-weiß, gut oder böse, sondern komplex und vielschichtig. Es braucht ein realistisches Verständnis von Gut und Böse, von Rechten und Pflichten, von Freiheit und Verantwortung, um eine lebenswerte Gesellschaft zu gestalten. Es braucht einen Dialog, einen Austausch von unterschiedlichen Perspektiven und Meinungen, um gemeinsam Lösungen zu finden. Das Bonumismus-Gespenst muss in die Schranken gewiesen werden, bevor es zu spät ist. Sonst wird es nicht nur die Freiheit, sondern auch die Vernunft und die Menschlichkeit begraben

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Ein Gespenst geht um in Europa

Das wohlstandsverwöhnte linke Juste Milieu glaubt, das Böse radikal aus der Welt tilgen zu können. Dies offenbart eine erschreckend unterkomplexe Weltsicht, die in ihrem Scheitern nur mehr und neues Leid erzeugen kann. Von Dietmar Hansch Das erste linke Gespenst, das in Europa gefürchtet wurde, war noch von Fleisch und Blut – der Kommunismus als eine materialistisch fundierte Ideologie, der es primär um eine Veränderung der materiellen Besitzverhältnisse ging. Das Sein bestimmt das Bewusstsein, so Marx. Oder mit Brecht: Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral. Zu zittern hatten Kaplane, Kaiser und Kapitalisten. Dieses Gespenst hat sich totgelaufen. Nachdem es zur Verwüstung der Welt sein Schärflein beigetragen hatte. Allein, der linke Schoß ist fruchtbar noch, nicht mehr in Fleisch und

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