Frauenfeindlichkeit aus der Perspektive der Betroffenen
Frauenhass in der Öffentlichkeit
Der Alltag exponierter Frauen wird zunehmend von Frauenhass belastet. Betroffene wie Ricarda Lang, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, berichten von wüsten Beschimpfungen und Verfolgungen, selbst nach öffentlichen Veranstaltungen. Auch online werden Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, heftig attackiert. Trotzdem wird oft verharmlost und dazu geraten, anonyme Drohungen im Netz nicht ernst zu nehmen.
Auswirkungen auf das Verhalten
Die Bedrohungen und Anfeindungen haben deutliche Auswirkungen auf das Verhalten der Betroffenen. RTL-Moderatorin Lola Weippert erhält seit Jahren Mord- und Vergewaltigungsdrohungen, was sie dazu veranlasst hat, immer wachsam zu sein. Auch Politikerinnen wie Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Renate Künast passen ihr Verhalten an, um sich vor potenziellen Angriffen zu schützen. Sawsan Chebli gibt an, abends nicht mehr gerne alleine rauszugehen und häufiger über die Schulter zu schauen.
Netzwerke und gesellschaftliches Problem
Die Drohungen gegen Frauen gehen oft von Einzelpersonen, aber auch von organisierten Netzwerken aus. Laut Kristina Lunz werden gezielt Politikerinnen und feministische Organisationen angegriffen. Tobias Ginsburg betont, dass Frauenhass ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, das auch bei vermeintlich normalen Menschen vorhanden ist. Die Sprache verroht nicht nur im Internet, sondern auch im Parlament, wobei die rechte AFD eine große Verantwortung trägt.
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Frauenhass aus Sicht von Betroffenen
Barbara Marti / 12.03.2024 Frauenhass belastet den Alltag exponierter Frauen. Betroffene kritisieren, dass die Öffentlichkeit gleichgültig reagiert. Ricarda Lang, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, ist kürzlich nach einer Veranstaltung wüst beschimpft und verfolgt worden. Die Polizei musste einschreiten. Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, werden auch online heftig attackiert. Trotzdem heisst es oft, sie sollen anonyme Drohungen im Netz nicht ernst nehmen. Doch diese beeinflussen das Verhalten, wie Betroffene im RTL-Dokumentarfilm «Ich bring Dich um, Du Schlampe» schildern. «Das muss endlich Konsequenzen haben» Die junge RTL-Moderatorin Lola Weippert erhält seit Jahren Mord- und Vergewaltigungsdrohungen. Männer würden beispielweise fantasieren, sie zu ermorden und danach zu vergewaltigen. Sie habe alles zur Anzeige gebracht, doch passiert sei nichts. «Das muss endlich Konsequenzen haben. Wir müssen
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