Die Solarindustrie steht vor einem möglichen „zweiten Niedergang“ – Deutschland muss Milliardenentscheidung treffen
Europas Solarindustrie im Wandel
Europa erlebt derzeit eine hohe Nachfrage an Photovoltaikanlagen – auch, um die von der Europäischen Kommission angestrebten Klimaziele zu erreichen. Doch China mischt auf dem europäischen Solarmarkt mit seinen staatlich geförderten Billigmodulen ordentlich mit. Einheimische Hersteller haben Probleme, sich gegen die Übermacht aus Fernost zu behaupten. Die EU will den Chinesen diesen Markt aber nicht kampflos überlassen. Es „muss unbedingt sichergestellt werden, dass die EU-Industrie diese Wachstumschance nutzen […] kann“, verkündete die Kommission vor Kurzem in einer Pressemitteilung.
Netto-Null-Industrie-Gesetz
Immer wieder in der Debatte sind mögliche Handelsbeschränkungen gegen aus China importierte Solarmodule und andere Photovoltaikprodukte. Bisher sah die Kommission jedoch davon ab. Denn auch europäische Hersteller beziehen Bauteile aus China oder lassen ihre in der EU konzipierten Produkte in China fertigen. Diese Unternehmen würden dann auch unter den Strafzöllen leiden, wie das Portal „Energiekonzepte Deutschland“ erklärt. Diese Extrakosten würden letztlich an den Endkunden weitergegeben. Bereits vor einigen Jahren bremsten solche Handelsbeschränkungen die heimische Solarbranche spürbar aus. Auch heute vermuten mehrere Fachleute, dass ein ähnlicher Effekt auftreten würde.
Solarindustrie: Sachsen fordert Hilfe aus Berlin
Im Ringen um die Zukunft der deutschen Solarindustrie hat jüngst auch Sachsens Umweltminister Wolfram Günther rasche Unterstützung des Bundes gefordert. „Um die Solarproduktion in Deutschland sicherzustellen, braucht es schnell eine Entscheidung für ein geschütztes Marktsegment mit Resilienzkriterien“, schrieb der Grünen-Politiker an Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sowie an Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Entsprechend den Beschlüssen des Bundesrates sollten sogenannte Resilienz-Ausschreibungen und -Boni möglichst schnell im Bundestag beschlossen und im Erneuerbare-Energien-Gesetz verankert werden. Dann würde etwa für Solaranlagen, die vorrangig aus europäischer Produktion stammen, eine höhere Einspeisevergütung gezahlt.
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Solarindustrie droht „zweiter Niedergang“ – Deutschland vor Milliarden-Entscheidung
Europa erlebt derzeit eine hohe Nachfrage an Photovoltaikanlagen – auch, um die von der Europäischen Kommission angestrebten Klimaziele zu erreichen. Doch China mischt auf dem europäischen Solarmarkt mit seinen staatlich geförderten Billigmodulen ordentlich mit. Einheimische Hersteller haben Probleme, sich gegen die Übermacht aus Fernost zu behaupten. Die EU will den Chinesen diesen Markt aber nicht kampflos überlassen. Es „muss unbedingt sichergestellt werden, dass die EU-Industrie diese Wachstumschance nutzen […] kann“, verkündete die Kommission vor Kurzem in einer Pressemitteilung. Netto-Null-Industrie-Gesetz Immer wieder in der Debatte sind mögliche Handelsbeschränkungen gegen aus China importierte Solarmodule und andere Photovoltaikprodukte. Bisher sah die Kommission jedoch davon ab. Denn auch europäische Hersteller beziehen Bauteile aus China oder lassen ihre in der EU konzipierten Produkte in China
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