Bundeskanzler Kurz vergleicht gegen ihn ermittelnde Staatsanwälte mit Kinderschändern
Bundeskanzler Kurz dürfte massiv unter Druck stehen und schlittert von einem Fehler in den nächsten.
Foto: Michael Lucan / Wikimedia / BY-SA 3.0 de
Neue ÖVP 27. Juli 2021 / 10:43
Bundeskanzler Kurz vergleicht gegen ihn ermittelnde Staatsanwälte mit Kinderschändern
ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz vergleicht in einem Interview mit dem Online-Medium vol.at Ermittlungen gegen seine Person mit dem Missbrauch tausender Kinder durch pädophile Amtsträger der katholischen Kirche.
Kurz kann Vorwürfe nicht konkretisieren
Dass pädophile Ordensbrüder für sexuelle Übergriffe an Kindern kritisiert wurden, habe der katholischen Kirche geholfen. Deshalb sei es auch richtig, die gegen ihn ermittelnden Staatsanwälte zu kritisieren, meint ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz in einem TV-Interview mit “Vorarlberg Live”. Interessant ist hierbei auch der Fakt, dass die ÖVP rund um Andreas Khol Ende der 1990er Jahre massiv gegen die Aufdeckung von Missbrauchsvorfällen in der Kirche mobil machte und sogar die Beschlagnahmung einer profil-Ausgabe verlangte.
Im Interview legt der ÖVP-Chef danach nochmal nach und wirft der Anti-Korruptionsbehörde explizit Verfehlungen vor:
Wenn sich jemand etwas zuschulden kommen lässt, dann ist es auch legitim, das anzusprechen.
Was sich die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WkStA) zu schulden kommen hat lassen, bleibt jedoch im Dunklen.
Dass der Bundeskanzler die Ermittler mit Pädophilen vergleicht ist aber kein Novum. Auch in seiner Befragung im U-Ausschuss bemühte er die fragliche Gleichsetzung.
Kurz hält Türkei für Nachbarland Afghanistans
Für den Bundeskanzler war dies aber nicht der einzige verbale Ausrutscher: In einem BILD-Interview mit dem “Kanzler-Biografen” und Kurz-Vertrauten Paul Ronzheimer bezeichnete er die Türkei als “Nachbarland Afghanistans”. In Wahrheit trennen beiden Staaten mehrere tausend Kilometer. Der TV-Auftritt in dem deutschen Boulevard-Medium, der offensichtlich eine versuchte Flucht nach vorne war, ging damit maximal schief, auch wenn BILD den peinlichen Fauxpas in der Textversion nach einigen Minuten umschrieb.
Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, unterstützen Sie bitte das Projekt unzensuriert mit einer Spende. Per paypal (Kreditkarte) oder mit einer Überweisung auf AT58 1420 0200 1086 3865 (BIC: BAWAATWW), ltd. Unzensuriert