Tigray-Rebellen verweigern Abzug aus Nachbarregionen
Die Rebellen aus der äthiopischen Unruheregion Tigray lehnen den Abzug ihrer Kämpfer aus benachbarten Regionen ab, meldet orf.at. „Nichts dergleichen wird passieren, es sei denn die Blockade wird aufgehoben“, habe ein Sprecher der Rebellenorganisation TPLF, Getachew Reda, gestern mit Blick auf die weitgehende Abriegelung der Region Tigray durch die Regierung in Addis Abeba erklärt.
„Sehen Sie, wir werden belagert“, wird Getachew weiter zitiert. Die TPLF werde alles unternehmen, um die Äthiopier vom „Würgegriff“ von Regierungschef Abiy Ahmed zu befreien. Die Rebellen würden der Regierung vorwerfen, Hilfslieferungen nach Tigray zu blockieren.
Äthiopische Regierungstruppen hatten bekanntlich im November die in Tigray regierende TPLF angegriffen – nach Regierungsangaben als Reaktion auf Attacken der Gruppierung auf Armeestellungen. Im Juni hätten mit der TPLF verbündete Kämpfer die Regionalhauptstadt Mekele zurückerbobert, die äthiopische Armee habe sich weitgehend zurückgezogen.
Seitdem sei die TPLF in die Nachbarregionen Afar im Osten und Amhara im Süden vorgedrungen. Am Donnerstag sollen die Rebellen, wie berichtet, kampflos die UNESCO-Weltkulturerbestätte Lalibela in Amhara eingenommen haben. Der Vizepräsident der Region, Fanta Mandefro, hätte zuvor gesagt, die Tigray-Rebellen seien „weit“ auf Amhara-Gebiet vorgedrungen.