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Sudan will Ex-Staatschef Al-Baschir nach Den Haag ausliefern
Die Regierung des Sudan wird Ex-Präsident Omar al-Baschir und weitere Verdächtige an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag überstellen, meldet dw.com. Das sudanesische Kabinett hätte die Auslieferung der von Den Haag gesuchten Verdächtigen beschlossen, habe Außenministerin Mariam al-Mahdi nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Suna mitgeteilt. Das Gericht werfe Al-Baschir Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Darfur-Konflikt vor.
Nach drei Jahrzehnten an der Macht war der autoritäre Staatschef Al-Baschir im April 2019 nach monatelangen Protesten gestürzt worden. Im August desselben Jahres habe eine Übergangsregierung die Regierungsgeschäfte in Khartum übernommen. Al-Baschir sei im Dezember 2019 wegen Korruption verurteilt worden und habe ab Juli 2020 in der sudanesischen Hauptstadt wegen des Staatsstreichs 1989 vor Gericht gestanden.
Der Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gehe vor allem auf Verbrechen zurück, die im seit 2003 andauernden Darfur-Konflikt begangen wurden. Damals hätten sich verschiedene Volksgruppen gegen al-Baschirs Herrschaft aufgelehnt. Nach UN-Angaben seien allein bis 2006 rund 300.000 Menschen getötet und 2,5 Millionen vertrieben worden.
Al-Baschir sei vor allem mit der Entsendung der berüchtigten Dschandschawid-Milizen gegen die Aufständischen vorgegangen. Auf Befehl aus Khartum hätten die arabischen Reitermilizen systematische Menschenrechtsverbrechen begangen, darunter Vergewaltigungen, wahllose Tötungen, Plünderung und Brandstiftung.
