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Das koloniale Scheitern der Neokons und Neomarxisten

Published On: 18. August 2021 18:13

In Afghanistan sind mit dem Sieg der Islamkämpfer zwei universalistische Konzepte des Westens gescheitert, die beide in der europäischen Kolonialtradition standen.

IMAGO / Xinhua

Taliban auf einem erbeuteten amerikanischen Militärfahrzeug in Kabul am 16. August. 2021

Die meisten haben es noch nicht bemerkt – aber das grandiose Scheitern der NATO in Afghanistan ist gleichbedeutend mit dem grandiosen Scheitern der US-Neokons ebenso wie der EU-Neomarxisten. Beide standen, auch wenn sie es nicht zugeben wollten, in der europäischen Kolonialtradition. Beide vertraten die Auffassung, an ihrem Wesen würde die Welt genesen. Beide müssen erkennen: Nicht ihre Vorstellungen von Weltgesellschaft sind es, die die Zukunft bestimmen werden – es ist der Sieg der männlichen Imperialismustheorien des 19. Jahrhunderts, der die Zukunft bestimmt, und das finale Scheitern jener weiblichen Politik des Globalismus.

Von der Selbstzerstörung der westeuropäischen Hochkultur

Es wäre ein vergleichsweise Leichtes, anhand weniger Punkte den Untergang der westlichen Hochkultur in ihrem Kampf gegen die menschliche Natur aufzuzeigen. Einige Positionierungen zeigen, wie weit die erträumte, globale Menschheit, die Hand in Hand gegen die „menschengemachte” Klimakatastrophe und sonstige Irrtümer der Menschheit kämpft, tatsächlich auseinander ist. Und sie zeigen, dass internationale Politik entweder so gemacht werden muss, wie es die europäischen Imperien im 19. Jahrhundert taten – oder auf internationale Politik gänzlich verzichtet werden kann.

Thema Klima: Während die europäischen Hochkulturen ihren industriellen Fortschritt für ein angesichts der Langfristigkeit von klimatischen Veränderungen ohnehin nicht erreichbares Ziel der Beschränkung des Anstiegs der Durchschnittstemperaturen auf 1,5 Grad opfern, obgleich sie nur noch marginal am CO2-Ausstoß beteiligt sind und als einzige in der Lage wären, den CO2-Anstieg, so er tatsächlich ein Bedrohung darstellen sollte, durch Hochtechnologie umzukehren, wird es den Gelehrigen des Mohammed in Afghanistan und dem sonstigen, islamischen Terrorgürtel gänzlich egal sein, wie viel CO2 ihr Kampf gegen die „Ungläubigen“ letztlich produzieren wird. Auch werden sie weiterhin Verbrennungsmotoren und fossile Heizmöglichkeiten nutzen, denn die Vorstellung, dass von der gambischen Atlantikküste bis zu den Gestaden von Jolo islamisch-grüne Ökostrom-Zapfstellen stehen, kann nur einem unreifen Gehirn entspringen. Am Rande: Vor allem die deutsche Autoindustrie – allen voran VW – hat sich mit dem radikalen Umstieg auf E-Motorisierung den wichtigen Zukunftsmarkt in Afrika, Südamerika und Südasien abgeschnitten. Selbst in der Endverwertung werden E-Mobile auch in 100 Jahren im Sahel und auf der Pampa keine Kunden finden. Dieses Geschäft machen künftig vor allem die Japaner, deren Exportfahrzeuge mit immer effizienteren Verbrennern und Hybrid-Technologie ausgestattet werden.

Thema Gender: Da bricht in Afghanistan alles zusammen – und Deutschlands Frau im Verteidigungsressort ist angesichts des Totalversagens sichtbar krampfhaft darum bemüht, um jeden Preis genderrein von „Soldaten und Soldatinnen“ (oder umgekehrt) zu sprechen, um nicht in der Dekadenzwoge des öffentlichen Blaming – früher als Pranger bekannt und auf den Marktplätzen aufgerichtet – unterzugehen. Das intellektuell abgespeckte Bildungsfernsehen penetriert den Zuschauer mit dem sprachfremden Glottisschlag – und bei einem um political correctness bemühten Armin Laschet bleibt der Zuhörer verwirrt zurück. Waren mit seinen „Bürgermeisterinnen“, „Lehrerinnen“, „Mitarbeiterinnen“, die er im Akt des Untergangs aus Afghanistan retten will, tatsächlich nur weibliche Afghanen gemeint? Zwar machte dieses Sinn, denn europäisch orientierte Frauen werden unter den Mohammed-Jüngern fraglos am meisten zu leiden haben. Aber meinte es der sturzfliegende Kanzlerkandidat der Union tatsächlich so? Und geht das mit den Menschenrechten überein, wenn nun ausschließlich Frauen vor dem islamischen Emirat gerettet werden sollen?

Im Übrigen dürfte den im Namen Allahs unterdrückten Frauen Afghanistans das Gender-Geschwafel gänzlich egal sein – und auch, ob an irgendwelchen westlichen Universitäten irgendwelche Genderixe mit ihren offenbar in problematischen Jugenderlebnissen begründeten, psychischen Irregularitäten dafür kämpfen, non-binary oder sonstwie als was auch immer angesprochen zu werden.

Thema Identitätsideologie: Die Dekadenz der Wokeness, aufgesetzt mit dem Ziel, klassische Nationenvorstellungen final zu tilgen und durch gesellschaftliche Teilgruppen zu ersetzen, die nach dem klassischen Prinzip des divide et impera sicherstellen sollen, dass kleine Eliten ungehindert ihre autoritäre Macht über die gegeneinander ausgespielten Bevölkerungsgruppen ausüben können, feiert in den untergehenden, europäischen Hochkulturen fröhliche Urständ mit dem Ziel, die vom weißen Europa ausgehende Ordnung der Welt im 19. Jahrhundert als dauerkriminelle Handlung zu diffamieren. Die Absurdität: Überzeugte Vertreter der Wokeness führen den rasanten Zusammenbruch des afghanischen Militärs vor allem darauf zurück, dass es in jenem bergigen Hochland zu keinem Zeitpunkt so etwas wie nation-building gegeben habe. Ohne Zweifel in der Analyse zutreffend – Afghanistan ist Stammesland und Region. Einen tatsächlichen Staat nach europäischem Muster mit diesem Namen gab es nur auf dem Papier: Ein kolonialpolitisch inspiriertes Kunstprodukt westlicher Staatenbildungsphilosophie.

Nur: Genau diese in Afghanistan traditionelle Partionierung der Gesellschaft ist doch das, was die Identitäts-Ideologie anstrebt. Warum nun ist in Afghanistan falsch, was in Europa richtig sein soll? Wird am Hindukusch der Mangel an nationaler Identität beklagt, setzen dieselben Personen in Europa alles daran, genau diese nationale Identität zu vernichten.

bestausgerüstete Extremisten-Truppe der Welt

Wie in solchen Regionen identitätsideologischer Grundprägung ein Staat nach europäischer Staatstheorie dennoch aufgebaut und erhalten werden kann, beweist die Volksrepublik China bereits seit den ersten imperialen Bestrebungen der Volksgruppe der Han. Anfangs wurden die männlichen Vertreter der unterlegenen Stämme kastriert und als Sklaven genutzt – heute erfolgt Umerziehung und Übernahme durch Han-Umsiedlung. Die islamischen Uiguren können davon ebenso ein Lied singen wie die Tibeter – und auch die Bürger Hongkongs, die zwar keine eigene Stammesidentität haben, jedoch über eine deutlich von Peking abweichende politische Kultur verfügen.

Thema LGBTX: Fast schon absurd, die penetrant vorgetragenen Ansprüche dieser Minderheit in irgendeiner Weise mit den Entwicklungen in Afghanistan in Verbindung bringen zu wollen. Nun ist zwar in der rigiden, sexuell verklemmten Welt der Muslime zumindest männliche Homosexualität durchaus verbreitet – und über die Frauengemeinschaften in der Polygamie des Harem müssen wir an dieser Stelle nicht spekulieren –, doch offiziell sind homoerotische Beziehungen nicht nur verpönt, sondern im Sinne des Propheten – und damit des unverkennbar männlichen Allah – Todsünden. In den noch halbwegs freien Gesellschaften des europäischen Kulturkreises kann gern jeder jener sexuellen Ausrichtung frönen, der er sich zuzuordnen geneigt ist. Ein klassisches Merkmal der Dekadenz allerdings ist die Penetration, mit der die sexuellen Ausrichtungen dieser Minderheiten öffentlich propagiert werden – einschließlich der Überforderung in der natürlichen Identitätsbildung, die damit bei Menschen in der pubertären Phase einhergeht. Tatsächlich käme keiner der Penetratoren auf die Idee, die in den europäischen Hochkulturen eingeforderte Minderheitendominanz in der öffentlichen Darstellung auch nur ansatzweise in den Ländern des islamischen Terrorgürtels zu fordern. Immerhin so weit reicht die Erkenntnis, dass die aktuellen Auswüchse der europäischen Dekadenz spätestens beim Islam sowohl kulturelle als auch territoriale Grenzen finden.

Thema Menschenrechte: Eigentlich gelten sie als wichtigste Errungenschaft der westeuropäischen Aufklärung: Die Menschenrechte, die global zu verstehen sind und für jeden gelten sollen, der der Gattung Homo sapiens angehört. Das Problem: Sie sind und bleiben eine Idee Westeuropas, sind mit diesen Westeuropäern über den Globus marschiert, aber in vielen Regionen niemals angekommen. Bereits am Mittelmeer ist Schluss. Der Islam kann mit den europäischen Vorstellungen ebenso wenig anfangen wie Chinesen. Bemitleidenswert fast schon, wenn eine TV-Redakteurin die Aussage eines Taliban, es würden im Emirat die Frauenrechte beachtet, mit dem kommentierenden Zweifel begleitet, ob diese Zusage tatsächlich gelte. Selbstverständlich gilt sie – aber eben genau so, wie es in Koran, Hadithen und Scharia vorgesehen ist. Frauen im Islam haben gegenüber den männlichen Moslems deutlich eingeschränkte Rechte. Selbstverständlich werden die Taliban als fundamentalistische Muslime diese Rechte achten – nur haben sie eben nichts mit den Frauenrechtsvorstellungen europäischer Emanzipationsideen zu tun.

Ohnehin sind diese Menschenrechtsvorstellungen der Europäer ein überaus problematisches Feld. Die aktuelle Selbstkasteiung wegen angeblicher Gräueltaten im Zuge des Kolonialismus wird nicht zuletzt mit dem Selbstbestimmungsrecht der kolonial beherrschten Völker und Menschen begründet. Selbstverständlich: Die weltweite Expansion der europäischen Imperien, die letztlich nichts anderes war als eine Welle der heute so hoch gefeierten Migration, erfolgte nicht nur auf friedlichem Wege. In Südafrika kamen Holländer und Briten in Konflikt mit einer schwarzafrikanischen Einwanderungswelle aus dem Norden, deren Zulu-Kämpfer sogar erste Erfolge errangen. Am Ende entschieden die besseren Waffen darüber, wer die kommenden einhundert Jahre das Sagen haben sollte. Ähnlich im deutschen Südwest/Namibia: Ein Konflikt zwischen unterschiedlichen Migrationswellen, der an der eigentlichen Urbevölkerung vorbei ging. Gesiegt hatte auch hier die jüngste Welle – heute schüttet sie sich Asche aufs Haupt, weil es im Gefolge des Sieges zu inhumanen Aktionen kam. Gräueltaten und Massaker auch anderswo. Doch das war zu allen Zeiten eine Begleiterscheinung der menschlichen Migration. Man mag das bedauern – doch es gibt keinerlei Grund, nur einige wenige dieser Taten herauszupicken und dafür Sühne einzufordern.

Sackgassen muss man verlassen

Andererseits gilt eben auch: Der britische Soldat Gordon Pascha sorgte dafür, dass im Sudan der islamische Sklavenhandel unterbunden und damit das Ausbluten der schwarzafrikanischen Stämme zumindest vorübergehend beendet wurde. Als sudanesische Taliban unter Mohammed Ahmed, einem selbsternannten Mahdi, Sklaverei-Befürworter und fundamentalistischen Anhänger des Islam, ab 1881 in der damals ägyptischen Südprovinz um Karthum einen islamischen Gottesstaat errichteten, ging der kampferprobte Brite dorthin, um jene Taliban, die heute als sudanesische Befreiungsbewegung gefeiert werden, von der Rückkehr zur islamischen Archaik abzuhalten. Gordon erging es damals ähnlich wie Biden heute: Sie scheiterten, und der Brite opferte in seinem Kampf für die europäisch kolonialisierten Kollaborateure und die kulturfremden Ansprüche der europäischen Zivilisation sogar sein Leben.

Heute werden Forderungen laut, man hätte die vor allem von den Taliban gefährdeten Frauen in jedem Falle schützen müssen. Das ist menschlich nachvollziehbar und eine logische Konsequenz der europäischen Kolonialisierungsversuche in kulturfremdem Land. Wodurch aber unterscheidet sich der koloniale Versuch, den traditionellen, islamischen Sklavenhandel des 19. Jahrhunderts zu beenden, von dem Anspruch, einer traditionellen, islamischen Kultur der Frauenunterdrückung ein Ende zu setzen? Entweder, beide Bestrebungen, Konsequenzen des westeuropäischen Prozesses der Aufklärung in fremden Kulturkreisen durchzusetzen, sind wohlgefällige Taten – oder beide sind kolonial-imperialistische Anmaßung. Übrigens: Sklaverei war auch bei Völkern Namibias üblich, bevor deutsche Schutztruppen europäische Werte durchsetzten. Eine andere deutsche Kolonie in Afrika, das heutige Tansania, wurde ebenfalls von deutschen Kulturträgern vom Unwesen der islamischen Sklaverei befreit. Doch das wird identitätsideologisch ausgeblendet – es passt nicht in das absurde Zerrbild des gutmenschelnden Eingeborenen, der von bösartigen, weißen Männern unterdrückt und ausgebeutet wurde. Wobei Letzteres selbstverständlich auch vorkam – vor allem im Kongo als Privatbesitz des Königs von Belgien, an dem sämtliche Ideen christlicher und aufgeklärter Menschlichkeit spurlos vorbeigegangen sein müssen.

Thema Kolonialismus. Selbstverständlich war und ist der Einsatz der NATO, begleitet von wohlmeinenden NGO, in Afghanistan und anderswo nichts anderes als eine zeitaktuelle Form des Kolonialismus. Wer versucht, europäisches Politikverständnis in fremden Kulturen durchzusetzen, ist notwendig Kolonialist, denn er verfolgt das Ziel, dass eine ihm unbequeme oder unangenehme Kultur seine vorgeblich zivilisierten, kulturellen Vorstellungen übernehmen möge. Die Afghanen sollten zu Europäern werden. Ist dagegen etwas einzuwenden? Nein, nicht, solang der Kolonisator davon überzeugt ist, dass sein Kulturmodell höherwertiger ist als jenes der zu Kolonisierenden. Ob das tatsächlich so ist, bleibt eine Frage der persönlichen Betrachtung. In Afghanistan folgte die breite Mehrheit der ortsansässigen Bevölkerung der Vorstellung von der Höherrangigkeit der Ideen der westeuropäischen Aufklärung nicht. Jene, die man noch vor 100 Jahren „Eingeborene“ genannt hätte, bevorzugten ihr traditionelles Lebensmodell – auch wenn dieses aus Sicht der europäischen Kolonisatoren mittelalterlich und menschenrechtsfeindlich ist.

Das daraus entstehende Dilemma wird in kommenden Jahren noch für viel Diskussionsstoff vor allem in linken politischen Kreisen sorgen. Wer heute bejammert, dass mit dem Scheitern der Demokratisierungsaktion in Afghanistan die Menschenrechte vor allem der Frauen abgeschafft werden, unterscheidet sich in nichts von jenem Kolonialherren, der am Ende seiner kolonialen Dominanz darüber klagte, dass die westlichen Errungenschaften im Sumpf ortsüblicher Korruption und Stammesfehden untergingen. Kann ich als Linker bejubeln, dass im weiß kolonialisierten Rhodesien ein schwarzer Krimineller die Europäer ersetzt hatte und als Präsident von Zimbabwe sein Volk ausblutete, wenn ich gleichzeitig den Opfergang afghanischer Frauen beklage, weil dort regionale Freiheitskämpfer die kulturfremden Weißen vor die Tür setzen? Vor allem auch: Wie pervers ist es, in Afghanistan den Sieg der Islamkämpfer aus Gründen des Menschenrechts zu beklagen, wenn gleichzeitig in Nahost ebenso radikal-islamische Bewegungen und eine nationalistische Terrororganisation dafür gefeiert werden, dass sie gegen den einzigen Staat kämpfen, der in der Region tatsächlich die europäischen Ideale des Menschenrechts vertritt?

Fortsetzung folgt: Lesen Sie morgen mehr über das Dilemma der linken und rechten Kolonialisten im zweiten Teil. 

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