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Impfungen: Ein Praktiker benennt den Stand der Dinge

Published On: 21. August 2021 14:00

Vorläufig muss man nüchtern feststellen: Wir haben gegen Covid nichts Sicheres in der Hand und sollten daher niemanden aufgrund von Covid oder seines Impfstatus diskriminieren.

„Impfbelohnungen aus pädagogischer Sicht“, so lautet ein aktueller Beitrag auf Achgut.com. Ich möchte ihn um eine kurze ärztliche Einschätzung erweitern. Vorläufig muss man nüchtern feststellen: Wir haben gegen Covid nichts Sicheres in der Hand und sollten daher niemanden aufgrund von Covid oder seines Impfstatus diskriminieren.

Ich habe in meiner Praxis bislang vier Fälle von „Impfdurchbrüchen“, alle vier sind symptomatisch erkrankt, einer davon deutlich. Ferner zeigen die Daten unter anderem aus Israel, Malta und Island, dass auch eine sehr hohe Impfquote epidemiologisch bedeutungslos ist, wie hier von der Johns Hopkins University weltweit erfasst – bitte entweder links oder auf der Karte das betreffende Land anklicken; leider sieht man nur die Fallzahl, nicht die sehr hohe Impfquote dieser Länder, die immerhin teilweise hier sichtbar ist.

Man muss leider feststellen, dass das Impfprogramm zumindest in epidemiologischer Hinsicht gescheitert ist. Ob dies allein der Delta-Variante zuzuschreiben ist, bleibt voraussichtlich unklar, denn nachträgliche Studien zur den Varianten Alpha und Beta wären von rein akademischer Bedeutung. Es wird sie nicht geben. Ob sich der zunächst für diese Varianten behauptete individuelle Impfschutz im Hinblick auf Krankenhauseinweisungen und Todesfälle unter den neuen Bedingungen bestätigt – und, falls ja, für welche Alters- und Risikogruppen –, bleibt abzuwarten.

Wir können nur hoffen oder zweifeln

Da die Impfung nicht (mehr?) vor eigener Ansteckung und der Dritter schützt, ist auch das Junktim zwischen Impfstatus und „Freiheitsrechten“ eine rein politische Entscheidung, die jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrt. Ebenfalls ist der Effekt der geplanten Auffrischungsimpfungen mit denselben Impfstoffen wie bisher kritisch zu bewerten; wir wissen bislang nichts Sicheres über deren individuelle Effektivität und können nur hoffen oder zweifeln; und auch die Expertenmeinungen auf der – leider nur in englischer Sprache abrufbaren – zitierten Übersicht sind entsprechend geteilt.

Ob man also im Hinblick auf die „Motivation“ von Laien und Kindern hier sehr viel erreichen kann, indem man Druck ausübt oder Belohnungen verspricht, ist bei nüchternem Blick auf die Sachlage aus meiner Sicht fraglich. Letztlich ginge es dabei nicht um irgendeinen sicheren Schutz, sondern um Erzeugung politischen Konformitätsverhaltens, jedenfalls solange keine besseren Impfstoffe und Therapien gegen Covid existieren. Erst dann könnte man auch wieder leichter „motivieren“: durch positive Ergebnisse und Daten, sicheren eigenen gesundheitlichen Nutzen, sicheren Schutz der Schulen und des öffentlichen Raumes, sicheren Schutz auch der Kliniken und Intensivstationen. Allein das wäre die wirkliche Belohnung; unerfüllbare Versprechungen und unbegründete Drohungen sind es nicht. 

Vorläufig muss man nüchtern feststellen: Wir haben gegen Covid nichts Sicheres in der Hand und sollten daher niemanden aufgrund von Covid oder seines Impfstatus diskriminieren.

Dr. med. Jesko Matthes, Alumnus der Studienstiftung des Deutschen Volkes, immunologische Promotion über Tumornekrosefaktor- und Lymphotoxin-Messung, auch in virustransfizierten Zelllinien maligner Lymphome. Notarzt mit LNA-Qualifikation. Er ist Arzt und lebt in Deutsch-Evern.

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