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Huldrych Günthard führte in der SRF-«Arena» die Zuschauer in die Irre

Published On: 3. September 2021 19:01

Veröffentlicht am 3. September 2021 von RL.

«90 Prozent der Covid-Belastung kommt momentan von Ungeimpften», sagte Task-Force-Mitglied Urs Karrer am 24. August im Zuge der Pressekonferenz des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) vor den Medien (Corona-Transition berichtete). Politiker, Gesundheitsexperten und mehrere Medien verkauften seither die Behauptung als einen Fakt, dass fast ausschliesslich ungeimpfte Covid-Patienten die Spitalbetten belegen.

So auch der Infektiologe Huldrych Günthard. Er weckte in der SRF-«Arena» am vergangenen Freitag den Eindruck, dass gegenwärtig fast nur ungeimpfte Covid-Patienten auf der Intensivstation liegen würden. Günthard ist leitender Arzt an der Klinik für Infektionskrankheiten am Universitätsspital Zürich und weist nachweislich Interessenkonflikte mit der Pharmaindustrie auf. Unter anderem hat er bereits Gelder von Pfizer erhalten (Corona-Transition berichtete).

Einem jungen Metallbauer, der erklärte, dass ihm die «Impfung» gegenwärtig zu unsicher sei, sagte Günthard (ab Min. 21:50) während der Sendung: «Gerade von ihrem Typ haben wir gegenwärtig vier oder fünf Leute im Spital bei uns. Und die sind verdammt krank.» Für Menschen, die sich immer noch nicht impfen lassen wollen, habe er nur wenig Verständnis.

Schliesslich sei das Unispital wieder am Limit und müsse Operationen verschieben, betonte Günthard. Angesichts der Aussagen Günthards wollte Corona-Transition wissen, wie die Situation am Unispital Zürich derzeit tatsächlich aussieht. Auf die Frage, wie viele der Intensivbetten am Unispital Zürich momentan belegt seien, entgegnet Claudio Jörg, Mediensprecher des Unispitals:«Das USZ verfügt über 64 zertifizierte Intensivbetten und ist entsprechend personalisiert. Auf der Intensivstation liegen derzeit 22 Covid-19-Patienten. Auf der Normalstation werden 20 Patienten behandelt.»

Wir halten fest: Belegt sind also 42 der 64 Betten, was einer Auslastung von knapp 66 Prozent entspricht. Von einem Engpass kann also keine Rede sein. Keine konkrete Auskunft macht Jörg darüber, wie viele der Patientten geimpt oder ungeimpft waren. Der Grund dafür ist einfach: Das Unispital hat dazu selbst keine objektiven Daten. Denn getestet werden fast ausschliesslich Ungeimpfte.

«Falls Sie weder geimpft noch getestet sind, führen wir im Rahmen Ihrer Eintrittsuntersuchungen einen SARS-CoV-2-Test durch. Wenn Sie gegen SARS-CoV-2 geimpft sind, bringen Sie für Ihren stationären Spitaleintritt das COVID-Zertifikat oder den Impfausweis mit», schreibt das Unispital auf seiner Website, worauf die Ostschweiz unlängst schon aufmerksam gemacht hatte. Mehrere Quellen bestätigten gegenüber Corona-Transition zudem, dass auch weitere Spitäler hauptsächlich ungeimpfte Patienten testen würden.

Unklar sind die genauen Hintergründe, weshalb Spitäler lediglich die Ungeimpften im Fokus haben bei den Tests. Mediensprecher Claudio Jörg weist darauf hin, dass sich das Unispital Zürich eigenständig für die gegenwärtige Testpraxis entschieden habe. «Eine Verpflichtung hierfür bestand damals wie heute nicht, weshalb auch nicht alle Spitäler gleich verfahren. Die Kosten muss das USZ entsprechend auch selbst übernehmen.»

Dazu muss man wissen: Corona-Transition hatte diesbezüglich auch bereits das BAG konfrontiert. Auf die Frage, ob seitens der Behörde konkrete Richtlinien hinsichtlich der Testpraxis an den Spitälern vorliegen würden, antwortete das BAG nicht. Die Behörde übt sich hinsichtlich der gegenwärtigen Testpraxis im Schweigen.

Zur Erinnerung: Was die Gesundheitsbehörde allerdings gegenüber Corona-Transition bestätigte, ist, dass der Behörde selbst keine aktuellen Daten hinsichtlich des Impfstatus der Covid-Patienten in den Spitälern vorliegen (Corona-Transition berichtete).

«Aus der CH-SUR (Sentiel Spital-Überwachung) verfügen wir zurzeit über keine aktuelleren Daten zu den hospitalisierten Fällen und zum Verlauf ihrer Hospitalisationen», sagte BAG-Mediensprecher Daniel Dauwalder kürzlich auf Anfrage von Corona-Transition.

Dies wirft hinsichtlich den Aussagen von Urs Karrer und Huldrych Günthard mehrere Fragen auf – ganz zu schweigen davon, dass einzelne Spitäler lediglich Umgeimpfte testen. Zur Behauptung Karrers, dass 90 Prozent der Covid-Patienten umgeimpft seien, wollte das BAG gegenüber Corona-Transition keine Auskunft erteilen.

Auf Anfrage von Corona-Transition verwies die Gesundheitsbehörde jeweils an die Task-Force. Deshalb konfrontierten wir diese bereits am 25. August ein erstes Mal. Mit Verweis auf die Antwort Dauwalders stellten wir der Medienstelle der Task-Force unter anderem folgende Fragen: «Wie kann Karrer trotzdem wissen, dass jetzt schweizweit so viele Umgeimpfte mit oder wegen Corona im Spital liegen?» Auch wollten wir wissen, woher Karrer seine Zahlen hat. 

Geantwortet hat die Medienstelle lediglich auf letztere Frage: «Es handelt sich um Daten vom BAG, gezogen aus den obligatorischen Arztmeldungen, welche bei der Hospitalisation eines Covid-Patienten gemacht werden müssen.» Auf erneute Medienanfragen diese Woche antwortete die Task-Force nicht mehr.

Unter anderem wollten wir in Erfahrung bringen, wie die Behörde mit Sicherheit sagen könne, dass fast nur ungeimpfte Covid-Patienten in den Spitälern liegen würden. Dies auch vor dem Hintergrund, dass einzelne Spitäler ohnehin nur ungeimpfte Patienten testen.

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