Elternabende unter 3G-Bedingungen sind unzulässig
Der Verein „Eltern stehen auf“ trat mit der Bitte, um Veröffentlichung zum Thema Elternabende unter 3G Bedingungen, an uns heran.
„Eltern können sich konstruktiv wehren!“
In allen Bundesländern hat der Schul – und Kindergartenbetrieb nach den Sommerferien wieder Fahrt aufgenommen und die ersten
Elternabende stehen an. Nicht selten ist an diese wichtige Veranstaltung inzwischen die 3G-Regel geknüpft. Eltern dürfen nach
Schulvorgaben an Elternabenden nur teilnehmen, wenn sie geimpft, genesen oder getestet sind. „Das ist nicht rechtens,“ weiß Cristin
Burg, Vorsitzende des Vereins „Eltern stehen auf“. Denn diese Bedingung verwehrt den Eltern den Zugang zu Informationen und
Meinungsaustausch über alle schulischen Angelegenheiten, insbesondere die Unterrichts- und Erziehungsarbeit.
Das sei ein Skandal, denn so würden gerade am ersten Elternabend wichtige Weichenstellungen diskutiert und auch der Elternbeirat
gewählt. „In der deutschen Rechtsprechung steht das Wahlrecht über dem Infektionsschutzgesetz, daher muss allen Eltern gestattet
werden, den Elternbeirat zu wählen beziehungsweise sich wählen zu lassen“, mahnt Cristin Burg an. Setzt eine Schule oder ein
Kindergarten die 3G Regel durch, verletzen die Einrichtungen darüber hinaus das elterliche Recht an der Teilhabe des Lebens des Kindes. In einigen Bundesländern wurde diese 3G Regel an Schulen und Kindergärten bereits gekippt. In Sachsen aber auch in Thüringen besteht für Elternabende abhängig von der Warnstufe keine 3G-Regel.
Neben den juristischen Aspekten helfen manchmal auch ganz unkonventionelle Ideen. Ein Elternabend muss nämlich nicht
zwingend in der Schule stattfinden, denn dazu laden die Eltern ein. Der Verein „Eltern stehen auf“ empfiehlt, einfach mal beim
Bürgermeister nach einer Location zu fragen, bei der 3G nicht erforderlich ist. „Ein Mitglied unseres Vereins hat erzählt, dass der
örtliche Bürgermeister nach einem beherzten Anruf den Gemeindesaal zur Verfügung gestellt hat“, erzählt die Vereinsvorsitzende. Sie empfiehlt daher allen Eltern, Mut zu haben für ungewöhnliche Lösungen in ungewöhnlichen Zeiten.