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Reisebericht aus der weitgehenden Normalität im Libanon und Jordanien

Published On: 11. Oktober 2021 5:15

Der Nahe Osten ist nicht nur eine politisch, sondern auch epidemiologisch hoch spannende Region. 18 Tage konnte ich den 1/2/3G-Regeln entfliehen und eine entspannte Zeit in der Wärme verbringen. Das Land, das problematisch ist, weil früh und hoch geimpft, habe ich praktisch rundherum umflogen. In den weniger geimpften Ländern hatte ich dagegen viele sehr offene und herzliche Kontakte.

Aber bevor ich über die Erfahrungen berichte noch kurz die epidemiologische Situation. Israel ist wohlbekannt, eine frühe massive Impfkampagne und seit Anfang August bis heute wurden 3,71 Millionen Booster-Dosen verabreicht. Jordanien ist mit 34% doppelten Dosen auch schon recht weit fortgeschritten, Fahrt aufgenommen hat die Kampagne aber erst gegen Ende Juni. Ähnlich der Libanon mit unter 20% Impfquote.

Dementsprechend haben sich auch die bestätigten Fälle und Todesfälle entwickelt: In Jordanien und dem Libanon eher unauffällig, vor allem im Vergleich zu Israel, bei dem insbesondere der massive Anstieg der Todesfälle mit Beginn der Booster-Kamapgane ins Auge sticht.

Der Libanon

Einstmals als die Schweiz des Ostens berühmt, leidet das Land seit Jahrzehnten unter seinen Nachbarn, insbesondere Syrien und Israel, sowie der seit dem Bürgerkrieg vorgenommenen Aufteilung der politischen Ämter und Posten auf die einzelnen religiösen Sekten. Im Oktober 2019 brach gegen die im Vergleich zu anderen Ländern noch wesentlich korruptere Regierung ein Bürgeraufstand aus. Eine Änderung des Systems gibt es bis heute nicht, obwohl Politiker ausgetauscht wurden.

Eine galoppierende Inflation, unfähige Behörden, denen Tausende Tonnen Düngemittel mit Spregstoffwirkung im Hafen entgehen, und kürzlich eine massive Treibstoffknappheit haben das Land im heurigen Sommer an den Rand des völligen Zusammenbruchs geführt. Kilometerlange Schlangen vor den Tankstellen mit Anstellen am Vorabend war der Weg für normale Menschen um zu Treibstoff zu kommen. Das endete jedoch schlagartig am 27. September, kaum hatte ich das Land verlassen. Die Entspannung scheint aber nur kurz angehalten zu haben, denn am Samstag haben die beiden größten E-Werke wegen Mangel an Diesel eingestellt.

Der eigentlich Anlasse für die Reise war der Besuch einer Hochzeitsfeier in Zahlé mit 200 Teilnehmern. Schon am Flug über Istanbul fiel zunächst die FFP2 Maske, am Flughafen Beirut wurde Maske, wenn überhaupt, nur mehr unter der Nase oder am Kinn getragen. Epidemiologisch ist das offenbar sinnvoller als die strengen Auflagen in Israel.

Sowohl im Libanon als auch in Jordanien herrscht in Hotels, Taxis und Gastronmie Maskenpflicht, die aber nur von den Bediensteten wahrgenommen wird, meist unter der Nase oder am Kinn getragen. In Geschäften scheinen zumindest in Jordanien sich auch die Besucher daran zu halten.

Nähe, Berührung, eine ganze Nacht lang Tanz, Essen und Spaß, sind der Gesundheit und dem Immunsystem der Besucher der Hochzeitsfeier offenbar gut bekommen. Prof. Christian Schubert hat darauf hingewiesen, dass es auch wissenschaftlich bewiesen ist, dass dadurch die Wahrscheinlichkeit einer Infektion reduziert wird.

In der Nähe von Zahle, das im Bekaa Tal an der Straße von Beirut nach Damaskus liegt, finden sich auch antike Stätten und Ausgrabungen wie Baalbek, die wohl größte und besten erhaltene römische Ausgrabungsstätte weltweit. An solchen Stätten ist das Land übrigens reich. Die uralten maronitischen Klöster, oder die 7000 Jahre Besiedlungsgeschichte dokumentierende Halbinsel vor der Stadt Biblos mit der Templerburg. In einem Museum kann man unter anderem die Entwicklung der Schrift von den ägyptischen Hieroglyphen zur griechischen Buchstabenschrift verfolgen.

Auf nach Jordanien

Da eine Rückreise aus dem Libanon eine 10-tägige Quarantäne in Österreich erforderlich gemacht hätte, lag es nahe diese in der Wärme am Meer abzusitzen. Jordanien hat den gleichen Status wie die EU-Länder, die Einreise daher problemlos möglich und schon erfolgt.

Zunächst durfte ich am Flug von Beirut nach Amman mit Royal Jordanian einen nächtlichen Rundflug um Israel genießen. Und da alle Passagiere da waren, erlebte ich in meinem jahrzehntelangen Leben als Passagier erstmals einen Abflug eine halbe Stunde vor Plan.

Raus aufs Meer, entlang der Küste nach Süden, über den Sinai und dann am 4-Ländereck mit Ägypten, Israel, Jordanien und Saudi-Arabien ganz knapp unterhalb von Israel nach Jordanien bei Aqaba eingefädelt.

Schon am Flughafen wieder das gleiche Bild wie im Libanon: Entweder keine Masken oder unter der Nase.

Jordanien ist hervorragend organisiert, Sicherheit wird penibelst betrieben, Koffer beim Check in im Hotel durchleuchtet. Die Fahrt von Amman am Toten Meer vorbei ist ein Erlebnis. Man kommt relativ rasch von 1000 Meter Höhe auf 400 Meter unterhalb des Meeresspiegels und spürt das durchaus. Und die ganze Zeit gegenüber nur einige Tausend Meter entfernt Palästina oder Israel.

Aqaba hat den Status einer Sonder-Wirtschaftszone mit zollfreiem Einkauf und vielen Läden in denen es alle Arten von Alkoholika zu kaufen gibt. Die Zollgrenze wird relativ scharf bewacht und es ist die einzige Gelegenheit im ganzen Land, wo die Vorschrift des Maskentragens im Taxi eingehalten werden muss.

In Aqaba herrscht am Donnerstag abends (entspricht dem Samstag bei uns) enormes Gedränge, insbesondere in den Märkten und am Strand. Im Zugang zu Petra in der Schlucht war kaum noch ein Durchkommen, vor dem Schatzhaus herrschte erhebliches Gedränge:

Ganz ander Sitten übrigens im nur einige Kilometer von Aqaba entfernten Eilat:

People who traveled today to Eilat were amazed to see the new „welcome“ signs hanging over the main entrance to the resort city:

„Cross with a Green Passport“/“Without a Green Passport“

As for now, officials are not inspecting these digital certificates,

Where do we go from here? pic.twitter.com/LIkn7wzr4j

— Ran Israeli (@RanIsraeli) September 27, 2021

Sogar auf der Autobahn Zufahrt herrscht schon Trennung zwischen Geimpften und Ungeimpften.

Weder im Libanon noch in Jordanien muss man bei irgendeiner Gelegenheit außer der Einreise seinen Impfstatus oder Gesundheit nachweisen, obwohl in Jordanien bei der Einfahrt in ein Hotel gelegentlich die Temperatur gemessen wird.

Die Beduinen

Wenn man schon in Jordanien und insbesondere in Aqaba ist, dann ist ein Besuch im Wadi Rum mehr oder weniger Pflicht, genauso wie der in Petra. Sinnvollerweise bucht man einen Jeep für zwei oder drei Stunden, am besten so, dass man den Sonnenuntergang in der Wüste miterleben kann.

Unser Fahrer und Führer war Salamah, der uns ohne Zögern mit kräftigem Händedruck begrüßte. Hier sehen wir ihn und mich am Mars – oder besser einem der Drehorte für den oder die Mars-Filme.

Sein Verhalten und das seiner Beduinen-Kollegen, denen wir immer wieder begegneten faszinierte mich. Umarmung, Küsschen links und rechts war ihr normales Ritual bei Begegnung. Berührung, auch von den Gästen, ist ein normales menschliches Verhalten, das diese mit der Natur noch verbundenen Menschen, pflegen. Ich habe mich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt wie mit Salamah und beim Tee im Beduinenzelt.

Ein Sonnenuntergang in der Wüste vermittelt allerdings ein gutes Gefühl für Stille und für das, was wirklich wichtig ist. Ein Gefühl, das die dort noch lebenden Beduinen sich bewahren konnten.

Ein Vergleich der drei Länder, die die gleichen klimatischen Bedingungen haben und auch ähnlich Bevölkerung und Bevölkerungsdichte, spricht nicht für die Wirksamkeit von Impfung und Masken.

Wieder zurück im Alltag werde ich wieder Mails lesen, die in den vergangenen 18 Tagen ungelesen ins digitale Nirwana entschwanden und auch um Kommentare werde ich mich häufiger kümmern. Versprochen!


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