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Beschämende Doppelmoral bei Bayern München: Terrorfinancier Katar als Sponsoringpartner

Published On: 12. November 2021 18:04

Der FC Bayern München verkauft sich für 20 Millionen Euro an Katar, also einen Staat, der islamistischen Terrorismus finanziert. Die Doppelmoral ist himmelschreiend und unausstehlich. Wer das Geld der Öl-Scheichs annimmt, der nimmt Blutgeld an.

Als sich Goethes Faust mit Mephisto einließ, ging es für ihn um nichts geringeres als die Weltformel. Der Universalgelehrte wollte erfahren, was die Welt in ihrem Innersten zusammenhält – und gab sich für dieses Wissen einem Pakt mit dem Teufel hin. Für den FC Bayern bedarf es deutlich weniger: Rund 20 Millionen Euro jährlich erhält der Profi-Club für den Sponsoring-Deal mit Katar – und verkauft seine Seele somit an den Teufel.

Fußball Weltmeisterschaft

Der ehemalige Vorstandschef des FC Bayern München Karl-Heinz Rummennige hat nun in einem Interview deutlich gemacht, worum es bei dem Deal mit der staatlichen Airline des Emirats, Qatar Airways, wirklich geht: Geld. Viel Geld. Auch bei Trainingslagern sind die Münchner Fußballprofis gern gesehene Gäste im Wüstenstaat Katar.

Der Ex-Boss des deutschen Rekordmeisters gestand nun, er sei in dieser Hinsicht nie ein Pharisäer gewesen. Natürlich sei man sich der prekären Menschenrechtslage in dem Wüstenstaat, der im kommenden Jahr Gastgeber der FIFA-Fußballweltmeisterschaft sein wird, bewusst, aber man brauche das Geld schlichtweg, um im internationalen Wettbewerb erfolgreich und konkurrenzfähig zu bleiben, argumentierte der Ex-Nationalspieler. Von Läuterung und Demut jedoch keine Spur – ganz im Gegenteil. Die Menschenrechtslage in Katar entwickle sich positiv, besser als in allen Vergleichsstaaten behauptet Rummenigge.

Für mich ist dieses Verhalten blanker Hohn. Der FC Bayern München ist der bekannteste deutsche Fußballclub, Aushängeschild in der Welt und lobt sich nicht selten selbst für sein großes soziales Engagement. Die Spieler sind millionenschwere Profis, die eine Vorbildfunktion genießen – gerade und ganz besonders als Nationalspieler und Vorbilder für die junge Generation. Die Doppelmoral, die hier an den Tag gelegt wird, ist himmelschreiend und unausstehlich.

Katar finanziert erwiesenermaßen seit vielen Jahren radikal-extremistische und dschihadistisch-terroristische Islamistengruppen im Nahen Osten. Die katarischen Scheichs pumpen ihre Öl-Milliarden nicht nur in Fußballclubs und Sportvereine in aller Welt, sondern überfluten auch die Aktienmärkte mit utopischen Summen.

Was das Emirat hier betreibt, ist pure Augenwischerei: Mit Hochglanzbroschüren, Luxus-Apartments, High-Tech-Stadien und Mega-Investitionen buhlen die Kataris um einen Platz an der Sonne, wollen mittanzen auf dem internationalen Parkett und täuschen dabei klammheimlich über ihre eigentlichen Ambitionen hinweg: Der Triumph des Islams, der Kampf gegen ungläubige Kuffar ist Teil der Staatsräson.

Katars „Nationalteam“ spielt in Europa mit

Dabei geht man im Emirat Katar keineswegs von einem rein friedvollen Islam aus, hat keinesfalls religiöse Koexistenz und Weltoffenheit im Sinn. Die anti-liberale Haltung des katarischen Regimes erschöpft sich nicht in der bloßen – und für sich schon abscheulichen – Geringschätzung von Menschenrechten und Menschenwürde, sondern geht weit darüber hinaus: Von Demokratie, Freiheit und Pluralismus will man in dem Golfstaat nichts wissen. Die Gleichberechtigung von Männern und Frauen ist für die Kataris ebenso utopisch wie die faire Behandlung und Bezahlung von Gastarbeitern.

Mit dem Geld vom Golf werden in den Nachbarstaaten Verbrechen „im Namen Allahs“ verübt. Schwere Waffen, die professionelle Ausbildung eigener „Gotteskrieger“ sowie eine ausgefeilte Organisation und Logistik sind für die radikal-islamistischen Terrororganisationen des Nahen Ostens nur mit dem Geld der Terrorfinanciers vom persischen Golf zu finanzieren.

Genau das sind eben jene finanzstarken Scheichs, die über ihre staatliche Airline auch den deutschen Fußballrekordmeister mit Millionenzahlungen überschütten, die UEFA und die FIFA sowie das olympische Komitee massiv unter Druck setzen, bei Menschenrechtsfragen nicht so genau hinzusehen und lieber atemberaubende Sportevents im wohlklimatisierten Stadien zu genießen. Dass große Sportverbände und Sportclubs auf diese schamlose Augenwischerei hereinfallen, ist beschämend und für mich einfach nicht zu fassen.

Ich sage es nochmal in aller Deutlichkeit: Wer das Geld der Öl-Scheichs annimmt, der nimmt Blutgeld an. Wer sich mit den Demokratiefeinden und Terrorunterstützern gemein macht, der geht einen Pakt mit dem Teufel ein. Ich kann nicht verstehen, wie es den Verantwortungsträgern so egal sein kann, dass das Geld, das ihnen Spieler und Stadien bezahlt, ebenso gut Waffen, Leid, Terror und Tod finanzieren könnte. Waren es nicht unsere eigenen Nationalspieler, die in Paris mehrere Stunden in den Katakomben des Stadions saßen, während radikal-islamistische Terroristen über die Stadt herfielen, wahllos Menschen ermordeten und Terror und Schrecken verbreiteten?

Wie kann man nur so verblendet sein, diese Zusammenhänge sehr wohl zu sehen, aber mit einem einfachen, halbherzigen Verweis auf hohe Kosten und internationale Wettbewerbsfähigkeit im Spitzensport alle Bedenken vom Tisch zu wischen?

Dieses Verhalten ist nicht nur beschämend – nein es ist grob-fahrlässig, ja schon vorsätzlich. Wir wissen heute genau, woher die Gelder für Terroranschläge in Europa und zermürbende Bürgerkriege im Nahen Osten stammen. Wer zulässt, dass dieses Geld über Sponsoring westlicher Clubs rein gewaschen wird, der macht sich mitschuldig an den Verbrechen, die dieses Blutgeld finanziert. Ich verlange daher, dass etwaige Kooperationen und Verträge mit sofortiger Wirkung aufgekündigt und beendet werden. Des Weiteren sind in meinen Augen strafrechtliche Ermittlungen gegen die Verantwortungsträger unumgänglich.

Die bedrückende Gelichgültigkeit Rummenigges muss jeden Staatsanwalt dieses Landes, der Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit achtet, auf den Plan rufen. Jetzt müssen Konsequenzen folgen. Nochmals klipp und klar: Katar kann kein Partner für Demokratien, westliche Sportvereine oder Verbände sein. Jeder, der auch nur einen Funken Anstand und einen Hauch Moral statt eines Berges Doppelmoral besitzt, kann und wird und muss das erkennen.

Das Geld – das ist also des Pudels wahrer Kern, um es in den Worten von Faust zu sagen. Dieses schmutzige Geld muss weg und mit ihm jede Unterstützung der katarischen Terrorfinanciers. Andernfalls baut der europäische Spitzensport eine Brücke, die Terrorismus, Frauenfeindlichkeit und Menschenverachtung plötzlich salonfähig erscheinen lässt. Das dürfen wir nicht zulassen.

Wir alle wissen, wie die Geschichte des Dr. Faust ausgeht: Er reißt seine Geliebte ins Verderben. Wenn dem FC Bayern wirklich an Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gelegen ist, dann muss er sofort ablassen vom Mammon des katarischen Teufels – oder er reißt alle Werte, die uns heilig sind, die unser Land prägen, die unsere Freiheit garantieren, mit ins Verderben.

Ich wiederhole: Sich von den Terrorfinanciers aus Katar finanzieren zu lassen, ist peinlich, das ist beschämend, das ist unmoralisch und verachtungswürdig, lieber FC Bayern München. Kein Geld der Welt ist es wert, unsere Werte zu verraten – außer für den FCB.

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