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Erste britische Daten: Omikron – der Gamechanger?!

Published On: 3. Januar 2022 14:51

Britische Daten zeigen, dass vor allem Geimpfte und Genese von Infektionen mit Omikron betroffen sind. Je mehr Impfungen, desto höher das Risiko. Auf keinen Fall sind Geimpfte und Genese gegen Omikron gefeit. Alles spricht dafür, Impfkampagne und Boostern sofort zu beenden.

Von Gastautor Dr. Anton Stein

Die Frage, ob Omikron das Zeug zum gamechanger (Spielveränderer) hat, treibt derzeit nicht nur die Szene der Kritiker der Coronamaßnahmen und -impfungen um, sondern ebenso die Mainstream-Medien. Bill Gates persönlich „prophezeite“ neulich, dass Omikron „uns alle treffen könnte“ und „den schlimmsten Abschnitt der Pandemie“ einleiten oder darstellen könnte. Aber Bill Gates dürfte ja auch mehr wissen als wir…

Ich habe mir nun einige Daten zum Omikron genauer angeschaut und neige dazu, das Fragezeichen im Titel zu verwerfen und durch ein Ausrufezeichen zu ersetzen. Wobei ich meine Subjektivität und meinen möglichen Bias nicht verhehlen möchte: Natürlich hoffe ich, dass allmählich mehr Leute aufwachen und sich dem dauernden nudging der Regierungen widersetzen. Derzeit sehe ich das Ausrufezeichen positiv für Kritiker der Coronamaßnahmen und -impfungen.

Dazu stelle ich diese kleine Serie zusammen. Aber bitte: Mittlerweile ist das Thema Omikron schon derart vielfältig, dass ein Einzelner kaum noch nachkommt, alle Aspekte zu referieren. Aber wenigstens ein paar wichtige Aspekte.

Die ONS-Daten

Die jüngsten Daten (bis zum 23. Dezember 2021, veröffentlicht am 31. Dezember) des britischen Office of National Statistics (ONS) zeigen, dass Omikron in England und Schottland seit etwa dem 18. Dezember das Geschehen dort dominiert. Allerdings stammt deren detaillierte Auswertung zum Omikron noch vom 23. Dezember 2021, mit Daten bis zum 12. Dezember. Daraus habe ich die folgenden wesentlichen Daten extrahiert:

Eine Vorbemerkung: Ich bin schon seit langem ein Anhänger von John Ioannidis, nicht nur wegen seiner Arbeit Why most published research findings are false (was hier aber keine Rolle spielt), sondern auch wegen seiner Forderung, nur p-Werte unter 0,005 (bzw. 0,5%) als signifikant zu werten. Dem würde ich zwar nicht 100%ig zustimmen (bei guten prospektiven randomisierten Studien könnte man m.E. höhere Werte akzeptieren), aber vor allem bei Beobachtungsstudien.

Also starte ich meine Analyse „von unten“, also mit dem niedrigsten p-Wert. Der liegt eindeutig in Sachen Auslandsreisen (travel abroad) vor und wird mit 0,000 ausgewiesen. Mainstream-Anhänger könnten da frohlocken, denn dann scheint es ja das böse und selbstverständlich nur gedacht-gefährliche (dreckige?) Ausland zu sein, das Probleme macht(e).

Bei näherem Hinsehen sollte man aber auch darüber nachdenken, dass neben den Eliten, die zahlenmäßig keine große Rolle spielen dürften und die nicht nur mit ihren Lear-Jets einige Sonderrechte genießen, doch im Wesentlichen nur Geimpfte und Genesene ins Ausland reisen konnten. Und zwar ziemlich egal, ob man das Vereinte Königreich oder Deutschland, Österreich oder die Schweiz als Ausgangspunkt nimmt. Ist also das Reisen an sich schlimm?

Der nächste p-Wert ist jener von 0,007 für vorherige (previous) Covid-19 Erkrankung; mal unter der Annahme, dass die Betroffenen tatsächlich eine Infektion (d.h. mit Symptomen) und nicht bloß einen positiven PCR-Test hatten. Der Leser könnte nun einwenden: Ist doch nach Ioannidis gar nicht signifikant. Ich entgegne da: Ja, wenn man nur die Zahl sieht; Nein und hoch signifikant, wenn man die Erwartungen mitbedenkt. Denn nach allgemeiner Überzeugung, und eben auch des Mainstreams, sollten doch Genesene sogar besser vor einer erneuten Corona-Infektion geschützt sein als solche, die noch keine eigene „Erfahrung“ mit dem SARS-CoV-2-Virus hatten.

Eigentlich hätte man also erwarten müssen, dass eine vorherige Covid-19 Infektion das Risiko einer Omikron-Infektion um mindestens den Faktor 3 minimiert, anstatt das Risiko derart zu erhöhen. Und insofern ist der p-Wert von 0.007 für eine Risikoerhöhung schon sehr bemerkenswert.

Nun also zum dritten bemerkenswerten p-Wert, bzw. dem zweiten zwischen der klassischen und der Ioannidis-Grenze, nämlich jener zum Faktor 4,45 für das Risiko für vollständig Geboosterte, also den 0,023, der sich ja „nur“ auf die 21/185 Geboosterten gegen die 14/536 Ungeimpften bezieht. Insgesamt gesehen zeigt sich da doch in guter Näherung eine lineare Regression (r² = 0,89), also je mehr Corona-Impfungen, desto höher das Risiko.

Und auch hier gilt: Das ist genau das Gegenteil dessen, was man von einem wirksamen Impfstoff erwartet. Dabei hämmern uns Politik und Medien ja seit Wochen: Nur die Impfung schütze vor Infektion, und gerade wegen Omikron müsse jetzt geboostert werden. Das sind aber angesichts dieser Zahlen krasse Lügen und Verdrehungen! Von Schutzwirkung kann tatsächlich keine Rede sein!

Interpretation und weitere Überlegungen

Die ONS-Daten deuten darauf hin, dass Geimpfte wie auch Genesene ein höheres Risiko haben, sich eine Omikron-Infektion einzuhandeln. Die Daten dazu sind noch nicht vollkommen „sicher“, eben weil die p-Werte noch über 0,005 liegen. Auf jeden Fall schließen die Daten aber die gegenteilige bzw. „normale“ Annahme aus, dass also Geimpfte oder Genesene einen relevanten Schutz gegen Omikron aufweisen würden; das ganz sicher nicht!

Nun könnte man einwenden: Geimpfte und Genesene dürfen längst wieder ein normales Leben führen. Wobei ja auch dieses z.B. in Deutschland, Österreich und vielen anderen Ländern im Dezember 2021 schon wieder stark eingeschränkt wurde. Aber vielleicht haben Geimpfte und Genesene tatsächlich viel mehr „Party gefeiert“ und hatten so viel mehr Gelegenheit, sich anzustecken. Immerhin weisen ja auch die Daten für die Auslandsreisen in diese Richtung. Aber eben: Es durften sich ja praktisch nur Geimpfte und Genesene auf Auslandsreisen begeben haben. Dort kumuliert also die Risikopopulation; in Sachen Omikron ja die Geimpften und Genesenen.

Selbst wenn man das Argument des höheren Ansteckungsrisikos wegen mehr Kontakten gelten lässt: Der Lebenswandel alleine dürfte sich nicht so fundamental von Ungeimpften unterscheiden, dass ein derart erhöhtes Risiko für Geimpfte und Genesene herauskommt. Denn das setzt ja voraus, dass der Immunschutz zunächst komplett konterkariert und dann noch eine Schippe oben drauf gelegt wurde und es so erst zu einem höheren Risiko kam. Eine solche Interpretation erscheint doch arg gekünstelt.

Warum also könnte der Immunschutz versagt haben? Meine Vermutung ist: Omikron hat wenig bis gar nichts mehr mit dem Wuhan- oder Bellinzonavirus, oder auch „Alpha“ oder „Delta“ mehr zu tun, also mit jenen Viren, mit denen uns Regierungen und Medien seit dem Frühjahr 2020 so genervt haben.

Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich veröffentliche sie aber gerne, um eine vielfältigeres Bild zu geben. Die Leserinnen und Leser dieses Blogs sind auch in der Lage sich selbst ein Bild zu machen.

Dr. Stein (Pseudonym) ist promovierter Apotheker mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Pharma-Branche. Aus Rücksicht auf seine Familie möchte er nicht, dass sein Name genannt wird.

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