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Buchtipp: «Die Intensiv-Mafia»

Published On: 9. Januar 2022 0:04

Veröffentlicht am 9. Januar 2022 von AS.

Die Autoren Tom Lausen und Walter van Rossum gehen in ihrem neuen Buch «Die Intensiv-Mafia» der Frage nach, wie in der Pandemie mit Milliarden von Euro Korrumpierung durch die Politik betrieben wird: mittels frisierter und manipulierter Zahlen.

Daran hänge der gesamte Apparat des Pandemiemanagements: Ärzte, Klinikleitungen, Krankenhausbetreiber, Intensivmediziner, Medizinerverbände, Militär, Gesundheitsministerium und Robert Koch-Institut. Es handle sich um einen «gigantischen Raubzug gegen Bürger, Gesundheitsvorsorge und Volksvermögen». Van Rossum hatte kürzlich auch das Buch «Meine Pandemie mit Professor Drosten» veröffentlicht (Corona-Transition berichtete).

Im ersten Teil nach dem Prolog von Alexander Christ begibt van Rossum sich «auf die Suche nach den Intensivbetten». Anschliessend beschäftigt sich Lausen mit der «Buchhaltung des Bettenschwunds». Die Thematik rund um die Spitalkapazitäten ist eine der wichtigsten des gesamten Pandemiemanagements. Seit dem Frühjahr 2020 werden die Massnahmen von der Politik damit begründet, eine Überlastung des Gesundheitswesens verhindern zu wollen. Nur: Hat jemals eine Überlastung wegen Covid-19-Patienten gegeben? Van Rossum verweist auf das Schrappe-Papier, welches daran erinnert, dass 2020 durchschnittlich 4% der Intensivfälle eine Covid-19-Diagnose hatten.

Massiver Abbau mitten in der Pandemie

Die Autoren zeigen im Buch, dass die Politik die Massnahmen auf unbrauchbaren Zahlen und Statistiken abstützt. So sei das Gesundheitsministerium laut Bundesrechnungshof bis heute nicht in der Lage, die Zahl der tatsächlich aufgestellten Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit verlässlich zu beziffern.

Ausserdem habe die stationäre Versorgung insgesamt zu keinem Zeitpunkt seit Beginn der Pandemie einen kritischen Punkt erreicht. Die Zahlen zeigen nie eine Auslastung aller Intensivstationen von über 70% an. Im Jahr 2017 seien die Intensivbetten im Jahresmittel zu 79% ausgelastet gewesen. Und 2020 sei die Gesamtauslastung deutlich unter derjenigen von 2019 gelegen.

Dabei würde jeder Krankenhaus-Ökonom bestätigen, dass eine Auslastung von 85% nicht nur normal, sondern betriebswirtschaftlich wünschenswert oder gar notwendig sei, schreibt van Rossum. Jedoch habe die Politik spätestens seit Ende 2020 durch verschiedene Massnahmen dafür gesorgt, dass der Eindruck entsteht, insbesondere die intensivmedizinische Versorgung stehe vor dem Kollaps, schreibt Alexander Christ. Van Rossum fragt:

Wie ist es möglich, dass der Gesamtbestand der unmittelbar zur Verfügung stehenden Intensivbetten von etwa 34’000 im Mai letzten Jahres [2020] zwölf Monate später auf unter 24’000 sinkt – und das bei angestimmten Triage-Gesängen?

In diesem Zusammenhang werde immer wieder begründet, es fehle das entsprechende Personal, um die Betten betreiben zu können. Aber auch hier habe man jeden Versuch unterlassen, das Problem zu lösen. Zahlreiche Krankenhäuser hätten durch finanzielle Fehlanreize seitens der Politik verdient – und deswegen Intensivbetten abgemeldet und kein zusätzliches Personal eingestellt.

Zahlen lügen eben doch

«Zahlen lügen nicht», schreibt Matthias Burchardt im Epilog, der sich der Wahrnehmung von Zahlen annimmt. Das ist jedenfalls die Vorstellung in der Öffentlichkeit. Sie würden im Vergleich zu Wort und Bild aufgrund ihrer Verwurzelung in der Mathematik ein erstaunliches Ansehen geniessen, ja man spreche ihnen «eine universelle Geltung und quasi-aussermenschliche Existenzweise» zu.

Im politischen Raum sind Zahlen vermeintlich nicht dafür anfällig, ideologisch instrumentalisiert zu werden. Doch «inwieweit ist es sinnvoll oder auch nur möglich, ein soziales Phänomen durch Zahlen darzustellen?». Es sei nicht gewährleistet, «dass die Realität im Medium der Zahlen zur Geltung käme».

Dann gibt es noch zu beachten, dass Quantität alleine noch nichts aussagt. Dieser liegt noch ein qualitatives Merkmal zugrunde. Burchardt schreibt: «Wie zuverlässig ist der PCR-Test? Müssen die Ct-Werte normiert werden? Welche Zahlen werden in den Rang eines Indikators erhoben?»

Es sollte deutlich geworden sein, dass interessengeleitete Politik im Feld der Zahlen ein dankbares Instrument zur Legitimation des eigenen Handelns errichten kann. (…) Letztlich beruht dieser Irrglaube auf einer diskursiv hergestellten Kopplung von vermeintlich konsensfähigen politischen Zielen mit moralischem Mehrwert und einem interessenunterlegten Indikator, der in der Lage ist, konkurrierende Indikatoren auszuschalten und, schlimmer noch, die politische Wahrnehmung der Realität zu steuern.

Wer verdient?

Das Buch liefert viele nachprüfbare Quellen zu Fakten und Zahlen zum immer wieder beschworenen Kapazitätskollaps im Gesundheitswesen, und insbesondere zum Bettennotstand auf den Intensivstationen. Tatsache ist, dass die Pflegekräfte schon seit Jahren überlastet sind und der Staat keine günstigeren Arbeitsbedingungen schafft. Es fördert auch zu Tage, wie die zuständigen Behörden Datentransparenz verhindern.

Offen bleibt die Frage, ob es sich bei den Tricksereien mit den Zahlen um Unfähigkeit, politisch-ideologische Instrumentalisierung, Missmanagement oder um vorsätzlichen Betrug handelt. Wahrscheinlich ist es eine Mischung davon. Wer genau ausser den Pharmafirmen und Kliniken an den Milliarden-Subventionen verdient, bedarf deshalb einer tiefergehenden Analyse.

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Zu den Autoren:

Tom Lausen, Jahrgang 1967, arbeitet seit 1987 als Programmierer und Datenanalyst. Im August 2020 begann er auf Bitten seines Bruders, des Hamburger Rechtsanwaltes Sven Lausen, vertiefende Recherchen zum Corona-Datenchaos und zur politisch behaupteten Überlastung des Gesundheitssystems anzustellen. Mittlerweise wird seine Arbeit von einem weltumspannenden Netzwerk verschiedener Fachleute unterstützt — unter anderem Informatikern, Statistikern, Notärzten, Krankenhauscontrollern, Richtern, Staats- sowie Rechtsanwälten.

Walter van Rossum, Jahrgang 1954, studierte Romanistik, Philosophie und Geschichte in Köln und Paris und promovierte 1988. Er schrieb als freier Autor für zahlreiche Medien, von WDR bis DLF, von ZEIT bis FAZ. 2007 kritisierte er den Fernsehjournalismus («Meine Sonntage mit Sabine Christiansen»), und legte 2007 nach («Die Tagesshow: Wie man in 15 Minuten die Welt unbegreiflich macht»). Die herrschende Testpandemie ­veranlasste ihn nun, sich die Arbeiten eines anderen Doktors genauer anzusehen. 2021 veröffentlichte er bereits «Meine Pandemie mit Professor Drosten» (Corona-Transition berichtete).

Buch-Hinweis:



Tom Lausen und Walter van Rossum: Die Intensiv-Mafia. Von den Hirten der Pandemie und ihren Profiten. Rubikon, 2021. ISBN 978-3-96789-026-6, 223 Seiten. 18,00 €.

Weitere Infos und Bestellung beim Verlag.

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