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«Wir befinden uns in einer Kollektiv-Psychose»

Published On: 10. Januar 2022 0:00

Veröffentlicht am 10. Januar 2022 von AS.

Maaz spricht mit Gunnar Kaiser über den Angstkomplex «Corona», die Spaltung der Gesellschaft und den narzisstisch-gestörten Geisteszustand der Mächtigen. Ausserdem kommen Auswege zur Sprache, mit denen wieder Wege zueinander gefunden werden können, denn gegenwärtig sei die Gesellschaft von individuellen narzisstischen Persönlichkeitsstörungen durchzogen, die in einer solchen Masse auftreten, dass sie zu einer pathologisch kranken Gesellschaft, einer Normopathie, werde.

Der Grund der kollektiven Psychose entstehe aus dem Zusammenspiel zwischen narzisstisch gestörten Eliten, die an ihrer Grösse festhalten müssen, selbst wenn sie Zweifel haben, und dem grossen Teil der abhängigen Menschen, die sich gerne führen und retten lassen wollen, so Maaz. Kurz: das «Grössenselbst» trifft auf das «Grössenklein». Wenn Massnahmen anscheinend Schutz gewähren, würde sich das Individuum freudig ihrer Durchsetzung anschliessen.

Maaz versteht unter dem Angstkomplex, dass das Virus benutzt werde, um Angst zu fokussieren und alle möglichen Ängste darauf zu projizieren, sowohl individuelle wie Todesangst als auch kollektive (0:35):

«Wenn man davon ausgeht (…), dass diese Gesellschaft, die ich als eine narzisstisch gestörte Gesellschaft, eine narzisstische Normopathie begreife, zu Ende ist.»

Diese Gesellschaft müsse geradezu Angst haben angesichts ihrer bedrohlichen Fehlentwicklungen. Maaz verweist dabei auf Themen wie Umwelt, Migration, Finanzen, Energie oder Wasser, die alle in einem kritischen Zustand seien. Von diesen Problemen könne dank des Virus politisch abgelenkt werden. Seit dem Panikpapier aus dem Innenministerium sei klar, dass Angst bewusst geschürt werde.

Narzissmus als Kompensation

Maaz beschäftigt sich mit der Frage, wie frühe Entwicklungsstörungen zwischen Mutter-Vater-Kind zu Persönlichkeitsstörungen führen, wobei eine narzisstische Störung aufgrund von Liebesmangel verbreitet sei. Wenn das viele Menschen betreffe, entstehe eine Gesellschafspathologie, eine narzisstische Normopathie. Dies führe zu Kompensation durch Konsum, Macht, Leistung. Durch ihre begrenzte Existenz werde man irgendwann aber wieder mit den ursprünglichen seelischen Problemen konfrontiert (11:00):

«Der Einzelne sucht jetzt wieder einen kollektiven Schutz, und wenn es jetzt heisst, dieser werde durch die Massnahmen gegen die angebliche, eigentliche Gefahr [gewährleistet], dann schliesst man sich diesem Glauben an in der Illusion. Eine Illusion, die vorgibt, die Rettung zu sein. Die sagt: Ich muss die Massnahmen befolgen, ich muss mich impfen lassen usw. und dann wird alles wieder gut.»

Diese Entwicklung sei deshalb verhängnisvoll, weil die ganz persönlichen Entwicklungsängste damit nicht erkannt und bearbeitet werden und die gesellschaftlichen Zukunftsängste damit auch nicht. Maaz ist überzeugt, dass in der heutigen Zeit bei Menschen, die an mächtige Positionen gelangen, narzisstische Störungen vorliegen müssen. Politiker und Eliten müssten geradezu grössenüberhöht auftreten und daran glauben, denn es sei nicht vorstellbar, dass ein Politiker sich einsichtig gebe und Fehler einsehe. Auf der anderen Seite gebe es viele Menschen mit eigenen Entwicklungsstörungen, die sich führen und retten lassen wollten, weil sie selbst nicht autonom und selbstsicher geworden seien.

Psychodynamik des Extremismus

Mit Einsicht und Vernunft sei wenig gewonnen. Bei einem Rücktritt eines Politikers sei die Lebensbilanz «im Arsch», so Maaz. Die gefühlsmässige Verankerung eines bestimmten Verhaltens sei der Grund, weshalb die Vernunft nicht ausreiche. Die Emotionen seien dabei stärker als die Einsicht (23:45):

«In der Masse spielt die Vernunft überhaupt keine Rolle mehr, sondern nur noch Gefühlsreaktionen. (…) Manche Menschen brauchen die Masse, und sind verleitet, in die Masse zu strömen, weil sie dort endlich ihre Gefühle ausleben können.»

Die Gefährlichkeit dieses Massenphänomens liege darin, so Maaz, dass Menschen die Masse suchen, um ihren Gefühlsstau abzureagieren. Politisch würde so eine Möglichkeit geschaffen, Hass auf ein projiziertes Ziel abzuladen. Wir stünden wieder kurz davor (27:10):

«In einer Gesellschaft, die nun angeblich 60, 70 Jahre Demokratie gepflegt hätte, ist dieses Phänomen im Moment wieder akut, dass Menschen andere Menschen jagen und denunzieren als Gefährder, Bedroher. (…) Was haben wir seit 1933 gelernt?»

Dabei verändere sich die Psychodynamik des Extremismus nicht, so Maaz. Es bestehe derzeit wieder die Gefahr, dass aufgestaute Gefühle massenpsychologisch missbraucht würden, um einen Feind zu benennen und zu bekämpfen, weil so die eigene Schmach und Verletzung nicht wahrgenommen werden müsse.

Fünf Wege, dem Wahn zu entkommen

Maaz spricht auch über Möglichkeiten, mit der gegenwärtigen Situation umzugehen. Konkret müsse sich dies jeder selbst überlegen, was zu welcher Zeit an welchem Ort möglich sei (34:40):

  • 1. Anpassung: Wie viel Anpassung ist nötig, damit ich überlebe?
  • 2. Widerstand: Gehorsam verweigern.
  • 3. Rückzug: Distanz vom politischen Geschehen.
  • 4. Subversivität: Dinge heimlich machen, Forderungen unterlaufen.
  • 5. Kleine Gemeinschaften bilden: Austausch mit Menschen pflegen, zu denen man wirklich offen sprechen kann, ohne Belehrung, mit echtem Interesse an der individuellen Geschichte.

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Zur Person:

Dr. Hans-Joachim Maaz ist Psychiater, Psychoanalytiker und Autor. Knapp drei Jahrzehnte arbeitete er als Chefarzt in der Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik in Halle und war langjähriger Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für analytische Psychotherapie und Tiefenpsychologie.

Darüber hinaus ist Maaz als Buchautor tätig. Er schrieb unter anderem «Die narzisstische Gesellschaft» oder «Das falsche Leben. Ursachen und Folgen unserer normopathischen Gesellschaft» sowie das kürzlich erschienene Buch «Corona – Angst».

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