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Wie ARD und ZDF falsch verstandene Toleranz üben

Published On: 29. Januar 2022 15:21

Ein öffentlich-rechtlicher Jugendsender stellt das islamische Kopftuch und den Hijab als Symbol für Freiheit, Feminismus und Antirassismus dar. Das ist nicht nur falsch, sondern beleidigt alle Frauen, die weltweit gegen Unterdrückung und die Geringschätzung ihrer eigenen Würde kämpfen.

Screenprint: Youtube/Datteltäter

Der Jugendkanal von ARD und ZDF „funk“ hat kürzlich ein Video zum Thema „Mein Hijab, meine Wahl“ veröffentlicht. In dem Beitrag zeigt der Sender ausschließlich junge Frauen, die Kopftuch oder Hijab tragen und dies als Symbol des Feminismus, Antirassismus, als einzig und allein ihre freie Entscheidung feiern.

In dem Video heißt es unter anderem:

„Mein Hijab ist Feminismus, der für Freiheit und Würde steht. Nacktsein und Bedecktsein schützt. Mein Hijab ist antirassistisch (…)

Klar ist mein Hijab auch Projektionsfläche für Deine Vorurteile. Du und Deine Fragen, Du und Deine Einwände, das ist Dein Problem, nicht meins. Denn mein Hijab ist Glaube, Disziplin, Gottesdienst. Kein Zwang, sondern die freie Wahl, wie ich mich kleiden möchte (…)

Mein Hijab ist Style, Statement, Selbstbewusstsein.“

Das ist schlichtweg falsch und eine Beleidigung all derjenigen Frauen, die weltweit gegen Unterdrückung und die Geringschätzung ihrer eigenen Würde kämpfen.

Ich denke gerade auch an die Frauen in Afghanistan, die unter der Herrschaft der Taliban zurückgedrängt und gezwungen werden, ihr Gesicht zu verhüllen.

Ich sage Ihnen: Das hat rein gar nichts mit Feminismus, freier Entscheidung oder Würde zu tun.

Jugendangebot der Öffentlich-Rechtlichen

Es mag natürlich richtig sein, dass es Frauen gibt, die in einer Demokratie aufgewachsen sind und nichts als die Vorzüge der Demokratie und der Freiheit kennen, die sich aus freien Stücken dazu entscheiden, ein Kopftuch zu tragen.

Das ist im Prinzip auch nicht zu beanstanden – das ist vielmehr gelebte Religionsfreiheit. Aber hieraus zu schließen, dass das Kopftuch, Hijab und weitere Verhüllung ein Zeichen von Würde und Freiheit sei, ist nicht nur gefährlich, sondern grob fahrlässig.

Bei einer derartig einseitigen Darstellungsweise geraten all diejenigen Frauen in Vergessenheit, denen das Verhüllung und Schleier aufgezwungen wird. Es werden die Frauen vergessen, die keine freie Wahl haben, die bevormundet werden und die ein Kopftuch als äußerliches Zeichen ihrer Unterdrückung tragen müssen, weil ihre Ehemänner, Familienoberhäupter oder Imame das so wünschen.

Das Video von „funk“ verhöhne in einem unverständlichen und abscheulichen Maße den Freiheitskampf mutiger junger Frauen, die im Vollverschleierung und Kopftuch ein Symbol der Unterdrückung sehen und sich gegen die Vormachtstellung der Männer auflehnen.

Die Verantwortlichen bei ARD und ZDF haben versagt: Sie haben zugelassen, dass ein Jugendformat des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, dessen Auftrag (und einzige Daseinsberechtigung) in der sachlichen und unvoreingenommenen Information liegt, zum Sprachrohr für Salafisten wird.

Die verantwortlichen Redakteure haben vor lauter Multi-Kulti-Romantik nicht einmal gemerkt, dass sie einer Ideologie Vorschub leisten, die mit Würde und Freiheit nichts zu tun hat, sondern vielmehr an der Abschaffung der Demokratie als an der Schaffung von Verständnis und Toleranz interessiert ist.

Ich verurteile eine solche Berichterstattung auf das allerschärfste.

Es kann einfach nicht sein, dass wir den Demokratiefeinden und ihren Wegbereitern jetzt auch noch Sendezeit im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zugestehen.

Diejenigen, die hier versagt haben, müssen die Konsequenzen ziehen. Ich erwarte, dass die verantwortlichen Beitragsmacher, die undifferenzierte Sichtweise ihres Videos richtigstellen und offenlegen, wer dieses Video inspiriert und beeinflusst hat.

Wer Freiheit liebt, der muss sie verteidigen. Das gilt insbesondere, wenn die freie Entscheidung und Menschenwürde infrage stehen.

Ich fordere die öffentlich-rechtlichen Sender weiterhin auf, hier differenzierter vorzugehen, alle Seiten zu beleuchten und nicht einseitig Stimmungsmache zu betreiben. Das gilt insbesondere dann, wenn sich die Angebote an Jugendliche und junge Erwachsene richten, die auf Basis der freiheitlich-demokratischen Grundordnung dazu angehalten werden sollen, sich eine eigene Meinung zu bilden und eigene Standpunkte zu entwickeln.

Hier darf der Multi-Kulti-Romantik und einer falsch verstanden Toleranz nicht von öffentlicher Seite Vorschub geleistet werden – hier braucht es Differenziertheit, klare Kante und ausgewogene Berichterstattung.

Nochmal in aller Deutlichkeit: Wer Vollverschleierung, Hijab oder Burka per se mit Freiheit gleichsetzt, der gibt seine Freiheit auf.

Ein Kopftuch steht eben gerade nicht für Freiheit und Würde, sondern für die Geringschätzung der Würde der Frau. Ein Kopftuch ist kein Zeichen des Feminismus, sondern für die Unterdrückung von Frauen und Mädchen. Ein Kopftuch ist nicht bloß Projektionsfläche für Vorurteile, sondern schürt in erster selbst Konflikte – auch innerhalb der muslimischen Community.

Dieser Aspekt wird von den Beitragsmachern jedoch ebenso ausgeblendet wie die Tatsache, dass mit dem Tragen des Kopftuchs oder Hijab immer auch ein politisches Statement verbunden ist. Ein Kopftuch ist keineswegs nur „Styleobjekt“.

Es ist dringend an der Zeit, dass unsere Gesellschaft endlich versteht, dass uns falsch verstandene Toleranz und Multi-Kulti-Schwärmereien nicht weiterbringen, sondern nur näher an den Abgrund treiben.

Die öffentlich-rechtlichen Programme müssen umgehend damit aufhören, solche Stimmungen auch noch Vorschub leisten.

Deswegen fordere ich ein entschiedeneres Vorgehen gegen Salafisten, Dschihadisten und islamistsiche Extremisten.

Einmal mehr zeigt sich, wie dringen notwendig Aufklärungs- und Präventionsarbeit ist. Ich erwarte, dass die politischen Verantwortungsträger im Bund hier tätig werden.

Wir dürfen keine Fördergelder mehr in Projekte investieren, die mit „Diversity“ und „Dialog“ ein besseres Verständnis schaffen wollen.

Was es braucht sind Projekte, die klar und deutlich sagen: Unsere Werte sind nicht verhandelbar und dürfen nicht auf dem Altar der falsch verstandenen Toleranz geopfert werden.

Eben diese Einsicht erwarte ich jetzt auch ganz besonders von den öffentlich-rechtlichen Medienanstalten. Schluss mit Träumerei und heile Welt: Kommen Sie Ihrem Auftrag nach. Sagen Sie, was ist. Differenziert und sachlich.

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