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Für den Tessiner Kantonsarzt ist ein «Freedom Day» undenkbar

Published On: 14. Februar 2022 0:15

Für den Tessiner Kantonsarzt ist ein «Freedom Day» undenkbar

Veröffentlicht am 14. Februar 2022 von KD.

Der Tessiner Kantonsarzt Giorgio Merlani tat sich in den letzten zwei Jahren als besonders engagierter «Pandemiker» hervor. Regelmässig befürwortete und forderte er Massnahmen und prognostizierte Horrorszenarien.

So warnte er zum Beispiel im März 2021 an einer Pressekonferenz, dass ein Grossteil der an «Covid» erkrankten Menschen nicht überleben würde – und die Hälfte der hospitalisierten «Covid»-Patienten sterben würde. Wir sterben zwar alle irgendwann – doch in der Zwischenzeit sind global über 98 Prozent der Erkrankten genesen, im Tessin über 96 Prozent.

Es überrascht daher nicht, dass es für Merlani undenkbar ist, einen «Freedom Day» in Erwägung zu ziehen. In einem Interview mit Ticinonews erinnert Merlani daran, dass die «Pandemie» noch nicht vorbei ist. Obwohl der Höhepunkt überschritten sei, hält er es für illusorisch zu glauben, dass es über Nacht einen radikalen Wandel geben werde.

«Bevor ich auf den Tischen tanze, würde ich noch einen Moment warten», so Merlani.

Die Jahreszeit sei ein wichtiger Faktor, und der Winter sei noch nicht vorbei, erklärte der Tessiner Kantonsarzt. Die Omikron-Variante führe zu einer gewissen Immunität in der Bevölkerung, die Zahlen könnten daher kontinuierlich abnehmen. Doch es sei vorstellbar, dass die Zunahme der Begegnungen wiederum die anderen Viren stärker in Umlauf bringe. Man dürfe nicht vergessen, dass Delta nie verschwunden ist, auch wenn es derzeit «kannibalisiert» wurde. Merlani weiter:

«Ich glaube, es ist noch nicht vorbei. Es wird eine neue Saison geben, und wir werden mit einer neuen Variante konfrontiert werden».

Merlani gesteht ein, dass er nicht genügend Informationen hat, um zu verstehen, wie sich die «Pandemie» weiterentwickle. Die Zahl der Krankenhausaufenthalte sei noch nicht auf null gesunken. Er verstehe, dass man sich auf Lockerungen zubewegen wollen, rät jedoch dazu, abzuwarten und die Lage weiter zu beobachten. Merlani ist nach wie vor der Meinung, dass die Maske und das Einschränken von Kontakten nützlich ist.

Auf die Frage, ob es in Krankenhäusern immer noch eine Kluft zwischen Geimpften und Ungeimpften gebe, antwortete Merlani:

«Ja, das kann man ganz deutlich sehen. Die neuesten Daten aus Intensivstationen zeigen, dass 80 Prozent der Patienten nicht geimpft sind und der Rest zwar geimpft, aber zu schwach ist, um Antikörper zu bilden.»

Merlani glaubt, dass langfristig nicht alle Massnahmen abgeschafft werden. Welche genau, und in welchem Masse, sei schwer zu sagen. Es werde jedoch in Zukunft normal sein, im Winter die Maske zu tragen. Er hoffe auch, dass die gute Gewohnheit beibehalten werde, sich regelmässig die Hände zu waschen, um die Gesundheit gefährdeter Menschen zu schützen. In jedem Fall sei der Grundsatz der Verhältnismässigkeit zu beachten, es werde zu einer schrittweisen Lockerung kommen.

«Es stimmt nicht, dass alles von heute auf morgen vorbei ist, das ist eine Illusion», ist sich Merlani sicher.

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