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Demo muss auch Spaß machen: Who the fuck is Doris?

Published On: 17. Februar 2022 6:03

Auf Telegram kursiert zurzeit das Video „Who the fuck is Doris“, das vom Team rund um Alexander Ehrlich initial geteilt wurde. „Who the fuck is Doris?“ – diese Frage stellen sich seit Freitag 11.2.2022 wohl viele in der Demo-Szene. Der Artikel gibt Antworten.

Von Andrea Drescher

Das Ursprungsvideo kennen wohl die meisten – es ging Freitagnachmittag wie ein Lauffeuer viral und erreichte selbst Australien. Zwei Oberösterreicher gerieten auf dem Weg nach Wien in eine Polizeikontrolle mit geschätzt mindestens 20 Polizeifahrzeugen. Sicherheitshalber lief die Handy-Kamera, denn das Polizeiaufgebot ließ Böses erahnen, was aber nicht eintraf.

Die Frage, ob sie zur Demo fahren, haben die beiden wahrheitsgemäß mit Nein beantwortet und gaben auch gleich ihren – ersten – Zielort bekannt. „Zur Doris fahr‘ ih“. Wohin sie sich anschließend begeben würden, war für die freundliche Polizistin nicht von Interesse und sie wurden zügig von der Beamten durchgewunken – eine Reaktion, mit der beide offensichtlich nicht gerechnet hatten. Denn man merkt ihnen ihre Überraschung an – „so leicht geht das, dann fahr weiter“ und der anschließende Lacher bereitete vielen Menschen im Internet große Freude.

Martin, der Freund von Doris, und sein Beifahrer teilten das Video auf Telegram und dort – wie auch auf Facebook – schlug es ein wie eine Bombe. Bereits auf der Demo konnte man nach kurzer Zeit die ersten Doris-Schilder sehen. Ob „GO DORIS“, „WIR ALLE SIND DORIS“, „I love Doris“ oder einfach der Name Doris auf die Jacke geklebt – der Hype war nicht zu bremsen.

Wer sind die beiden, die diesen Hype ausgelöst haben? Im Interview erzählen Doris und Martin ein bisschen von sich.

Kannst Du Dich bitte kurz vorstellen?

Ich bin „die Doris“, wohne in Wien, bin 35 Jahre alt und Büro-Assistentin von Beruf.

Wie hast Du die „Doris-Aktion“ für Dich erlebt?

Das war total überraschend für mich. Von einer Sekunde auf die andere ist man irgendwie „bekannt“. Ich habe es am Anfang gar nicht realisieren können, was da eigentlich passiert ist. Martin sagte mir am Telefon, dass sie, weil es schon recht spät war, direkt zur nicht untersagten abendlichen Kundgebung am Heldenplatz gehen würden, nachdem sie sich nach der langen Fahrt gestärkt hatten. Also machte auch ich mich auf den Weg, besser gesagt, ich „staute“ mich Richtung Heldenplatz, da am Ring ja aufgrund des Autokorsos alles blockiert war. Ich habe die Fenster runtergelassen und das Lied „Selber denken“ von Taylor Luc Jacobs ganz laut aufgedreht. Das hat auch einige Passanten erreicht, was ich toll finde. Dann hat mir Martin das Video geschickt und schrieb dazu, er habe mich jetzt zu einer kleinen Berühmtheit gemacht, obwohl mich noch keiner kennt. Ich habe das aber nur so am Rande mitbekommen – beim Fahren konnte ich mir das Video ja nicht anschauen. Auf einmal sah ich dann diese Schilder am Straßenrand, auf denen „Doris“ und ein Herz drauf waren. Das hat mich verwirrt und ich dachte mir „Was ist denn da jetzt los?“.

Du hattest keine Idee?

Zuerst nicht, aber dann dachte ich mir, dass es mit dem Video von Martin zusammenhänge könnte. Ich war sehr positiv überrascht, muss ich sagen. Dann habe ich das Auto geparkt und mir endlich Zeit genommen, das Video selbst anzuschauen. Da hatte er mir auch schon die ersten Memes geschickt und ich konnte es kaum glauben, freute mich aber. Schließlich machte ich mich auf in Richtung Heldenplatz. Da ich für die Food-Trucks Krapfen und Getränke gekauft hatte, nahm ich einfach einige Kisten mit und habe die Krapfen unter den Leuten, die mir begegnet sind, verteilt. Allein dadurch habe ich auf dem Weg zum Heldenplatz ganz viele nette Menschen kennengelernt. Dort traf ich Martin, der mir die Geschichte dann im Detail erzählte.

Wann war das?

Das war so gegen 19:00 Uhr. Ich habe Martin dann gleich von den Schildern erzählt. Er fand das total witzig. Während wir die restlichen Krapfen verteilt haben, trafen wir auf eine Gruppe, die ihn und das Video schon kannten. Alle wollten Fotos mit uns machen. Es war echt Wahnsinn, wie schnell sowas gehen kann, aber ich habe mich sehr über die Herzlichkeit von den Menschen gefreut. Am Heldenplatz wurden wir dann laufend von irgendwem auf das Video angesprochen. Drei Grazer kamen auf uns zu, um uns zu erzählen, dass sie nur wegen des Videos doch noch gekommen wären.

„Die Doris“ hat die drei also motiviert zu fahren?

Ja, offensichtlich. Und die haben sich richtig gefreut, dass sie uns gesehen hatten und wollten auch unbedingt Fotos machen. Das war überwältigend, das ist eigentlich noch immer überwältigend.

Es gibt also jetzt einen richtigen Hype?

Ja, es gibt eine Homepage, es gibt Telegram-Gruppen „Lets go Doris“ und „Operation D.O.R.I.S.“. Keine Ahnung, wer da dahintersteckt. Martin hat eine Facebook-Seite namens „I fohr zur Doris“ gemacht.

Es ist ja fast ein bisschen traurig, dass jemand nur wegen dieses Videos zur Demo fährt. Wie erklärst Du Dir den Hype?

Ich glaube, das Video hat einfach etwas Auflockerndes. Es geht um eine sehr ernste Sache, aber die Demos wurden irgendwie immer anstrengender. Es gibt einfach nicht wirklich mal was Neues. Das Video hat für Abwechslung und damit vielleicht auch für neue Motivation gesorgt. Die Authentizität der Beiden in dem Video und ihr Dialekt hat sicher dazu beigetragen, dass es sehr sympathisch rüberkommt. Viele haben mir gesagt, dass dieses Lachen einfach so was Herzliches hat. Das hat bestimmt viel ausgemacht

Du kennst den Martin schon lange?

Wir haben uns im Sommer letzten Jahres zufällig in einer Bar in Oberösterreich kennengelernt und auf Anhieb gut verstanden. Und für mich ist es selbstverständlich, dass man Menschen von weiter weg, die extra für ein Demo-Wochenende nach Wien kommen, Unterkunft gibt. Dass Martin „zur Doris“ fahren wollte, war nichts als die Wahrheit. Auch sein Beifahrer hätte bei mir übernachten können, war aber dann woanders untergebracht. Am nächsten Morgen haben wir dann alle drei zusammen gefrühstückt, bevor es wieder auf die Straße ging.

Du warst jetzt am Sonntag in Grieskirchen mit dabei, kennt man Dich schon als „die Doris“?

Ja, es werden immer mehr. Zumindest in der Demo-Szene. Es war total nett, wie alle zu mir gekommen sind und mich begrüßt haben. Diese Welcome-Schilder und der herzliche Empfang in Grieskirchen haben mich echt berührt.

Warum bist Du nach Grieskirchen gefahren?

Für mich war das eigentlich immer schon klar, dass ich nicht nur in Wien auf die Straße gehe. Ich bin ja gerne unterwegs und finde es wichtig, Gesicht zu zeigen. Und wenn ich als „Die Doris“ etwas bewirken kann, wenn es Menschen motiviert, selbst aktiv zu werden, dann bin ich gerne auch außerhalb Wiens dabei.

Danke Dir

Jetzt zu Dir Martin, könntest Du Dich bitte kurz vorstellen?

Ich komme aus Grieskirchen, Oberösterreich, bin Vater eines fünf Monate alten Jungen und war 17 Jahre als gelernter Altenpfleger tätig. Seit 30. September letzten Jahres habe ich aufgrund der ganzen Maßnahmen meinen Dienst in der Altenpflege quittiert und arbeite jetzt als Vertriebsleiter im Außendienst.

Woher kennst Du Doris, bei der Du in Wien übernachten wolltest?

Doris kenne ich schon etwas länger. Ich war in Lambach in einem Altersheim tätig, bin nach der Arbeit auf ein Feierabendbier gegangen und habe sie getroffen. Wir sind ins Reden gekommen, haben uns sofort verstanden und sind ganz gute Freunde geworden. Darum habe ich sie gefragt, ob ich bei ihr übernachten kann, um auf die angemeldete Demo zu gehen. Und sie hat ja gesagt.

Du hast die Frage der Polizistin also einfach wahrheitsgemäß beantwortet?

Ja, ich bin ein ganz schlechter Lügner, das würde man mir sofort anmerken.

Die Polizei hat nicht weiter gefragt, richtig?

Sie haben mich gefragt, wo ich hinfahre und ich wollte ja zuerst zur Doris fahren, um dann mit ihr zum Heldenplatz zu fahren.

Also doch Demo?

Ja, aber erst hinterher. Die genehmigte und angemeldete Demo am Heldenplatz sollte um 18:00 Uhr starten. Es hat aber alles viel länger gedauert. Der untersagte Autokorso fand ja doch irgendwie statt. Wir sind also direkt gefahren und gegen ca. halb sieben angekommen.

Hast Du mitbekommen, dass euer Video komplett viral ging?

Erst nicht. Wir haben es in unserer eigenen Grieskirchen-Gruppe geteilt, aber dann ist es eigentlich recht schnell gegangen. Mein Beifahrer sagte mir, dass das Video sehr oft geteilt worden war. Und dann haben wir gehört, dass am Ring schon Leute mit Herzen und Doris-Schildern standen, da waren wir noch nicht mal in der Innenstadt. Mich hat das schon ein bisschen überrascht, dass wegen so einem Pipifax-Video solch ein Aufheben gemacht wird. Aber es hatte ja positive Wirkung

Was für Wirkungen denn?

Mich haben Leute angesprochen, dass sie seit Corona-Beginn das erste Mal wieder herzhaft lachen konnten. Wie Doris schon gesagt hat, die Grazer, die nur aufgrund des Videos zur Demo kamen. Ich habe auch mit einem Polizisten gesprochen, der das Video auch lustig fand und mir sagte, dass auch seine Kollegen gelacht haben. Ich habe fast durchwegs nur positive Reaktionen bekommen, nur ein paar Leute haben negativ reagiert, mir den Mittelfinger gezeigt. Es gab auch Kommentare von Menschen, die mich nicht kennen, die geglaubt haben, dass ich die Polizei veräppelt hätte. Aber das war nie mein Ansinnen, ich habe einfach nur die Wahrheit gesagt. Mit der Wahrheit fährt man immer besser.

Sie hätten fragen müssen, ob Du anschließend zur Demo gehst, dann hättest du da nicht widersprochen?

Genau. Es gibt eben verrückte Situationen. Ich bin ja – rein praktisch – auch beim Autokorso mitgefahren, obwohl das nicht meine Absicht war. Aber um zum Heldenplatz zu kommen, muss man eben über den Ring fahren.

Du sprichst selbst von einem Pipifax-Video. Mich erschreckt es schon ein bisschen, von was sich Menschen motivieren lassen, eine Demo zu besuchen. Wie geht es Dir damit? Erschreckt Dich das nicht?

Was mich erschreckt ist, wie viele Menschen da Zeit investiert haben. Es wurden Fotos und Videos mit „Doris“ gemacht, richtig aufwändig. Ja der Hype ist schon etwas extrem, auch wenn man sieht, wie weit sich das Video verteilt hat. Österreich, Deutschland, Schweiz, der Onkel einer ehemaligen Kollegin lebt in Australien und sie hat das Video von ihm zugeschickt bekommen. Das ist für mich schon sehr schräg. Freitag und Samstag kamen immer wieder Leute zu mir und fragen, ‚bist Du der aus dem Video?‘.

Mir ist es wirklich kein Anliegen, öffentlich zu sein. Das möchte ich nicht. Aber wenn es Menschen hilft, dass sie lachen können, dass sie sich erheben, dass sie friedlichen Widerstand zeigen, dass sie sehen können, Protest geht auch mit Spaß, dann stelle ich mich auch ins Rampenlicht. Aber grundsätzlich möchte ich das nicht. Telegramkommentare wie ‚Du bist ein Held‘ finde ich nur albern. Um Gottes Willen, Doris und ich sind Puzzleteile in einem großen Puzzle und jedes Puzzleteil hilft uns weiter, dass wir das Puzzle vervollständigen.

Wenn wir mit diesem Doris-Video motivieren können, dass die Leute aufstehen … Ich glaube auch, dass am Sonntag auf der Demo in Grieskirchen Menschen dabei waren, da auch Doris da war. Wenn es hilft, dass nur einer mehr da war, dann haben wir unsere Sache gut gemacht.

Von wem stammen all die Kanäle und Webseiten. Von Dir?

Nein, ich habe nur das Video und die Facebook-Seite mit dem Titel „I foahr zur Doris“ gemacht. Man kann mittlerweile Auto-Aufkleber, T-Shirts, Pullover, Kappen und einige mehr kaufen, aber das ist alles nicht von uns.

Wer verdient daran?

Das weiß ich nicht. Wir wollen nicht aus sowas Profit schlagen, uns geht es darum Leute zu bewegen und zwar friedlich. Wir können das Geld zwar brauchen, da wir auf viele Demos fahren – es kamen sogar schon Anfragen aus Bregenz – aber darum geht es nicht. Ich bin vorher schon auf Demos unterwegs gewesen, jetzt noch ein bisschen mehr. Wie gesagt: Wenn nur einer mehr kommt, anstatt dass er auf der Couch bleibt, dann bin ich glücklich.

Aber ich bin so schon sehr glücklich, das muss ich zugegen. Zu wissen, dass ich so viele Menschen zum Lachen gebracht habe – ihnen zu ermöglichen wirklich herzhaft lachen zu können – da geht mir das Herz auf.

Danke Dir

Wofür steht „Doris“?

Innerhalb von wenigen Stunden etablierte sich Doris als Zeichen für friedlichen Widerstand gegen die Staatsmacht. So konnte man in Postings lesen:

D 🇦🇹 as Volk

O 🇦🇹 rganisiert

R 🇦🇹 eisen

I 🇦🇹 m

S 🇦🇹 inne der Freiheit

Selbstverantwortlich und gemeinsam fährt man zu kleinen und großen Demos, Kundgebungen und Spaziergängen in Österreich. Und das mit Freude und einem wirklich herzlichen Lachen. Auch dafür steht „Doris“ eben – etwas, was uns in den vergangenen beiden Jahren doch sehr gefehlt hat.

Selbst wenn es manchen langjährigen politischen Aktiven – wie zugegebenermaßen auch mich – die Haare raufen lässt: Wenn allein das Video ausgereicht hat, dass sich Menschen noch am Nachmittag aus Graz auf den Weg nach Wien gemacht haben, um an den genehmigten Wochenend-Demos am Freitag und Samstag teilzunehmen, muss man den Hype unterstützen.

Ich habe gehört, Doris ist am 20.2. in Linz und Eferding zu finden. Am 26. und 27.7. wird wieder zu großen Demos in Wien aufgerufen. In einem Werbe-Video sah ich ein Bild „Alle fahren auf ein Wochenende zu Doris nach Wien“. Gut so: Fahrt los!

Wir sehen uns auf der Straße – mit und ohne Doris!


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Categories: Peter F. MayerTags: , , Daily Views: 1Total Views: 54
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