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«Wort zum Sonntag» oder: Recht haben oder recht sein

Published On: 5. März 2022 22:05

Die Mode hat sich gewandelt. Man trägt wieder Feindbild. Und damit sich selbst zur Schau. Von Lothar Mack

Veröffentlicht am 5. März 2022 von LM.


Der Ort hätte nicht symbolträchtiger sein können: der Saal des UN-Menschenrechtsrats in Genf. Man schreibt Dienstag, den 1. März 2022. Der Ukraine-Krieg ist in vollem Gange; die Welt hält den Atem an. Per Video wird der russische Aussenminister Sergej Lawrow zugeschaltet. Was wird er wohl zu sagen haben? Immerhin ist ein Hauptvertreter von einem der beiden kriegführenden Staaten.

Dann geschieht das Unfassbare: Dutzende Abgeordnete verlassen den Saal. Die deutsche «Tagesschau» wird wenig später von einer «bizarren Rede» berichten und einer gewissen Katharina Stasch das Wort erteilen. Die sei die UN-Botschafterin von Deutschland und hat – Achtung, jetzt kommt’s! – diesen Eklat im voraus orchestriert!

Noch einmal zum Mitschreiben: Am Rande von Europa wird Krieg geführt. Ein führender Politiker von dort will eine Rede halten an das Gremium, das sich für die Menschenrechte auf der ganzen Welt stark macht. Da weibelt eine Entrüstungsheilige so lange, bis sich diese Abgeordneten ihre Ohren verstopfen und den Augen den Blick auf die Realität verwehren.

Mir ist hier ziemlich egal, was Lawrow tatsächlich gesagt oder nicht gesagt hat. Mich interessiert der Ungeist vor der eigenen Haustür. Und der hätte sich nicht besser offenbaren können als mit einer solchen Handlung. Denn die zeigt, dass eine vorgefasste Emotionalität des eigenen Gemüts mehr Gewicht hat als die vorgegebene Rationalität eines gemeinsamen Dienstes.

Was das bedeutet? Dass der andere nur im engen Rahmen eines mitgebrachten Bildes wahrgenommen wird und – schlimmer noch – man selbst genau die Feindseligkeit lebt, die man dem anderen unterstellt.

«Darum bist du nicht zu entschuldigen, o Mensch, wer du auch seist, der du richtest! Denn worin du den anderen richtest, verurteilst du dich selbst; denn du, der du richtest, verübst ja dasselbe!» Paulus nach Römer 2, Vers 1 (Einheits-Übersetzung).

Konkret:

«Der Völkerbund und die Vereinten Nationen waren und sind hilflos, weil sie Krieg als Krieg austreiben, ohne jeweils aufzuhören und sich umzuwenden. Jede Nation verleugnet ihre eigene Kriegslüsternheit und nennt sich selbst friedliebend.» Eugen Rosenstock-Huessy, Der Atem des Geistes, 1950, Seite 220f.

Anders gesagt: Wenn wir einander den Kriegstreiber und Angstverfolgten in der eigenen Brust eingestehen, dann und erst dann eröffnen wir den Raum für Begegnung und Frieden. Zwischenmenschlich ist das die gegenseitige Tat der «Anerkennung» als der «ersten und freisten Gabe der Nächstenliebe» (Rosenstock, S. 75). Ihr voraus geht das Eingeständnis vor Gott: «Ich bin nicht besser als der da hinten.» (frei nach Lukas 18)

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Lothar Mack war als Gemeindepfarrer und bei verschiedenen Hilfswerken und Redaktionen tätig. Sein kritischer Blick auf Kirche und Zeitgeschehen hat ihn in die Selbständigkeit geführt. Er sammelt und ermutigt Gleichgesinnte über Artikel und Begegnungen und ruft auch an Kundgebungen zu eigenständigem gläubigem Denken auf.

Telegram-Kanal: @StimmeundWort

Website: www.stimme-und-wort.ch



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