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Das ABC von Energiewende und Grünsprech 101 – „Freiheitsenergie“

Published On: 7. März 2022 13:21

Zur Huldigung grüner Energie, zumal der branchenbeglückenden Wind- und Solarenergie, wurden schon heroische Bezeichnungen verwendet. In Kriegszeiten kommen neue Vokabeln ins Spiel, nicht nur die „nationale Sicherheit“ wird bemüht, auch der Freiheitsbegriff wird neu interpretiert.

IMAGO / Political-Moments

Täglich werden wir mit Begriffen konfrontiert, die im Ergebnis einer als alternativlos gepriesenen Energiewende verwendet werden oder durch sie erst entstanden sind. Wir greifen auch Bezeichnungen auf, die in der allgemeinen Vergrünung in den Alltagsgebrauch überzugehen drohen – in nichtalphabetischer Reihenfolge.

F wie

Freiheitsenergie, die

Im Gegensatz zu vielen anderen Begriffen sind Urheber und Datum dieser Wortschöpfung bekannt. Finanzminister Christian Lindner (FDP) kreierte ihn am 27. Februar in seiner Rede vor dem Bundestag. Das tiefere Nachdenken über die Abhängigkeit vom Ausland bezüglich der Energierohstoffe ist neu. Bisher galt Erdgas unangefochten als „Übergangsenergie“ mit der Zielvorgabe, spätestens 2045 mit der Dekarbonisierung oder auch schon eher auf sie verzichten zu können. Der Ersatz durch Wind und Solar ist naturgemäß schwierig, weil der Anwendungsbereich von Prozess- über Heizwärme bis zur Mobilität nur über Elektrizität zu bewerkstelligen wäre, deren Aufkommen sich bis dahin mindestens versechsfachen müsste.

Aber selbst wenn eine energetische Vollversorgung aus bewegter Luft und Licht in Gänze oder zu großen Teilen gelingen sollte, würden wir nicht frei sein. Alle längsprogressiv verfassten Dokumente zur seligmachenden Wasserstoffzukunft gehen davon aus, dass sehr große Mengen (grünen) Wasserstoffs importiert werden müssten. Unter anderem aus Nordafrika, welches nicht dadurch bekannt ist, dass politische Stabilität herrscht, die Menschenrechte mustergültig eingehalten werden (Lieferkettengesetz!) und das auch politisch reagiert, wenn Deutschlands Politik nicht gefällt.

Zeitgeistgemäß glaubt Lindner, mit Zufallsenergie geringer Dichte einen ziemlich sauberen, hochkalorischen Brennstoff ersetzen zu können. Schon der eher zufällige Anfall der Naturenergie hält dem Vergleich zu konstant fließendem Gas nicht stand. Grüne machen es sich dann leicht und rufen fröhlich „Wasserstoff“. Von einem Spitzenvertreter einer Partei aber, die Wirtschaftskompetenz beansprucht, verlangt man eigentlich mehr. Er stellt sich in eine Reihe mit den Wind- und Solarlobbyisten, denen die bisherige schon exzessive Bebauung des Landes mit immer größer werdenden Anlagen zur Umwandlung von Naturenergie nicht reicht und die als Kriegsgewinnler einer unfassbar traurigen und dramatischen Aggression in der Ukraine vom Platz gehen wollen.

Während selbst Klimaminister Habeck von den Grünen nun ohne Denkverbote denken will, zieht sich Lindner auf einen verkürzten und irreführenden Begriff zurück.

Es ist auch nicht mehr der Lindner aus der Opposition, der zumindest hin und wieder als scharfes Schwert dieselbe aus der trägen Rolle der Regierungsbegleitung riss, sondern der Funktionsträger einer Ampelkoalition. In dieser Rolle vergisst er vieles, was er früher bekämpfte. Er findet am Wegesrand „Kreditermächtigungen“, gegen die er früher noch ankämpfte, weicht die Schwarze Null auf, vergisst die kalte Progression und befördert die energiewirtschaftliche Planwirtschaft gegen die Interessen von Betrieben und Mittelstand und gegen die Grundprinzipien der Markwirtschaft. Lieber schlecht regieren, als nicht regieren.

Die FDP in Hamburg fordert indessen den Stopp des Rückbaus des Kraftwerks Moorburg und in Schleswig-Holstein die Prüfung des Wiederanfahrens des KKW Brokdorf, nachdem sie dort schon lange vor der Bundespartei den Ausstieg gefordert hatte. Die Bemühungen werden vergeblich sein, denn die FDP hat Partner in Ländern und Bund. Für die rotgrünen Köche ist die FDP nur der gelbe Kellner.

Apropos Kellner: Der gleichnamige Michael, grüner Parteisoldat, ehemaliger Bundesgeschäftsführer und jetziger Staatssekretär im Klimaministerium, das nebenbei auch Wirtschaft macht, lehnt Laufzeitverlängerungen von Braunkohletagebauen und -kraftwerken mit der Begründung ab, man müsse sich unabhängig machen vom Import fossiler Energieträger.

Jemand sollte ihm sagen, dass die Braunkohle ein heimischer, gut verfügbarer und von Weltmarktpreisen unabhängiger Bodenschatz ist, der uns unabhängig und frei von globalen Einflüssen macht. Energie aus Braunkohle ist gewissermaßen Freiheitsenergie. Die Beschlüsse vergangener Jahre verhinderten jedoch, sie durch Modernisierung und Neubau von Kraftwerken, auch mit CO2-Abscheidung, zukunftsfähig zu machen. Wind und Sonne hingegen machen uns zeitweise frei von Energie, indem sie nicht zur Verfügung stehen.


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