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Eine neue Ethik ist geboren oder wie man heutzutage ein guter Mensch wird

Published On: 8. März 2022 7:00

Eine satirisch-psychologische Betrachtung, die sich nicht mit dem Sinn- oder Unsinn der Impfpflicht beschäftigt. Der Text entstand, nachdem die Autorin am Straßenrand eine junge Mutter antraf, die unter größter Pein ihre Notdurft erledigen musste, weil sie als Ungeimpfte kein Geschäft und kein einziges Lokal betreten durfte. Wenn Gesetze solche Unmenschlichkeit gebären, ist es Zeit aufzustehen und uns vor die Ungeschützten zu stellen.

von Gastautorin Prof. Dr. Boglarka Hadinger

Ich bin also ein guter Mensch. Jawohl, ich bin es wirklich: ein Piks, ein Stich, ein Vergnügen und jetzt bin ich ein solidarischer, guter Mensch, ein verantwortungsvoller obendrein. Ich habe „Impfmoral“, heißt es nun, und habe „alles richtig gemacht“. Mit einem Stich, also durch die Impfung, wurde ich ethisch geadelt.

Früher war es schwerer. Früher mussten unsere Vorfahren erst vielen Feinden die Köpfe abschlagen und selbst Arm oder Bein, meistens beides, verlieren, bis eine Königin sie durch Ritterschlag zu Adeligen, also zu edlen Menschen machte. Früher gab es Frauen, die durch die Ehe in den Adelsstand erhoben wurden, aber dafür mussten sie ein Leben lang einen unerträglichen Mann erdulden. Mein Großonkel stand einst schreckliche Folter durch, nachdem er jüdische Menschen in den Katakomben seines Klosters versteckt hatte, bis schließlich andere erkannten, dass er ein edler, also ein guter Mensch war.

Als ich mit der Bahn zur Impfstraße fuhr, war ich noch ungeimpft, ich hatte also den Ruf eines dummen, rechtsorientierten, ungebildeten Querdenkers. Wir sind verantwortungslos, hieß es, und gefährlich für andere. Wir sind unsolidarisch und unmoralisch, verkündete das Narrativ von Regierung und Leitmedien; und wir sind angeblich schuld daran, dass die Menschen in unserem Land noch immer nicht normal leben können. Wir, die Ungeimpften, stellen also seit dem Sommer 2021 eine Menschengruppe dar, die als ethisch minderwertig gilt. Und jene, die das über uns sagen, halten sich für die Guten.

Vor Gott sind alle Menschen gleich, heißt es. Eigentlich sollte längst bekannt geworden sein, dass auch im Hinblick auf die Virusübertragung alle Menschen gleich sind. Denn die Infektionszahlen steigen auch dort ins Unermessliche, wo Ungeimpften der Zugang verwehrt wird, wo diese Menschengruppe eingesperrt und aus dem gesellschaftlichen Leben längst entfernt wurde. Unsere Gesetzgeber sind aber konsequent in der Zuschreibung von Schuld und Unschuld und lassen sich von solchen Fakten nicht beirren.

Menschen einer minderwertigen Klasse sind dankbar für jedes Entgegenkommen, das von den Höherwertigen ausgeht

Menschen einer minderwertigen Klasse sind dankbar für jedes Entgegenkommen, das von den Höherwertigen ausgeht. So nehmen viele Ungeimpfte dankbar die Erlaubnis der Obrigkeit an, an kalten Wintertagen noch mit der Bahn fahren zu dürfen. Die vorläufige Erlaubnis, mit ethisch höhergestellten Menschen ein Abteil zu teilen, verunsichert natürlich, aber sie macht auch glücklich. Sie verunsichert, weil es uns Ungeimpften schon längst verboten wurde, Bildungseinrichtungen oder Speiselokale, Theater, Konzert- oder Kaufhäuser zu betreten. Auch in Ausflugsorten waren wir nicht mehr geduldet. Aus Sportvereinen wurden wir entfernt. Fortbildungsmöglichkeiten und Kulturangebote galten nurmehr für andere. Wenn wir in Österreich unser Haus verließen, mussten wir Polizeikontrollen fürchten, mit Anzeigen und hohen Strafen rechnen.

Seit Monaten durften wir die vereinsamte Mutter nicht mehr im Pflegeheim besuchen, einen Angehörigen vom Zug abholen, mit der Familie einen Ausflug machen oder eine Berufsausbildung absolvieren, die ein Praktikum voraussetzt. Ungeimpften ist es nicht mehr erlaubt, sich in einer Fußgängerzone hinzusetzen, um eine Tasse Kaffee zu trinken oder mit den Kindern eine Pizza zu essen. Das Einzige, was Ungeimpfte dürfen, ist: arbeiten. Schließlich sollen ihre Steuergelder weiter die Staatskasse, und somit das heruntergewirtschaftete Gesundheitssystem finanzieren.

Dass der Höhepunkt unserer Ächtung noch nicht erreicht ist, wussten wir aus den Ankündigungen unserer Regierungsmitglieder und den Leitmedien: „Für diese Leute muss die Luft dünner werden,“ droht ein Politiker aus Berlin. „Wir werden den Druck auf euch erhöhen!“, „Es wird ungemütlich für euch werden!“, „Wir werden die Zügel straffer ziehen,“ drohen andere Regierungsmitglieder.

„Du sollst sie meiden,“ lautete das neue Gebot in der Weihnachtszeit, an den Tagen, die früher einmal Festtage der Liebe und der Menschlichkeit waren. „An der Universität habt ihr Ungeimpften nichts zu suchen,“ schreibt abfällig der Professor einer Hochschule an seine Studenten, und sein Traum wird wahr: Ab dem Sommersemester dürfen Ungeimpfte die Hochschulen nicht mehr betreten.

Wer beim illegalen Einkauf erwischt wird, zahlt mehr als 1000,- Euro Strafgeld, erfahren wir aus den Nachrichten (1) und gemeint ist nicht Drogenhandel oder Diebstahl, sondern eine Mutter, die für ihr Kind eine warme Jacke und Schuhe einkaufen und korrekt bezahlen möchte.

„Ausgrenzen soll man sie alle,“ jubelt in der medialen Öffentlichkeit ein berühmter Vertreter des Sports. Man kann nur vermuten, dass dieser einen SPIEGEL-Artikel gelesen hat, indem die Menschen, die sich nicht impfen lassen, als von der „Denkpest“ befallene beschrieben werden, die „wie ein unangenehmer Körpergeruch“ stetig ihre üble Wirkung entfaltet. (2)

Durch die natürliche Infektion bist du „schmutzig geimpft„, findet auch Gesundheitsminister Lauterbach die richtige Wortwahl. Und die Ironie des Schicksals will, dass der sauber und dreifach, also vollständig immunisierte österreichische Kanzler Nehammer länger als üblich ansteckend ist, nachdem er durch seinen sauber und dreifach, also vollständig immunisierten Bodyguard ohne Probleme mit Corona angesteckt wurde. (3) Und das geschah just in den Tagen, an denen der militante Politiker seine neuen Gesetze zum Impfzwang angekündigte und weitere Verbote und Strafen in Aussicht stellte für jene Menschen, die selbst bestimmen wollen, was in ihren Körper hineingespritzt wird und was nicht.

Du darfst diesen Ungeimpften keine Zuflucht und keine warme Mahlzeit mehr geben, heißt ein weiteres Gebot, also ein frisches Gesetz der christlichen Regierung für die Winterzeit. Es richtet sich an Hüttenbetreiber, Gastwirte und an alle, die Menschen ein Essen oder ein Bett zur Verfügung stellen könnten. Ein Ungehorsamer, also jemand, der es wagt, einen frierenden Ungeimpften aufzunehmen oder ihm gar ein warmes Essen zu reichen, gilt nun als Rechtsbrecher.

So ermöglichen es unsere neuen Gesetze, dass Barmherzigkeit kriminalisiert wird und zum Berufsverbot oder gar zur Vernichtung der Existenz führt. Wer früher als menschlich galt, wird nun zum Kriminellen.

Verpackt in hübsche ethische Worte wird Unmenschlichkeit, Mobbing, Diskriminierung, Denunziation und die psychische Hetzjagd zur staatlich anerkannten und medial geförderten Tugend

 „Meldet eure Ärzte, wenn sie den neuen Gesetzen nicht gehorchen oder sie für bedenklich halten,“ so lautet die frisch entstandene Moral. Verpackt in hübsche ethische Worte wie „Solidarität“, „Verantwortung“, „Werte“ und „Schutz“, wird Unmenschlichkeit, Mobbing, Diskriminierung, Denunziation und die psychische Hetzjagd zur staatlich anerkannten und medial geförderten Tugend. Die sogenannten Qualitätsjournalisten euphorisieren sich sogar über die hoffnungsvolle Nachricht, dass die Ungeimpften auf den Intensivstationen angeblich „nur so röcheln“ und vergessen darüber, dass die meisten Menschen am Ende ihres Lebens schwer atmen, unabhängig davon, ob sie vorher geimpft waren oder nicht. Auch vergessen die schadenfreudigen Zeitungsmacher, dass auch sie eines Tages höchstwahrscheinlich auf dieser Weise von der Welt gehen werden.

Und was sagen unsere Kirchenvertreter? Sie nicken die neue Ethik ab – brav, gehorsam und mit gesalbten Worten. Dafür werfen sie umgehend ihren Polizeiseelsorger raus, weil er im Namen von 600(!) Polizisten einen offenen Brief an den Innenminister schreibt mit der Bitte, ungeimpfte Polizistinnen und Polizisten nicht länger zu diskriminieren, ihre Sorge um die Rechtstaatlichkeit ernst zu nehmen und sie nicht länger zu zwingen, sich drohend den „überwiegend friedlichen Demonstrationen“ entgegenzustellen. Sie bitten darum, ihre Kernaufgabe wieder aufnehmen zu dürfen: Für die Menschen da zu sein. (4) Die Folge ist der Rauswurf.

Seit wann wählen wir Politiker, damit sie unseren Willen formen?

Um zwischen guten und schlechten Menschen einwandfrei unterscheiden zu können, werfen sich auch christliche Zeitungen ins Zeug: Da zeigt beispielsweise das Publik-Forum eine unsympathische Gruppe von breitgesichtigen, ungepflegten, derben Leuten. Hässlich und bedrohlich sehen die aus, die gegen die Zwangsimpfung demonstrieren, etwa so, wie die Menschen einer minderen Klasse vor einigen Jahrzehnten in den Medien unseren Eltern wurden. (5)

Auf die andere Seite zaubert die christliche Zeitschrift das Edle, das Gute, das Hochwertige: Eine schöne, geimpfte junge Frau. Fein und freundlich ist sie, eine bezaubernde Maske trägt sie, mild und glücklich lächelt sie und so präsentiert sie uns ihren zarten, geimpften Arm. Es ist, als ob ein leiser Heiligenschein ihre feine Gestalt umhüllte.

Damit auch ja kein Zweifel an dem Zweck der Darstellung bleibt, sticht einem die Überschrift ins Auge: „Die Politik sollte den Mut haben, den Bürgerwillen zu formen!“. (6)

Welche Überraschung. Seit wann wählen wir Politiker, damit sie unseren Willen formen? Auch wurde in meiner Schule noch gelehrt, dass die Politik den Bürgern zu dienen habe, nicht andersherum. Damals schrieb man das Formen und Verformen vor allem Diktaturen zu. Aber die Zeiten – und auch ihr Ethos – ändern sich im Augenblick.

Wenn es um die minderwertige Menschenklasse der Ungeimpften geht, fehlt es nicht an Zukunftsvisionen: „Wir sollten ihnen den Zutritt zu ihrer Arbeitsstelle verwehren,“ begeistert sich der Bürgermeister von Tübingen. „Und danach die Rentenzahlung einstellen!“ „Das Recht auf Arbeitslosengeld und Sozialhilfe sollte man auch streichen,“ schwelgen so manche Politiker in Menschenfreundlichkeit. „Wir lassen ungeimpfte Jugendliche nicht zum Mittagessen, nicht zum Schulausflug, nicht zu einer Theateraufführung, nicht zum Eislaufen und auch nicht in die Musikausbildung,“ beschließen unsere Bildungsexperten, gemeinsam mit dem Antidiskriminierungsbeauftragten unserer Regierung. „Rechtsbrecher sind diese Leute, in Handschellen sollte man sie zur Zwangsimpfung führen!“ – dröhnt es aus einer großen Tageszeitung. Und ein Verfassungsjurist fordert gleich die Zwangsisolierung; alles das natürlich unter neu geschaffenen, korrekten Gesetzesbedingungen. Und die sind in letzter Zeit sehr geschmeidig geworden.

Kontrolliere, denunziere, verbiete, verachte, bestrafe, wirf sie hinaus!

Auch schaffen es unsere Obrigkeiten im Handumdrehen, Menschen, die einander bisher vertraut haben, gegeneinander aufzuhetzen: Polizisten gegen Spaziergänger, Verkäuferinnen gegen Kunden, Lehrer gegen Schüler, Direktoren gegen Angestellte, Billeteure gegen Kinobesucher, Schaffner gegen Passagiere, Kinder gegen Eltern, Sportler gegen Sportler. Kontrolliere, denunziere, verbiete, verachte, bestrafe, wirf sie hinaus! – so die neue ethische Verpflichtung, zu der unsere Regierung bisher friedliche Bürger nun aufruft.

Diese aus der Geschichte bekannte Strategie entfaltet eine doppelte psychische Wirkung: Zum einen stehen beide Gruppen, sowohl die Kontrollierenden als auch die Kontrollierten, unentwegt in Angst und Spannung. Denn beide Gruppen wissen, dass ein einziger Fehler sie ihren Job, ein hohes Strafgeld oder ihre Existenz kosten könnte. So fokussieren beide ihre gesamte Aufmerksamkeit auf die möglichst fehlerfreie Erfüllung der Ver- und Anordnungen. Folglich haben sie keine Ressourcen mehr frei, über die Absurdität und den Sinn dessen nachzudenken, was ihnen befohlen wurde, und auf die Stimme ihres Gewissens zu hören. Denn die Stimme des Gewissens ist leise. Sie wird hörbar, wenn es still wird in uns.

Die zweite psychische Wirkung liegt in der Langzeitfolge der neuen Ethik. Sie entsteht in den Köpfen unserer Kinder und Jugendlichen. Ihnen bringen wir soeben bei, dass „Solidarität“, „Verantwortung“, „Wertorientierung“ und „Schutz“ sich darin zeigt, dass man den Freund aus dem Kaufhaus wirft, vom Skilift vertreibt, vom Eislaufplatz oder aus dem Tanzlokal entfernt, dass die Eltern Angst haben „erwischt“ zu werden, wenn sie ungeimpfte Freunde einladen, und die Schwester aus der Berufsausbildung fliegt, weil sie ihren Praktikumsplatz nicht mehr betreten darf. Ist das eine humane Erziehung? Wir prägen gerade eine völlig verdrehte ethische Denkweise in die Köpfe – und leider auch in die Herzen unserer Kinder ein.

Nun ließ sich der militante österreichische Kanzler Karl Nehammer eine massenpsychologisch wirksame Strategie einfallen. Hierfür wird so viel Geld verwendet, wie nötig wäre, um die Schwächen des Pflegenotstandes vielerorts leicht zu beheben. Gemeinden, die eine hohe Impfquote vorweisen, erhalten eine hohe finanzielle Zahlung aus der Steuerkasse. Gemeinden, deren Bewohner sich nicht so fleißig spritzen lassen, gehen leer aus. Alsbald werden sowohl die Sieger als auch die Loser in der Tagesschau und in der Tagespresse, also auf den Marktplätzen des XXI. Jahrhunderts, Millionen Menschen öffentlich vorgeführt. So ist die kollektive Hochachtung vor den Guten und die Verachtung der Unmoralischen gewährleistet.

„Gemeindesolidarität“ heißt alsbald, dass die (sinnlose) Impfkontrolle in das Privatleben von Menschen hineingeschleust wird. „Hatte der Nachbar schon die Spritze?“ „Seine Tochter bestimmt nicht. Und die ist gerade achtzehn geworden!“ „Beim Bruder sind aber die sechs Monate schon längst um!“ Und wenn für den neuen Spielplatz oder für die Winterreinigung kein Geld mehr da ist, kennt man schon den Schuldigen: „Der Ungeimpfte war‘s!“

Meine Mutter konnte ein Leben lang nicht vergessen, wie Menschen sich fühlten, als sie, in Sippenhaft gezwungen, einander „bekehren“, bespitzeln und denunzieren mussten.

Ethische Wandlungen erfolgen heutzutage sehr geschmeidig und schnell

Ethische Wandlungen erfolgen heutzutage sehr geschmeidig und schnell. Man vergeudet nicht so viel Kraft und Zeit wie früher. Ein Stich, ein Piks, ein Impfpass, und schon ist man geadelt! So kamen wir alle, die in die Impfstraße hineingingen, als solidarische, gute Menschen wieder heraus. Die neue Ethik unserer Regierung entfaltet ihre innerseelische Wirkung im Nu.

Auch der Politiker, der Unsummen mit schmutzigen Maskendeals und Impfstoffaktien verdiente, schritt stolz aus der Veradelungsstraße. Ebenso mein Nachbar, der seine Frau regelmäßig krankenhausreif prügelt. Jetzt gehörte auch er zu den besseren Menschen, zu den Schützenden und Wertorientierten. Da war natürlich auch der Pensionist, der so gerne Kinderpornos guckt, mit dabei. Wir alle wurden durch einen einzigen Piks zu edlen und solidarischen Menschen geweiht. Jawohl! Unsere Regierung und ihre Leitmedien bestätigen das tagtäglich und wir glauben daran.

Früher wurden die neu Geadelten mit der Kutsche nach Hause gefahren. Doch auch aus den Fenstern der Bahn konnten wir gut auf die Leute herunterschauen, die ethisch noch nicht so weit waren wie wir.

Da war beispielsweise die Schulärztin, die soeben entlassen worden war, weil sie nicht allen Eltern die Kinderimpfung empfohlen hatte. Oder die polnische Pflegerin, die noch die Stimmen der Diktatur im Ohr hatte und, diesen Klang jetzt wiedererkennend, sehr misstrauisch wurde. Oder ein Geschichtslehrer, der seine Schüler bislang leidenschaftlich für Demokratie, Menschenrechte und für den Blick auf die Menschenwürde begeistert hatte und nun zwei Jugendliche hätte denunzieren müssen, weil diese einen QR-Code auf ihr Handy geschmuggelt hatten.

Auch ein Journalist gehörte dazu: Er recherchierte gerade über die junge Familie aus Brandenburg, die Anfang Dezember durch einen erweiterten Selbstmord ausgelöscht wurde: Vater, Mutter und drei kleine Kinder. Das war geschehen, nachdem der Vorgesetzte der Mutter entdeckt hatte, dass die Eintragung in ihrem Impfpass gefälscht war. Die Eltern wussten, dass sie von nun an wie Kriminelle behandelt würden. Dass sie ihre Arbeitsstellen verlieren, den Kredit für ihr Haus nicht weiter abzahlen können und dass ihren Kindern, während sie selbst ein Jahr lang im Gefängnis sitzen, die Zwangseinweisung in ein Heim bevorsteht. Denn das ist die Strafe, die von der neuen Ethik unserer Regierung für eine falsche Eintragung im Impfpass vorgesehen ist.

Meine Kollegin, eine Immunologin, gehörte auch zu der Gruppe der ethisch Minderwertigen. Sie zweifelte, ebenso wie ich, den Sinn und die Ungefährlichkeit des wahllosen Dauerimpfens an. Auch sie hatte erlebt, wie zwei meiner Studentinnen gleich nach dem ersten „Stich“ schwerste Behinderungen davontrugen.

 Was wird mit den so genannten „Ungeimpften“ noch geschehen? Wie viel Strafe, wie viel Demütigung wird ihnen – und jenen, die sie unterstützen – noch zugefügt? Und: Wie lange lassen wir, die wir jetzt „die Solidarischen“ heißen, diese Demütigung noch zu?

Wenn „Rechtstaatlichkeit“ lediglich eine schöne Wortfassade ist

Ob uns manche Verordnungen, manche Worte und Inszenierungen nicht an frühere Zeiten erinnern?

Ob jemand hier vergessen hat, dass die Menschen, die jetzt gedemütigt, ausgeschlossen und bestraft werden, ein Leben lang hart gearbeitet haben? Und sie haben für jene Gesundheitsversorgung eingezahlt, die unsere verantwortungslosen Politiker kapitalisiert, schrittweise abgebaut und in ihrer Funktionsfähigkeit zerstört haben. Ob wohl jemand noch bedenkt, dass die Würde des Menschen unantastbar ist?

Vor allem aber müsste man fragen, ob es den Regierenden und den so genannten Qualitätsmedien bewusst ist, dass sie soeben das Vertrauen der Bevölkerung in die Rechtstaatlichkeit verspielt haben. Denn „Rechtstaatlichkeit“ verkümmert soeben zu einer schönen Wortfassade.

Das, was uns bisher als absolut, unverrückbar und unantastbar vermittelt wurde und durch Gesetze kategorisch geschützt war, verlor im Handumdrehen seine Gültigkeit. Und das, was wir in unserer Zeit für undenkbar hielten, wird nun von den Regierenden in neuen Gesetzen festgeschrieben.

Das Erschreckende ist: Eine solche Vorgehensweise ist ab jetzt jederzeit wiederholbar.  Und das wissen die Menschen.

Die logische Folge ist, dass zuerst wenige, und dann immer mehr Menschen notfalls mit Gewalt für etwas kämpfen werden, was in einem Rechtstaat eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Die Szenen der Gewalt werden dann in den Medien gekonnt hochgespielt und sie liefern die willkommene Ausrede dafür, dass der Staat seinerseits mit Gewalt reagiert. So wird die Bevölkerung immer stärker in eine Gewaltspirale hineingezogen. Ein völlig unnötiger Prozess, aus dem auszusteigen nicht einfach sein wird. Und merke:

Nicht das Virus, sondern die neuen Verordnungen untergraben das Vertrauen und das Miteinander von Menschen.

Ob ich mich impfen ließe, um die Welt ein bisschen besser und sicherer zu machen, fragte mich ein Freund, der seinerseits zur Impfung ging, um wieder Freunde treffen, ein Restaurant besuchen, Tennis spielen, einkaufen und eine Reise machen zu können. Nein, mein Beweggrund war ein anderer. Wenn ich die Welt etwas besser und sicherer machen wollte, würde ich mich dafür einsetzen, die neu aufgeflammte Feindschaft, die Überheblichkeit und das Kriegsstreben des Westens gegen den Osten in eine gute Nachbarschaft verwandelt wird. Oder ich würde mich dafür einsetzen, dass unser Land zwischen Konfliktparteien vermittelt, anstatt diese in noch nie dagewesenem Ausmaß mit Waffen zu beliefern.

Die wenigsten geben sich den „Stich“ aus Solidarität mit dem Gesundheitswesen, das unsere Politiker demontiert haben

Warum sich die meisten Leute mit dem neuartigen Stoff impfen lassen? Es ist doch längst bekannt, dass etwa die Hälfte der Menschen sich impfen lässt, weil sie Angst vor einer Erkrankung oder vor dem Tod hat. Und das sollten wir respektieren. Die andere Hälfte lässt sich impfen, weil sie mit der Spritze eine Bitte an ihre Obrigkeit richtet: „Erlaubt uns, bitte bitte, wieder normal zu leben! Wir wollen wieder Urlaub machen, ausgehen, einkaufen, Skifahren und vor allem arbeiten, also finanziell überleben dürfen.“ Auch das gilt es zu respektieren.

Natürlich versuchen auch viele, auf diesem Wege der immer bedrohlicher werdenden Diskriminierung, Erniedrigung und Bestrafung zu entkommen.

Die wenigsten geben sich den „Stich“ aus Gründen der so oft eingeforderten Solidarität mit jenem Gesundheitswesen, das in den letzten Jahren durch unsere verantwortungslosen Politiker demontiert worden ist.

Ich selbst gehöre zur zweiten Hälfte. Durch die Impfung habe auch ich ein Gesuch an meine Obrigkeit gerichtet: Erlaubt mir bitte, meinen kranken Sohn wieder in der Klinik besuchen zu dürfen!

Eigentlich wollte ich an den Bodyguards der Klinik, meinen QR-Code schwenkend, vorbeistolzieren – galt doch 14 Tage nach dem zweiten „Piks“ mein ethisches Niveau und meine Solidarität mit der Gesellschaft als bewiesen und somit meine Bitte für den Besuch eines kranken Angehörigen als großzügig bewilligt. Ja, mir wurde erlaubt, die Klinik, die auch ich mit meinen Steuergeldern finanziere, zu betreten!

Am Weg zum Eingang stand draußen in der Dezemberkälte eine ältere Frau neben einer frierenden Gestalt. Es dürften Mutter und Tochter gewesen sein. So hatte auch ich immer wieder dagestanden, neben meinem kranken Sohn, solange ich noch zu den ethisch Minderwertigen gehörte. Auch damals war es draußen dunkel und wir froren beide.

Auf einmal verlor die staatlich verordnete Zuordnung von Gut und Böse ihre Gültigkeit

Die beiden erblickend, verlor die staatlich angeordnete Zuordnung von solidarisch und unsolidarisch, gut und böse ihre Gültigkeit. War wirklich ich der bessere Mensch, wie die neue Ethik der Regierung es verkündet? Oder war es die Mutter? Sie, die in der Unwirtlichkeit dastand, um ihrer Tochter Mut und Trost zu spenden?

„Die Letzten werden die Ersten sein“, heißt es im Markusevangelium. „Mal bist du die Taube und mal das Denkmal“, drückt Mark Twain denselben Sachverhalt vielleicht etwas flapsiger aus. Ob eines Tages die Herabgesetzten bereit sein werden für uns zu sorgen, falls die wahllose Dauerimpfung, wie einige Wissenschaftler uns warnen, in unserem Immunsystem mehr Schaden anrichtet als sie nützt? So fragte ich mich, während ich, nicht mehr ganz so stolz, den warmen Vorraum der Klinik betrat.

Dann fiel mir das „Gesetz der 3,5 Prozent“ ein. (7) Es besagt, dass gewaltfreie Proteste Erfolg haben und Regierungen zu einer Kurskorrektur gezwungen werden, wenn die Zahl der Menschen, die sich auflehnen, 3,5 Prozent der Gesamtbevölkerung übersteigt. Wie lange lassen wir, die jetzt „die Solidarischen“ heißen, die Demütigung anderer noch zu, so stellte ich anfangs die Frage. Die Antwort liegt bei uns.

  1. Servus-TV, Nachrichten am 11. 01. 2022. 23h
  2. http://www.spiegel.de: Corona und die Radikalisierung der Impfgegner: Die Denkpest geht um- Kolumne – DER SPIEGEL
  3. Karl Nehammer wurde am 7. Januar 2022 als infektiös getestet, am 13. Januar war er noch immer infektiös und erst am 15. Januar ergab seine Testung ein negatives Ergebnis.
  4. Der offene Brief ist nachzulesen unter: http://www.ots.at. presseaussendung: 600 Polizisten wehren sich gegen „Spaltung der Gesellschaft“. Kardinal Schönborn kündigte den Polizeiseelsorger Uwe Eglau mit sofortiger Wirkung.
  5. Publik-Forum, Nr 23, vom 02. 12. 2021. S: 12-14.
  6. Publik-Forum, Nr 23, vom 02. 12. 2021, S. 13
  7. Chenoweth, E., Stephan, J.M: Why Civil Resistance Works. Columbia University Press, 2012

Der Beitrag erschien erstmalig via „Ärzte für Aufklärung„.

Über die Autorin:

Prof. Dr. rer. nat. Boglarka Hadinger, ist Psychologin und Psychotherapeutin, Leiterin des Instituts für Logotherapie und Existenzanalyse Tübingen/Wien. Sie promovierte im Bereich der Psychoneuroimmunologie. Die international bekannte Referentin ist Ausbildnerin in der Sinnzentrierten Psychologie nach Viktor Frankl. 2010 gründete sie die SINN-BANK. Sie setzt sich seit vielen Jahren für eine menschenfreundliche Architektur und Stadtgestaltung ein. 2004 erhielt sie den Viktor Frankl Preis der Stadt Wien.

Ein lesenswerter Text von Prof. Hadinger ist: Kinder, Corona und eine Kurskorrektur.

http://www.logotherapie.net

[email protected]


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