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Was wir für die nächste Epidemie wissen sollten

Published On: 10. März 2022 0:05

Veröffentlicht am 10. März 2022 von CS.

In diesem Artikel möchten wir erklären, warum eine «Zero-Covid»-Welt eine Illusion ist. Eine Welt ohne Viren sowieso. Dazu ein paar Informationen vorneweg:

  • Viren sind seit jeher Teil des Lebens und werden es immer sein.
  • Der Gedanke, eine «virenfreie» Welt schaffen zu können, ist illusorisch und schädlich.
  • Ein Virus passt sich an und stellt ein Gleichgewicht mit seinem Wirt her. Andernfalls verschwindet er.
  • Kehren wir zum gesunden Menschenverstand zurück, und reagieren wir angemessen auf solche Gesundheitskrisen.

Halbwissen trägt zur Verunsicherung bei

Der Homo sapiens gehört unbestreitbar zu der Spezies, die ihre Umwelt am stärksten ausgenutzt hat. Innerhalb weniger zehntausend Jahre haben wir uns von Jägern und Sammlern zu Individuen entwickelt, die in Gesellschaften leben, die zunehmend von unserer Technologie abhängig sind. In den letzten Jahrzehnten wurde das medizinische Wissen durch wichtige wissenschaftliche Fortschritte verfeinert, sodass wir nun viele physiologische Phänomene verstehen.

Insbesondere die Molekularbiologie hat zahlreiche genetische Prozesse aufgedeckt, die an verschiedenen Krankheiten beteiligt sind, z.B. Krebs, Erbkrankheiten, Infektionskrankheiten. Heute, nach der Covid-19-«Syndemie», gibt es nur wenige Menschen, die nicht von Viren gehört haben, ja sogar von dem SARS-CoV-2-Rezeptor ACE2, der von dem Spitzenprotein «Spike» erkannt wird. [Anm. d. Red.: der syndemische Ansatz betrachtet Epidemien im Kontext ungünstiger sozialer und ökonomischer Bedingungen, d.h. in der Wechselwirkung mit mangelhafter Ernährung, Armut, gesundheitlichen Ungleichheiten etc.]

Zu dieser neuen Vertrautheit mit RNA-Viren kommen die oft alarmistischen Botschaften von Politikern über deren potenzielle Gefährlichkeit. Wir wissen nun alle, wie evolutionsfähig RNA-Viren sind. Ein epidemischer Höhepunkt löst den nächsten ab, verängstigt warten wir alle auf die nächste Variante – dieses Mal könnte es ja «die Wahrhaftige» sein. Die wiederkehrende Angst wird sozial und medial aufrechterhalten und wir sind alle ein wenig zu «Virologen» geworden. …

Doch unsere Sicht ist so sehr auf Covid-19 fokussiert, dass wir nicht erkennen, wie sehr dieses Virus nur einer von vielen, vielen «Nachbarn» in unserer täglichen Umgebung ist. Wir erkennen nicht, dass dieses Virus wie jedes andere Lebewesen mit seinen Wirten interagiert und sogar an unserer Evolution und Anpassung im globalen Biotop unseres Planeten beteiligt ist.

Welches Virus?

Soeben wurde in der angesehenen Zeitschrift Nature ein Artikel eines internationalen Forscher-Konsortiums veröffentlicht. Dieses wollte angesichts der verschiedenen Epidemien, die die Menschheit im letzten Jahrhundert heimgesucht haben (Spanische Grippe, AIDS, SARS, MERS, Ebola, Covid-19), klären, was wir wirklich über die verschiedenen Krankheitserreger wissen, insbesondere über ihre Anzahl [1]. Sie befassten sich dabei vorrangig mit RNA-Viren wie SARS-CoV-2.

Die Strategie bestand darin, die bereits verfügbaren Gensequenzen (5,7 Millionen Proben, was jedoch nur ein winziger Teil aller auf der Erde vorhandenen Sequenzen ist) nach solchen zu durchsuchen, die eine bestimmte Sequenz enthalten: die RNA-abhängige RNA-Polymerase-Sequenz. Dabei handelt es sich um ein Enzym, das RNA-Viren wie das Coronavirus benötigt, um ihr eigenes Genom zu vervielfältigen. Dieses Screening der verfügbaren Sequenzen führte zur Identifizierung von über 100’000 neuen RNA-Viren (131’957, um genau zu sein).

Dies verdeutlicht eine Realität, die wir nur schwer begreifen können: Wir machen uns Sorgen wegen eines bestimmten Virus, das seit nunmehr zwei Jahren den Alltag in vielen Ländern – insbesondere in den am weitesten entwickelten Ländern – völlig aus den Fugen geraten lässt. Wir sorgen uns darum, ob es wiederkommen wird, ob es tödlicher sein wird, ob es uns gelingen wird, es auszurotten usw. Doch selbst wenn dieses Virus verschwindet, sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass wir weiterhin mit sehr vielen, eigentlich unzähligen, anderen potentiell krankheitserregenden Viren konfrontiert sind.

Die normale Dichte von Viruspartikeln in der Luft, die wir täglich einatmen, liegt bei 1 bis 6 Millionen pro m³ [2]. Wir atmen etwa 12 m³ Luft pro Tag ein und verschlucken daher innerhalb von 24 Stunden 10 bis 60 Millionen Viruspartikel. All diese Viruspartikel machen uns in der Regel nicht krank. Nicht nur leben wir im Allgemeinen in «gutem Einvernehmen» mit den Viren, sondern diese Viren nehmen auch aktiv an unserer eigenen Evolution als Spezies teil. Unser Genom enthält, wie das jeder anderen eukaryotischen Spezies (deren Zellen einen Kern haben, anders als z. B. Bakterien oder … Viren), 5 bis 10 % Sequenzen viralen Ursprungs. Diese haben im Laufe der Zeit aktiv an der Evolution unseres Genoms teilgenommen [3]. Während unsere Gene nur in 1 bis 2 % unseres Genoms enthalten sind [4].

Es ist daher illusorisch zu glauben, dass wir in einer «Zero-Covid»-Welt leben können, geschweige denn in einer «Zero-Viren»-Welt. Manchmal gelingt es der Pharmazie, Behandlungen zu entwickeln, die die Widerstandskräfte gegenüber Viren fördern, die bestimmte Bevölkerungsgruppen befallen (z. B. die HIV-Dreifachtherapie). Solange diese Behandlungen sicher und bewährt sind, ist das zu begrüssen. Niemand wünscht sich, dass jemand Nahestehendes einer viralen Infektion erliegen muss. Genau das erleben wir jedoch jedes Jahr — starben doch bereits weltweit jedes Jahr 4 Millionen meist ältere und/oder gebrechliche (komorbide) Menschen an akuten Atemwegsinfektionen, bevor uns vor Covid-19 heimsuchte. [4]

Die einzige Möglichkeit für die Menschheit (und andere Spezies), damit umzugehen, war wohl oder übel immer die Anpassung und das Gleichgewicht zwischen Wirt und Krankheitserreger. Dieses Gleichgewicht äussert sich in der Regel letztlich in milden Symptomen.

Das globale Durcheinander, das angesichts dieses winzigen, 0,00000015 Meter grossen Organismus verursacht wurde, scheint paradoxerweise mit unserem beispiellos grossen Wissensstand zusammenzuhängen. Haben wir uns doch eingeredet, dass wir innerhalb weniger Tage ein Virus isolieren, sequenzieren und charakterisieren können und über molekulare Technologien verfügen, die es uns a priori ermöglichen, innerhalb weniger Monate einen oder mehrere unfehlbare und ungefährliche Impfstoffe zu entwickeln. In der Zwischenzeit mussten wir uns nur isolieren und physische Barrieren (Masken usw.) aufrechterhalten, während wir darauf warteten, den Deltamuskel der gesamten Menschheit mit der ultimativen, rettenden Injektion zu pieksen.

Leider haben uns die letzten zwei Jahre vor Augen geführt, wie naiv und illusorisch das alles war. Diese neuen Behandlungen sind nur impfstoff-ähnlich und erfüllen nicht, was von ihnen erwartet wurde. Vielleicht sind sie gerade mal in der Lage, das Leben von Menschen zu verlängern, die bereits an ihrem Lebensende stehen. Indessen tragen sie dazu bei, dass sich das Virus weiterentwickelt und ziehen eine immer deutlichere Schwächung des Immunsystems nach sich …

Allerdings sollten wir uns eines vor Augen halten: Es stimmt, dass es schon immer Epidemien gegeben hat – diese treten aber immer häufiger auf. Dies ist auf unsere «modernen» Lebensgewohnheiten zurückzuführen:

  • Wir leben immer enger zusammen, so dass Viren leichter von einem Wirt zum anderen gelangen können;
  • Wir werden immer anfälliger für «moderne» Krankheiten (Fettleibigkeit, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen etc.). Das erleichtert die Verbreitung von Viren auf diesen weniger gut geschützten Gebieten;
  • Wir pferchen Tiere ein. Die Massentierhaltung von Nerzen, Schweinen, Geflügel usw. ist eine Brutstätte für Viren und begünstigt das Auftreten neuer Krankheitserreger.
  • Wir reisen in wenigen Stunden rund um den Globus und verbreiten so Viren sehr effizient.

Schlussfolgerung

Wir hoffen, dass die Analyse der «gesundheitspolitischen» Reaktionen, die wir im Zuge steigender und fallender Infektionsraten gesehen haben, es uns ermöglichen wird, im Falle einer neuen Krise zu einer gewissen Gelassenheit zurückzukehren:

  • Zunächst sollten die gefährdeten Bevölkerungsgruppen identifiziert und mithilfe vernünftiger und freiwilliger Massnahmen geschützt werden;
  • Zweitens sollten Erkrankte so gut wie möglich ärztlich versorgt werden. Wenn nötig, soll auf bewährte Medikamente zurückgegriffen werden, deren Unschädlichkeit bereits nachgewiesen wurde und die zur Behandlung dieser neuen Krankheit vielversprechend zu sein scheinen;
  • Wenn der Erreger tatsächlich besonders tödlich ist und nicht kontrolliert werden kann, müssen wir neue Behandlungsmethoden entwickeln und umfassend validieren. Diese sollten freiwillig sein – welcher Kranke würde eine sichere Behandlung ablehnen?
  • Und vor allem sollten wir in solchen Krisen ein Klima des Vertrauens und der Solidarität in der Bevölkerung schaffen, anstatt verunsicherte Menschen unablässig mit widersprüchlichen Anordnungen zu bombardieren.

Die französische Regierung hat sich, so wie viele andere auch, dafür entschieden, diese Epidemie wie einen Krieg zu handhaben, den Gesundheitsnotstand auszurufen und eine ganze Palette von Gesetzen und Pflichten einzuführen. Sie haben sich für die Politik des «Koste es, was es wolle» entschieden, und das wird in der Tat sehr teuer! In Frankreich reden wir von 1,6 Milliarden Euro allein für die Tests im Januar 2022. Kosten, die unsere Kinder tragen werden müssen.

Gleichzeitig wissen wir ganz genau, dass die überwiegende Mehrheit der Covid-Opfer ältere und/oder komorbide Menschen sind [5]. Ob unsere Politiker eines Tages auch nur ein Zehntel dieser Summe investieren werden, um Komorbiditäten zu vermeiden – durch gesunde Ernährung, regelmässige körperliche Betätigung und ein Leben ohne Dauerstress? Hoffentlich, denn dies würde zu einem besseren Schutz der Bevölkerung beitragen, nicht nur vor Infektionskrankheiten, sondern auch vor vielen anderen Krankheiten.

Diese Krise scheint sich nun langsam ihrem Ende zuzuneigen. Die nächste wird unweigerlich kommen – hoffen wir, dass wir bis dahin etwas aus der Geschichte gelernt haben. Und auch verstanden haben, wie sich das Geschehene auf die Zukunft von uns allen auswirken wird – nicht nur im Bereich der Medizin.

Quellen:



[1] R. C. Edgar et al., «Petabase-scale sequence alignment catalyses viral discovery,» Nature, vol. 602, no. 7895, pp. 142-147, Feb. 2022, doi: 10.1038/s41586-021-04332-2.

[2] A. J. Prussin, E. B. Garcia, and L. C. Marr, «Total Concentrations of Virus and Bacteria in Indoor and Outdoor Air,» Environ. Sci. Technol. Lett., vol. 2, no. 4, pp. 84-88, Apr. 2015, doi: 10.1021/acs.estlett.5b00050.

[3] K. V. Chaitanya, «Structure and Organization of Virus Genomes,» in Genome and Genomics, Singapore: Springer Singapore, 2019, pp. 1-30. doi: 10.1007/978-981-15-0702-1_1.

[4] Ch. Lafaix and Ph. Reinert, «Morbidity and mortality of acute respiratory infection in children under 5 years in the world,» Médecine et Maladies Infectieuses, vol. 27, pp. 507-512, May 1997, doi: 10.1016/S0399-077X(97)80105-9.

[5] L. Kompaniyets et al., «Underlying Medical Conditions and Severe Illness Among 540,667 Adults Hospitalized With Covid-19, March 2020-March 2021,» Prev. Chronic Dis., Vol. 18, S. 210123, Jul. 2021, doi: 10.5888/pcd18.210123.

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