leben-an-der-nadel-oder-medizin-fuer-menschen?Leben an der Nadel oder Medizin für Menschen?
neue-eu-kampftruppe-kommt-–-am-weg-zur-eu-armeeNeue EU-Kampftruppe kommt – Am Weg zur EU-Armee
martin-sprenger-zur-„quarantaene-welle“-in-oesterreich-–-„wie-kommen-wir-da-raus?“

Martin Sprenger zur „Quarantäne-Welle“ in Österreich – „Wie kommen wir da raus?“

Published On: 22. März 2022 9:45

Österreich befindet sich mit in der „Quarantäne-Welle“, ausgelöst durch einen Testexzess, der weltweit seinesgleichen sucht. Das Land kommt kaum raus, denn Journalisten und Meinungsmacher treiben die Politik vor sich her. Aktuell wird der Rücktritt des Bildungsministers gefordert, da dieser in Schulen weniger Testen und weniger Masken sehen will. Und all das auf miserabler Datenbasis.

Martin Sprenger ist seit zwei Tagen hochaktiv auf Facebook und übt Fundamentalkritik an der Covid-Politik, die nicht aufhören will in Österreich. Eine Covid-Problem hat Österreich nicht, aber „vor allem ein Quarantäne-Problem“, schreibt er am Montagabend.

„Noch nie mussten so viele Menschen über so lange Zeit, aufgrund einer staatlichen Verordnung zuhause bleiben. Aktuell sind es unglaubliche 441.100 Personen. Wie viele sich davon vollkommen gesund fühlen, ist unbekannt. Begonnen hat die Quarantäne-Welle Anfang Februar und wird voraussichtlich bis Ostern anhalten. Sie trifft Kinder und Jugendliche, die eigentlich in der Schule sitzen, oder die Lehre absolvieren sollten, genauso, wie Erwachsene und Personen aus Schlüsselberufen.“

Kürzlich gab es Zahlen aus Wien, wie viele Menschen vollkommen gesund in Quarantäne sitzen. Zwei Drittel der positiv getesteten Wiener waren „asymptomatisch“. Man bedenke: Hat man einen leichten Schnupfen, gilt man nicht als „asymptomatisch“.

Das große Testproblem

Österreich konstruiere sich durch die hohe Testzahl ein Problem, das an die gesellschaftliche Ordnung unter Druck setzt. Es liege eindeutig an den vielen Tests:

„Österreich ist einzigartig. Und JA, es besteht ein kausaler Zusammenhang zwischen der Anzahl der durchgeführten Tests auf SARS-CoV-2 und der Anzahl der Personen in Quarantäne. Muss man nicht sehen, kann man aber. Und NEIN, Omikron lässt sich durch aktionistisches Testen nicht aufhalten. In keinem Land der Welt, auch nicht in Österreich. Muss man nicht verstehen, kann man aber.“

Österreichs irrer Test-Exzess. Quelle: ourworldindata.org/coronavirus

Als Gegenbeispiel führt Sprenger Dänemark an, das bereits seit bald zwei Monaten Covid hinter sich hat:

„Wie es anders geht, zeigt das Beispiel Dänemark. Am 01. Februar 2022 wurden trotz hoher Fallzahlen alle Maßnahmen beendet. Gleichzeitig wurde die Anzahl der täglichen Tests um 90 Prozent reduziert. Getestet wurden nur noch symptomatische Personen und Verdachtsfälle in bestimmten Bereichen. Damit konnte eine Quarantäne-Welle weitgehend verhindert werden.

In Österreich müssen nicht aufgrund der COVID-19-Fälle Operationen abgesagt, Stationen geschlossen und auch andere Leistungen zurückgefahren werden, sondern weil das Personal abgesondert wurde. Pflegeheime, Schulen, Betriebe, etc. fahren im Notbetrieb. Das verbliebene Personal ist überlastet und frustriert.“

Journalistische Scharfmacher

Doch angesichts der Scharfmacher im öffentlichen Diskurs, wo „jede Lockerung der Quarantäne-Regeln, jedes Abgehen vom aktionistischen Testen als unverantwortlich bezeichnet“ wird, weiß Sprenger nicht, wie „wir da wieder raus“ kommen. „Dass viele europäische Länder einen anderen Weg gehen, wird ignoriert. Dass es eine neue Teststrategie, angepasste Quarantäneregeln braucht, hätte schon im Jänner, spätestens Februar offen diskutiert werden müssen. So wie es die skandinavischen Länder getan haben. Antizipierend, rational denkend, vorausschauend.“

Stattdessen arbeitet man sich aktuell am Bildungsminister ab, der an Masken und Tests in der Schule zweifelt. Lautstark fordert man seinen Rücktritt. In den Medien wird er als „ignorant und enttäuschend“ („Der Standard“) bezeichnet. Auch dass im Happelstadion Van der Bellen, Ludwig, Klenk und 40.000 andere eine maskenlose Feier veranstalten, stört dabei nicht.

Sprenger:

„Eine Pandemie ist ein dynamisches Geschehen, das einer ständigen Anpassung bedarf. Eines ständigen Abwägens von gesundheitlichen, psychosozialen und wirtschaftlichen Risiken. Mit Omikron hat sich die Dynamik verändert. Viele Länder haben ihre Strategien angepasst, auch um einen Stillstand der Gesellschaft zu verhindern. Österreich hat das nicht geschafft. Aktuell sitzt jede 20. Person zuhause in Quarantäne. Bei wie vielen das wirklich notwendig ist, bleibt unbekannt. Der medizinisch-virologische Tunnelblick sieht nur das COVID-Problem. Das Quarantäne-Problem und den daraus resultierenden Schaden ignoriert diese eindimensionale Perspektive.“

Da man von 25 bis 50 Prozent asymptomatischer Verläufe ausgehen kann, dürfte man die realen Fälle in Österreich wohl noch mal zumindest verdoppeln oder verdreifachen. Bei aktuell knapp 500.000 aktiven SARS-CoV-2-Fällen, wäre man dann bei 1.5 Millionen. „Wie viele davon auch infektiös, oder krank sind, wissen wird nicht. Repräsentative Querschnittsstudien oder Befragungen werden in Österreich nicht durchgeführt.“ So läutete er ein Posting am Sonntag ein. Dieses ging so weiter:

„Aktuell liegen 2.792 auf SARS-CoV-2 positiv getestete Fälle auf der Normalstation. Das sind 62 pro 10.000 (0,62 Prozent) aller auf SARS-CoV-2 positiv getesteten Fälle. Wie viele davon aufgrund der Hauptdiagnose COVID-19, wissen wir nicht. Schätzungen gehen davon aus, dass die Hälfte bis zwei Drittel der Fälle aus ganz einem anderen Grund in das Krankenhaus aufgenommen wurde.

Aktuell liegen 200 auf SARS-CoV-2 positiv getestete Fälle auf der Intensivstation. Das sind 4 pro 10.000 (0,04 Prozent) aller auf SARS-CoV-2 positiv getesteten Fälle. Wie viele davon aufgrund der Hauptdiagnose COVID-19, wissen wir nicht. Schätzungen gehen davon aus, dass ein Viertel bis die Hälfte der Fälle aus ganz einem anderen Grund intensivmedizinisch versorgt werden muss.

Über die Altersverteilung, Grunderkrankungen, Body-Mass-Index, sozio-ökonomischen Status, Impfstatus, etc. der auf SARS-CoV-2 positiv getesteten Fälle im Krankenhaus wissen wir nichts.

Aktuell müssen 448.666 Menschen oder 9934 pro 10.000 (99,3 Prozent) aller offiziell auf SARS-CoV-2 positiv getestete Fälle nicht im Krankenhaus versorgt werden. Wie diese Personen betreut und monitorisiert werden wissen wir nicht. Wie viele dieser Personen unnötig in Quarantäne sind, wissen wir nicht.

Es gibt in Österreich nach über zwei Jahren noch immer keine präzise Datenbasis, dadurch auch keine präzise Risikobewertung und keine korrekte Risikokommunikation. Die Medien sind auch keine Hilfe, ganz im Gegenteil. Ohne gute Datenbasis kann ein Risikomanagement nicht erfolgreich sein. Ohne geeignete Strategien und Maßnahmen aber auch nicht. Am folgenschwersten ist die Kombination aus ungeeigneten Strategien und Maßnahmen, basierend auf einer miserablen Datenbasis. Tu felix Austria!“

Bild wikicommons

Österreichs Testwahn hört nicht auf

Teile der Impfpflicht weiterhin in Kraft – Rechtsanwälte für Grundrechte schlagen Alarm

Categories: Peter F. MayerTags: , Daily Views: 1Total Views: 31
leben-an-der-nadel-oder-medizin-fuer-menschen?Leben an der Nadel oder Medizin für Menschen?
neue-eu-kampftruppe-kommt-–-am-weg-zur-eu-armeeNeue EU-Kampftruppe kommt – Am Weg zur EU-Armee