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Lawrow im europäischen Fernsehen: erstes Interview seit der russischen Invasion

Published On: 6. Mai 2022 1:50

Veröffentlicht am 6. Mai 2022 von KD.

Wenn die westliche Kriegs- und Propagandamaschinerie erst einmal ihren «neuen Hitler» auserkoren hat, dann wird mit ihm oder hochrangigen Vertretern seines Landes nicht mehr gesprochen – es könnte ja die ganze eigene Propaganda auffliegen. Wenn es einer dann doch tut, sieht er sich einem Sturm von Kritik ausgesetzt.

So erging es auch dem italienischen Privatsender Rete 4. In der Sendung «Zona Bianca» gab er dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow zum ersten Mal seit der russischen Invasion die Gelegenheit, sich im europäischen Fernsehen zu äussern. Daraufhin wurde der Sender beschuldigt, «russische Propaganda» zu verbreiten.

Vermutlich ist es kein Zufall, dass das Interview von Rete 4 geführt wurde: Der Sender gehört zur Mediaset-Gruppe des früheren Premierministers Silvio Berlusconi, der sich in seiner Amtszeit für gute Beziehungen mit Russland eingesetzt hatte.

Italienische Medien und Politiker fragen, ob es angemessen war, Lawrow fast 40 Minuten lang zur besten Sendezeit und nur zu vorher vereinbarten Themen zu interviewen und «dabei die zahlreichen von der russischen Propaganda verbreiteten Unwahrheiten unwidersprochen zu lassen», so zum Beispiel Il Post. Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi bezeichnete das Interview als «eine Kundgebung». Er kritisierte insbesondere die Länge des Interviews sowie, dass Lawrows Äusserungen ohne Gegendarstellung blieben. Auch der Sekretär der Demokratischen Partei, Enrico Letta, kritisierte das Interview und die Entscheidung, es zu senden:

«Ich finde es eine unerträgliche Schande. Diese Dinge repräsentieren uns nicht und haben nichts mit Italien zu tun, das eindeutig auf der Seite der Angegriffenen steht und nicht auf der Seite eines Aggressors, der Kriegsverbrechen begeht.»

Die 5-Sterne-Bewegung übte ähnliche Kritik. Einzig die Mitte-Rechts-Bewegung verteidigte die Entscheidung, das Interview auszustrahlen, während sie die Aussagen Lawrows mit unterschiedlichen Nuancen kritisierte.

Der Moderator von «Zona Bianca», Giuseppe Brindisi, hat die Sendung dennoch verteidigt und gegenüber La Repubblica erklärt, er habe «sich nichts vorzuwerfen». Er räumte ein, dass Lawrow darum gebeten habe, die Themen des Gesprächs im Voraus zu kennen und seine Meinung «in vollem Umfang» äussern zu können. Brindisi fügte hinzu, er sei stolz auf seine Arbeit und wolle auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin interviewen.

Werfen wir also einen Blick auf Lawrows «russische Propaganda». Auf die Frage, ob dieser Krieg zu einem Atomkrieg führen werde, antwortete der Aussenminister, dass westliche Medien und Politiker die Aussagen russischer Institutionen falsch darstellen. Lawrow weiter:

«Wenn sie über die Bedrohungen sprechen und mich fragen, wie real diese sind, antworte ich immer so: Russland hat nie aufgehört, sich um Vereinbarungen zu bemühen, die garantieren, dass es nicht zu einem Krieg kommt. Wir haben unseren amerikanischen Kollegen vorgeschlagen, zu wiederholen, was Gorbatschow und Reagan 1987 gesagt haben, und eine Erklärung zu akzeptieren, die bestätigt, dass es in einem Atomkrieg keine Gewinner geben würde. Wir konnten die Trump-Administration nicht überzeugen, aber die Biden-Administration stimmte zu. Und 2021 in Genf haben Putin und Biden diese Erklärung auf unsere Initiative hin angenommen. Es gab auch einen Vorschlag Putins, ein Gipfeltreffen der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats einzuberufen, aber die USA und Grossbritannien hatten gebremst.»

Weiter kritisierte Lawrow Italien: Das Land stehe mit denjenigen an vorderster Front, welche nicht nur antirussische Sanktionen, sondern auch alle Initiativen in diesem Sinne verabschieden. Zu Beginn sei das eine Überraschung gewesen, doch jetzt hätten sie sich an diesen Aspekt Italiens gewöhnt. Einige Äusserungen italienischer Politiker sowie der Presse hätten wirklich die guten diplomatischen Normen und die journalistische Ethik überschritten, so Lawrow.

Brindisi wollte auch wissen, ob die russischen Raketen auf Kiew während des Besuchs von UNO-Generalsekretär Guterres eine Provokation gewesen seien. Lawrow machte in seiner Antwort klar, dass Russland immer die militärische Infrastruktur des Gegners als Ziele kommuniziert habe. Denn über diese würde Druck auf die Zivilbevölkerung ausgeübt, und sie bedrohe Russland:

«Wir greifen die militärischen Ziele an, um den ukrainischen Radikalen und dem ukrainischen Regime die Möglichkeit zu nehmen, ihre Kriegsposition zu stärken.»

Ob es in Butscha ein Massaker an Zivilisten gegeben habe, wollte Brindisi noch wissen. Lawrow antwortete:

«Am 30. März hat das russische Militär Butscha verlassen. Der Bürgermeister von Butscha verkündete den Sieg, indem er sagte, dass Butscha zu einem normalen Leben zurückgekehrt sei. Nach drei Tagen begannen sie dann, diese toten Menschen zu zeigen. Ich möchte nicht auf diesen Aspekt eingehen, denn jeder Beobachter kann auf den ersten Blick erkennen, dass es sich offensichtlich um ein Fake handelt.»

Gemäss Lawrow könnte der ukrainische Präsident Selenski den Frieden bringen, wenn er aufhören würde, seinen Nazibataillonen kriminelle Befehle zu erteilen, und sie zwingen würde, die Feindseligkeiten einzustellen:

«Unser Ziel ist nicht der Regimewechsel in der Ukraine; das ist eine amerikanische Spezialität, sie beschäftigen sich üblicherweise überall auf der Welt damit. Wir wollen nur die Sicherheit der Menschen im Osten der Ukraine gewährleisten, damit sie nicht von der Nazifizierung dieses Landes bedroht werden und damit von der Ukraine keine Bedrohung für die Russische Föderation ausgeht».

Bezüglich der Forderung, dass europäische Länder russisches Gas in Rubel bezahlen müssen, präzisierte Lawrow, dass sie weiterhin in der in den Verträgen festgelegten Währung zahlen. Die Lieferungen würden jedoch erst als bezahlt gelten, wenn diese Beträge in Rubel umgerechnet wurden, welche nicht gestohlen werden können. Denn der Grund, weshalb Russland nur noch Rubel annimmt, sei der Raub von Moskaus Währungsreserven seitens der europäischen Länder – ausgeübt durch deren Einfrieren im Rahmen der Sanktionen. Lawrow ergänzte:

«Für die Käufer ändert sich nichts, sie zahlen die gleichen Beträge wie in den Verträgen festgelegt.»

Ein besonderer Stein des Anstosses war Lawrows Aussage, dass «auch Hitler jüdisches Blut hatte» – wobei er anmerkte, dass er sich auch irren könne. Damit begegnete Lawrow Zweifeln des Moderators an der «Entnazifizierung» der Ukraine als russischem Kriegsgrund, nachdem ja Präsident Selenski selbst Jude sei. Lawrow erklärte, weise Juden würden sagen, die glühendsten Antisemiten seien in der Regel selbst Juden.

Auf besondere Empörung stiessen Lawrows Aussagen selbstverständlich in Israel. Der Premierminister Naftali Bennett bezeichnete sie als Lügen. Allerdings ist anzumerken, dass selbst die Jerusalem Post im Jahre 2019 auf eine deutsche Studie hinwies, laut der Adolf Hitler tatsächlich jüdische Vorfahren gehabt haben soll.

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