Die Angst der Agrarminister
Die Landwirtschaftsminister der sieben größten Industriestaaten (G7) treffen sich in Stuttgart. Die Runde, die sich auch am Samstag in Schloss Hohenheim treffen sollte, hatte sicher etliche ernste Themen auf der Agenda, aber wer hätte geglaubt, dass sich die Minister dort besonders bedroht fühlen müssen? Nun berichteten verschiedene Medien, wie faz.net am Samstag:
„Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) und seine Amtskollegen der G7-Industriestaatengruppe haben aus Sicherheitsgründen ihr Treffen an einem anderen Stuttgarter Tagungsort fortgesetzt. Es habe Befürchtungen gegeben, dass der Ablauf der Veranstaltung auf Schloss Hohenheim gestört werden könne, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Samstag auf Anfrage.“
Wovor müssen sich denn die Agrarminister fürchten? Vor einigen von Getreide-Spekulanten gedungene Attentäter? Oder vor einem Spezialkommando der Sonnenblumenöl-Mafia? Nein. Die zitierte Meldung deutet eine anderen Grund für die Sicherheitsbefürchtungen an:
„Dabei habe unter anderem eine angekündigte Traktorendemonstration in unmittelbarer Nähe von Schloss Hohenheim im Süden des Landeshauptstadt eine Rolle gespielt. Die Sprecherin sagte, am Vormittag hätten sich Landwirte mit rund zwei Dutzend Schleppern in Hohenheim versammelt.“
Demnach scheinen es also protestierende Bauern zu sein, vor denen sich die Landwirtschaftsminister fürchten. In Zeiten, in denen die Menschen auch hierzulande gerade zu lernen beginnen, wie existenziell die Zukunft des Nährstands ist, wirkt ein solches Verhältnis zwischen Agrarministern und Bauern allerdings nicht gerade beruhigend.