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Diese zehn Talkshow-Gäste nerven am meisten

Published On: 28. Mai 2022 14:56

Immer die gleichen Gäste – und nicht immer leicht zu ertragen. Die deutschen Talkshows bedienen sich bei einem überschaubar abwechslungsreichen Stammpersonal. TE hat die zehn enervierendsten aufgelistet.

IMAGO / Jürgen Heinrich

Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister, bei Anne Will am 8. Februar 2022

Auf Platz 10 gelandet ist der Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery. In einem solchen Amt würde man einen weisen Mann vermuten, der ab und an vom Berg steigt, um Wahrheiten zu verkünden. Aber Montgomery ist eher Ebene. Mehr Ebene geht eigentlich gar nicht. Und da sitzt er dann an der Theke, ein Bier vor sich und plärrt besoffen: „Die kleinen Richterlein“ haben keine Ahnung. Wir leben in der „Tyrannei der Ungeimpften“ oder mit dem „Freiheitsfetisch“ da, mit dem muss Schluss sein. Nur leider ist da weder eine Theke, noch ein Bier.

9. Sahra Wagenknecht ist eine kluge Frau. Vielleicht die letzte Politikerin der Linken, bei der man nicht reflexhaft zur Fernbedienung gegriffen hat. Doch sie hat einige falsche Entscheidungen getroffen. Und da ist nicht mal die Rede von Oskar Lafontaine. In der Ukraine-Frage klingt sie so klug wie in Sachen Freiheitsrechten. Doch in der Kriegsfrage ist sie es nicht. Letztlich lassen sich ihre zahlreichen Worte auf den Kern zurückführen, dass sie in alter Verbundenheit den Kriegstreiber in Moskau unterstützt.

8. Hannes Jaenicke ist in Deutschland ein Weltstar, weil er Filme gedreht hat wie Fallout oder White Raven. Gut, die kennt keiner. Aber „internationaler Schauspieler“ hört sich besser an, als Darsteller in mit Rundfunkgebühren bezahlten Produktionen. Was Jaenicke allerdings recht treffend beschreibt. Ihm mangelndes schauspielerisches Talent vorzuwerfen wäre indes unfair. Schließlich gibt er seit Jahren überzeugend den engagierten Klimaschützer, was ihm jede Menge öffentlich-rechtliche Drehs und Talkshow-Besuche bringt.

7. Ruprecht Polenz war Generelsekretär der CDU von 2000 bis 2000. Nicht das ganze Jahr. Erst ab April. Und dann nur bis November. Zlatko und Jürgen hatten in der Zeit einen Hit mit „Großer Bruder“. Seitdem lebt Polenz davon, dass er in der CDU ist, aber wie ein Grüner spricht. So redet er in Talkshows wie ein Grüner, obwohl er – Obacht – in der CDU ist, aber dafür verblüffend grüne Thesen vertritt, die so grün sind, dass er Grüner sein könnte, aber eigentlich in der CDU ist. Sorry für die Redundanz, aber mehr ist es halt nicht.

6. Mariam Lau von der Zeit erfüllt in den Casts zwei Zwecke: Zum einen müssen die Redaktionen Frauenqouten einhalten. Zum anderen mögen Redakteure am liebsten ihre eigene Meinung hören. Zum Glück gibt es Zeitungen, die in Hauptstadtbüros die gleichen Ziele verfolgen. Als Kronzeuginnen haben deren Journalistinnen ohne Doppelpunkt Aufgaben wie Robert Habeck Recht geben, ihn gut finden, als modern preisen oder loben. Lau steht pars pro toto. Melanie Amann, Anna Mayr oder Eva Quadbeck tun’s auch.

5. Roderich Kiesewetter ist Hinterbänkler der CDU und war mit Friedrich Merz in Kiew. Da trifft es sich, dass es derzeit mehr Talkshows zum Ukraine-Krieg gibt als dafür geeignete Gäste. In Ermangelung eben dieser darf dann Kiesewetter ran. Falls hier nicht erwähnt wurde, dass Kiesewetter mit Merz in Kiew war, dann ist das gar nicht schlimm. Denn der Hinterbänkler geht in keine Talkshow, in der er das nicht von sich aus erzählt. Das war schließlich der wichtigste Termin aller Zeiten – zumindest für ihn selbst stimmt das.

4. Andrij Melnyk hier zu erwähnen, ist hart. Zugegeben. Und fällt schwer. Schließlich wurde sein Land überfallen und der ukrainische Botschafter sagt zudem in Talkshows deutlich mehr Kluges als Dummes. Kaum zu glauben, dass so einer in dieser Liste auftaucht. Was muss der pöbeln, um so zu nerven, dass er hier Vierter wird? Aber genau das tut er. So hat er selbst Unterstützer seines Landes dazu gebracht zu denken, dass es nicht so klug ist, ständig wen massiv zu beleidigen, von dem man eigentlich was will.

3. Jürgen Trittins erstes politische Engagement brachte ihm den Verdacht ein, an einem Text beteiligt gewesen zu sein, der „klammheimliche Freude“ über den Mord an drei Menschen öffentlich ausdrückte. Mit so viel sozialer Empathie ausgestattet wird man der komische Mann im Park oder Spitzenpolitiker der Grünen. Letzteres ist empfehlenswert, da deutlich besser bezahlt. So hält sich die Freude darüber in Grenzen, einem Ehemaligen zuzuhören, dessen fehlende Eignung sich in der Regelung für den Dosenpfand ausdrückte. Die Grünen verdanken Trittin viel. Denn so wie er keine Verantwortung mehr trug, ging es mit der Partei steil nach oben.

2. Ralf Stegner ist eine Geheimwaffe im Wahlkampf. Wer unbeliebt ist, inkompetent und aussichtslos, der schickt Stegner los. Im Namen des Gegners. Denn wer ihn als Wahlkämpfer auf der Seite hat, verliert am Ende sogar gegen Donald Trump. Wobei es unfair wäre, den Norddeutschen nur auf seine unsympathische Art zu reduzieren – massiv inkompetent ist er auch. Etwa wenn er den Ukrainern rät zu kapitulieren. Den Nazi-Vergleich zieht Stegner zudem schneller als Lucky Luke seinen Revolver. Die SPD und Schleswig-Holstein haben sich wirklich Mühe gegeben, ihm mit Niederlagen zu signalisieren, dass er nicht erwünscht ist. Leider ist diese Botschaft weder bei ihm noch in Talkshow-Redaktionen angekommen.

1. Karl Lauterbach ist Bundesminister für Corona, Covid-19, Pandemien und Fragen im Zusammenhang mit Corona, Covid-19 und Pandemien. In Talkshows vertritt Lauterbach eine Meinung, das Gegenteil davon, dementiert, die Meinung geäußert zu haben, und erinnert daran, sie vertreten zu haben. Und das in nur einem Satz. Er redet so viel und so wirr, dass es zu mühsam und zu wenig ertragreich ist, es aufzuarbeiten. Dummerweise regiert er genauso wirr und widersprüchlich. Gerüchteweise ist er als Minister auch für Banalitäten wie den Beitragssatz, Ausstattung von Krankenhäusern oder Fachkräftemangel zuständig. Deswegen flüchtet sich Lauterbach so gerne in Talkshows. Deren Redakteuren sind diese Themen zu mühsam – wie ihm auch. Und für eine knackige Warnung à la „Absolute Killervariante“ ist Panik-Karl immer zu haben.

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