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Die Bedeutung der Sprache in Zeiten der Krise

Published On: 2. Juni 2022 20:45

Gastautor F. Rust hat bislang zwei Artikel bei uns veröffentlicht, die sich mit der Spaltung der „mRNA kritischen Bewegung“ und der „Existenz von Viren“ beschäftigen. In diesem Beitrag analysiert er die Bedeutung der Sprache und zeigt mit Beispielen auf, wie einfach es ist, Menschen damit zu manipulieren. Wir danken F. Rust vielmals, dass er das komplexe Thema bei uns angeht und verständlich schildert.

Die meisten Menschen denken über Sprache nicht groß nach. Sprechen und Gesproche­nes verstehen, (einfache) Texte schreiben und verstehen gehören zum menschlichen Alltag wie das Atmen. Über diese ‚Tätigkeiten‘ wird nur nachgedacht, wenn Störungen auftreten: Atemprobleme bzw. Kommunikationsstörungen.

Wenn größere Atemprobleme auftreten, geht man zum Experten, zum dafür zuständigen Facharzt. Treten Kommunikationsstörungen auf, dann ist man auf sich selbst gestellt. Wie man damit zurechtkommt, hängt von der Grundeinstellung der Kommunikationspartner ab: ob sie grundsätzlich kooperativ-wohlwollend eingestellt sind oder konfrontativ-kämpferisch.

Sind beide kooperativ-wohlwollend eingestellt, dann versuchen sie, Kommunikationsstö­rungen zu vermeiden und – falls welche auftreten – zu beseitigen. Ist (mindestens) einer von ihnen konfrontativ-kämpferisch, werden die Kommunikationsstörungen eher vergrößert. Im letzteren Fall ist die Störung offensichtlich. In vielen Fällen jedoch erkennen die Kommunikationspartner gar nicht, dass überhaupt eine Störung vorliegt. In Krisenzeiten ist dies der Fall, wenn einer der Kommunikationspartner nur vorgibt, kooperativ-wohlwollend zu sein, ihn also in dieser Weise täuscht, oder wenn er den anderen durch sprachliche Tricks irreführt. Diese Aspekte spielen besonders in Krisenzeiten eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Nun ist es schwer genug, in ‚normalen Zeiten‘ kooperativ-wohlwollende Kommunika­tionspartner zu finden. In Krisenzeiten ist dies fast unmöglich. Es ‚liegt in der Natur der Sache‘, dass in Krisenzeiten eine Polarisierung erfolgt. Es bilden sich ‚Parteien‘. In der ge­genwärtigen Krise bilden sich ‚Parteien‘ unter dem Gesichtspunkt, ‚welche Maßnahmen gegen die medizinische Bedrohung angemessen sind und notfalls unter Zwang durchgesetzt werden sollten.‘

Einige Leser werden jetzt ein Gefühl der Empörung in sich aufwallen fühlen, das ich durch die Art ausgelöst habe, wie ich den ‚spaltenden Gesichtspunkt‘ formuliert habe. Dabei habe ich ihn ganz sachlich formuliert. Damit wollte ich zeigen, welche starke emotionale Wirkung selbst ein sachlich formulierter Text entfalten kann. Man kann sich nun leicht vorstellen, was für eine gewaltige Wirkung ein geschickt formulierter emotionaler Text entfalten kann.

Bei einigen Lesern mag die Empörung so stark gewesen sein, dass sie aufgehört haben zu lesen. „Was soll diese ‚geistige Onanie‘, dieser ‚Profilierungsversuch‘ – da gibt es nun aber wirklich Wichtigeres zu tun, als die Leser von ihren praktischen Tätigkeiten abzulen­ken.“1 Und sie haben in einer Hinsicht Recht. Wenn sie in diesem Augenblick tatsächlich Handlungen ausführen können, die auch nur ein klein wenig dazu beizutragen können, ihrem Ziel näher zu kommen, dann sollten sie nicht ihre Zeit damit ‚vergeuden‘, weiter zu lesen. Ihr Ziel kennen sie am besten selbst. Sie haben sich eine Meinung gebildet, indem sie die oben formulierte (indirekte) Frage für sich beantwortet haben.

Wenn man jedoch im Augenblick nichts derart Praktisches tun kann, dann kann es sich durchaus lohnen, sich zum Nachdenken über die Wirkweise der Sprache, insbesondere in der gegenwärtigen Krise, einladen zu lassen.

Die Medien, die Regierungen, die großen Konzerne, das Militär – sie alle haben ‚ihre Hausaufgaben gemacht‘. Sie wissen, dass man die Sprache sehr erfolgreich als Waffe im Krieg der Gehirne einsetzen kann. Wie, das wird zum Beispiel an Militärakademien gelehrt. Regierungen beauftragen Public Relations Firmen, sie zu beraten, wie sie ihre Politik am besten durchsetzen können; Politiker lassen sich erklären, wie sie am erfolgreichsten auftreten müssen, um kompetent und effektiv zu erscheinen. (Die Firmen sind zwar teuer, aber nicht immer erfolgreich, und manche Politiker sind auch ‚beratungsresistent‘.) Medien bekommen ihre Nachrichten zum großen Teil von Public Relations Firmen, die aus dem riesigen Pool von Fakten diejenigen auswählen, die den Zielvorstellungen ihrer Auftraggeber, ihrer Kunden, am besten entsprechen. Andere, diesen Zielvorstellungen widersprechende Fakten werden ‚aussortiert‘ oder von Faktencheckern2 ‚richtig gestellt‘.

Die Public Relations Firmen wiederum beschäftigen hoch bezahlte Verhaltenspsycholo­gen, deren Erkenntnissinteresse‘ darin besteht, Menschen so zu ‚beeinflussen‘, dass sie das tun, was ‚gewünscht‘ wird. Von wem ‚es gewünscht‘ wird, und zu welchem Zweck es gewünscht‘ wird, spielt dabei keine Rolle. Das weiß letztlich nur der Auftraggeber, der die Public Relations bezahlt.

Was die Verhaltenspsychologen von anderen Psychologen im wesentlichen unterscheidet, ist, dass sie eine direkte Beziehung zwischen einem Reiz (z.B. einem Wort, einem Symbol, einem Satz) und einer Reaktion (einer Handlung, einem bestimmten Verhal­ten) herstellen wollen – unter weitestgehender Ausschaltung von allem ‚Mentalen‘ (‚Geistigem‘), z.B. Denken, (freiem) Willen, Plänen, moralischen Entscheidungen, etc. Die Verhaltenspsychologen, die diese Richtung in Amerika etabliert haben, entwickelten ihre Theorien aus der Arbeit mit Tauben, und übertrugen später ihre Erkenntnisse auf den Menschen. Ein berühmtes Buch, dass von dem frühen Hauptvertreter dieser Richtung geschrieben wurde, trägt (auf Deutsch) den Titel Jenseits von Freiheit und Würde.3 Ein Hauptgedanke dieses Buches ist, dass die menschliche Gesellschaft von kompetenten Menschen, von Experten gesteuert werden sollte, damit sie effektiv und ‚friedlich‘ gestaltet werden kann. Freiheit und (Menschen-)Würde seien veraltete Konzepte und sollten bei der Optimierung der Gesellschaft keine Rolle mehr spielen.

Dieser Gedanke, die Gesellschaft auf wissenschaftlicher Basis von Experten organisie­ren zu lassen hat sich in den Köpfen vieler vermögender Menschen festgesetzt. Insbesonde­re Menschen, für die Macht einen zentralen Lebensinhalt darstellt, und Institutionen, z.B. das Militär, das Weltwirtschaftsforum (WEF), die UN, die WHO, aber auch große Konzerne, z.B. Google, und Stiftungen, z.B. die Bill & Melinda Gates Stiftung und die Rockefeller Stiftung haben großes Interesse an den Ergebnissen verhaltenspsychologischer Erkenntnisse.

Viele Politiker sind an dem Ziel, eine effektive und ‚friedliche‘ Gesellschaft ohne ‚Störenfriede‘ herzustellen, ebenso interessiert, und deshalb setzen sie sich öfter zusammen mit den anderen Interessenten (den „Stakeholders“) zusammen, z.B. beim Weltwirtschaftsforum, um zu besprechen, wie sie ihr Ziel, eine ‚Neue Weltordnung‘ („A New World Order“) am schnellsten erreichen können – Ja, jetzt, wo der angesehene Politiker Christian Lindner höchstpersönlich diesen Ausdruck in aller Öffentlichkeit (ich glaube sogar im öffentlich-rechtlichen Fernsehen!) benutzt hat, wage auch ich, diesen ‚verschwörungstheoretischen Ausdruck‘ zu verwenden. Solange er nur auf Englisch von jedem amerikanischen Präsidenten und vielen hochrangigen europäischen Politikern der letzten Jahrzehnte ‚im richtigen Umfeld‘ verwendet wurde, habe ich mich das nicht getraut.

Und damit komme ich zurück zur Sprache und ihre ‚ungeheure Bedeutung‘ in Zeiten der Krise, insbesondere der jetzigen Krise. Jetzt ist der lange vorbereitete Zeitpunkt gekommen, da die technischen und politischen Voraussetzungen geschaffen sind, um den Traum von der ‚perfekt organisierten, effektiven, störungsfreien Gesellschaft‘ zu verwirklichen. Will man nicht nur sein eigenes Land in eine ‚perfekte Gesellschaft‘ verwandeln, sondern gleichzeitig auch einen lange ersehnten ‚Weltfrieden‘ erreichen, ist es erforderlich, alle Staaten mit einzubeziehen und damit nicht nur einen ‚perfekten Staat‘, sondern eine ‚perfekte Welt‘, eine ‚Neue Weltordnung‘ herzustellen.

Ich möchte die Funktionsweise der Sprache im Zusammenhang mit der Verhaltenspsycholo­gie an einem Beispiel erläutern – dem einfachsten Beispiel. Die Verhaltenspsychologen greifen auf eine Technik zurück, die von dem russischen Physiologen und Mediziner Pawlow (1849 – 1936) entwickelt wurde: den konditionierten Reflex.

Pawlow experimentierte mit einem Hund4, dem er Futter brachte (der Reiz: das Futter). Wenn der Hund sah, dass ihm Futter gebracht wurde, erfolgte eine natürliche, nicht antrainierte physiologische Reaktion: Speichelfluss (die Reaktion). (Beim Menschen spricht man davon, dass jemandem ‚das Wasser im Mund zusammenläuft.‘)

Anschließend ließ Pawlow, wenn er Futter brachte, eine Glocke läuten (Reiz 2: das Glockenläuten). Das gleiche Ergebnis.

Jetzt kommt das Interessante: Im nächsten Versuch läutete Pawlow die Glocke (Reiz 2), ohne dass er Futter brachte. Und siehe da: das Glockenläuten allein (Reiz 2) bewirkte die gleiche Reaktion wie der ursprüngliche Reiz (das Futter): er löste Speichelfluss aus (Reaktion). Der antrainierte (konditionierte) Reiz 2 löste also die gleiche Reaktion aus wie der nicht antrainierte, ursprüngliche Reiz (das Futter). Der Hund hatte einen konditionierten (antrainierten) Reflex ‚gelernt‘.

Diese Technik nun wenden Verhaltenspsychologen auch auf Menschen an, weil sich da­durch erreichen lässt, dass Menschen ein bestimmtes Verhalten zeigen, ohne dass der Umweg über etwas ‚Mentales‘ (Denken, Entscheiden, Wollen) genommen werden muss. Es ist eine sehr effektive, schnell wirkende Technik: Wer sie erfolgreich anwendet, braucht nichts zu begründen, ihm wird nicht widersprochen, das erwünschte Verhalten ‚klappt automatisch‘.

Sehen wir uns an einem Beispiel an, wie die Technik beim Menschen angewendet werden kann. In den Nachrichten wird immer wieder über einen Menschen berichtet, der behauptet, er habe gehört, wie eine Gruppe von Naturheilkundlern geplant habe, den Gesundheitsmi­nister mit einer gestohlenen Rakete auf den Mond zu schießen oder etwas ähnlich ‚Abgefah­renes‘ (Reiz 1). Später wird in die Berichte über diesen Mann ein neues Wort eingeflochten: „Verschwörungstheoretiker“ (Reiz 2). Der Mann, so heißt es, sei ein Verschwörungstheoreti­ker. Ein Einzelspinner, wahrscheinlich geistig gestört. Über ähnliche, vielleicht nicht ganz so ‚abgefahrene‘ Beispiele, wird ausgiebig berichtet. In jedem Bericht wird die Person, die im Zentrum des Berichts steht, als Verschwörungstheoretiker charakterisiert.

Dann, eines Tages wird über einen gewissenhaften Wissenschaftler berichtet, der eine Meinung vertritt, die man gar nicht so richtig glauben kann. Der Fernseh-Zuschauer will gerade nachdenklich werden, ob das, was der Wissenschaftler gesagt hat, denn möglich sein kann, da kommt Reiz 2 ins Spiel: Der Mann wird als Verschwörungstheoretiker charakterisiert. „Ach so, sagt sich der Fernseh-Zuschauer, so einer ist das“, und weiß, das es nicht lohnt, sich weiter über den Bericht Gedanken zu machen.

Und alle sind froh: der Fernseh-Zuschauer, weil er nun nicht weiter nachdenken muss (Denken kann verdammt anstrengend sein, wie schon Kant in seinem Aufsatz „Was ist Aufklärung?“5 geschrieben hat) und sich nun ‚gedankenlos‘ seinem Abendkrimi widmen kann; der Verhaltenspsychologe ist froh, weil sich seine Theorie wieder mal bestätigt hat (Das sieht er daran, dass der Fernseh-Beitrag über den gewissenhaften Wissenschaftler keine Reaktion bei den Zuschauern ausgelöst hat); und die Auftraggeber, die so an den Forschungsergebnissen der Verhaltenspsychologen interessiert sind, sind froh, weil die Sterne für die Verwirklichung ihres Lebensziels, die Schaffung einer ‚perfekten, effektiven, störungsfreien Gesellschaft‘ günstig stehen.


1) Ich habe hier Erfahrungen einfließen lassen, die ich im Austausch mit Lesern / Leserinnen von Kommentaren zu früheren Artikeln von mir gemacht habe.

2) Früher gab es bei den seriösen Zeitungen Mitarbeiter, die überprüften, ob es zwei voneinander unabhängige Quellen zu einer wichtigen Tatsachenbehauptung gab, ob die Tatsachenbehauptung auf ein fact, eine Tatsache, bezog. Die heutigen ‚Faktenchecker‘ sind weitestgehend Menschen, die gegen Bezahlung Medieninhalte so verändern, dass sie Tatsachen, die in den Augen ihrer Auftraggeber unerwünscht sind, als falsche Tatsachenbehauptungen ‚hinstellen‘.

3) Das Buch erschien 1971, wurde von B.F. Skinner verfasst und trug den Titel Beyond Freedom and Dignity, wobei er unter „Würde“ („Dignity“) moralische Autonomie verstand, die an Willensfreiheit gekoppelt ist.

4) Da es mir hier nur um Grundgedanken geht, ist mein Beispiel möglicherweise nicht ganz korrekt. Das Prinzip ist jedoch richtig beschrieben.

5) https://www.uni-muenster.de/FNZ-Online/wissen/aufklaerung/quellen/kant.htm


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