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«Kaum Belege für den Nutzen der verschiedensten Massnahmen»

Published On: 10. Juni 2022 0:07

Veröffentlicht am 10. Juni 2022 von RL.

Haben die Corona-Massnahmen überhaupt etwas gebracht fürs Infektionsgeschehen? Oder haben sie nicht eher gesamtgesellschaftlich massiv geschadet? Diese und weitere Fragen beabsichtigt ein Sachverständigenausschuss für die deutsche Bundessregierung zu beantworten; ein Ausschuss wohlgemerkt, den die Regierung und das Parlament selbst zusammengestellt haben.

Ihm gehören unter anderem Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn, Klaus Stöhr, ehemaliger Leiter des Global Influenza Programme (GIP) und SARS-Forschungskoordinator bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO), und Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité, an. Von gänzlich unabhängigen Experten kann also kaum die Rede sein.

Nichtsdestotrotz: Das Resultat scheint für die Regierung vernichtend auszufallen, wie ein Entwurf der Evaluierung zeigt, der der Süddeutschen Zeitung (SZ) zugespielt wurde.

«Folgt man den Schlussfolgerungen der Autoren des Kapitels, dann gibt es letztlich kaum Belege für den Nutzen der verschiedensten Massnahmen zwischen Kontaktbeschränkungen und 3-G-Regeln – mit Ausnahme des Maskentragens in Innenräumen», schreibt SZ-Journalistin Christina Berndt.

Und weiter: «Es steht allerdings zu befürchten, dass die wichtige Evaluation am Ende nicht die Erwartungen erfüllen wird, die Politikerinnen und Bürger sich erhoffen.» Das entsprechende Kapitel, das die Evaluierung der Massnahmen verfasse, werde unter Federführung von Hendrik Streeck erarbeitet.

Die SZ verweist darauf, dass Streeck sich diese Aufgabe ursprünglich mit Christian Drosten von der Berliner Charité hätte teilen sollen. Drosten habe den Ausschuss jedoch verlassen, weil aus seiner Sicht eine «wissenschaftlich fundierte Evaluation der Massnahmen nicht in der vorgesehenen Zeit und mit der personellen Ausstattung» möglich sei.

Was nicht sein darf, das darf nicht sein. Für SZ-Journalistin Berndt steht schon fest: Eine Evaluation, die der Regierung ein derart schlechtes Zeugnis ausstellen könnte, kann nicht seriös sein. Das Kapitel von Streeck werde in «Fachkreisen bereits verrissen». Berndt weiter:

«Das Kapitel zu den Corona-Massnahmen sei handwerklich schlecht gemacht, die Auswahl und Kommentierung der wissenschaftlichen Literatur sei einseitig, negative Folgen der Interventionen würden überbetont, wichtige Aspekte einfach weggelassen; hier solle nur eine vorgefasste negative Meinung zu den Corona-Massnahmen Bestätigung finden, sagten verschiedene Fachleute aus Virologie und Epidemiologie der SZ.»

Berndt zufolge wähle der Sachverständigenausschuss die Studien, die er zur Evaluation herbeigezogen habe, willkürlich aus. Studien, die Deutschland ein gutes Zeugnis in der Pandemiebewältigung ausstellten, blieben unerwähnt. Die SZ-Journalistin verweist unter anderem auf die im Magazin Science publizierte Arbeit von Viola Priesmann, eine Forscherin am Max-Planck-Institut.

In den Augen der SZ-Journalistin gibt es zahlreiche «wichtige Details», die bei der angehenden Evaluation des Sachverständigenausschusses überraschten.

«Es beginnt schon mit der Feststellung, dass Deutschland nicht gut durch die Pandemie gekommen sei. So wird behauptet, in Deutschland sei die Lebenserwartung für 2021 ‹um etwa ein halbes Jahr gegenüber dem Prä-Covid-Jahr 2019› gesunken, während die Menschen in Schweden, das Massnahmenkritikern als positives Beispiel gilt, länger lebten», schreibt Berndt.

Diese Aussagen sind für sie nicht stringent. Der Vergleich von 2021 mit 2019 hinkt in ihren Augen. Denn sie weiss: «(…) in Schweden ist es 2020 zu massiven Todeszahlen gekommen, später hat das Land dann strengere Massnahmen ergriffen.»

Die Journalistin ist obendrein fest davon überzeugt, dass strenge Massnahmen sinnvoll waren. Sie verweist auf China, Südkorea und Taiwan. Dort hätte es dank strenger Massnahmen «extrem wenige Todesfälle» gegeben.

«Auch in neuen Wellen und Pandemien werden wieder Massnahmen nötig sein», verkündet Berndt auf Twitter. Von einer möglicherweise vernichtenden Kritik am Pandemie-Management der Regierung lässt sie sich nicht beirren. «Fehlende Evidenz bedeutet nicht zwingend fehlende Wirksamkeit», erklärt die SZ-Journalistin.

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