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Die ukrainischen Oligarchen hinter Selenskyj

Published On: 13. Juni 2022 0:20

Veröffentlicht am 13. Juni 2022 von KD.

In der Ukraine wird unter anderem um Gas und die fruchtbare «schwarze Erde» gekämpft. Doch ein riesiges neues Geschäft ist am Horizont zu sehen, wie Byoblu wissen lässt. 500 Milliarden Dollar für den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Ende des Konflikts: Das ist die von Volodymyr Selenskyj geschätzte Zahl. Ein Geschäft, das für die Milliardäre, die Wirtschaft, Medien und Infrastruktur des Landes kontrollieren, verlockend ist.

Die ukrainischen Oligarchen

Das sind Männer wie Victor Pinchuk, der sogar patriotische Leitartikel im Wall Street Journal veröffentlicht hat. Die amerikanische Zeitung nannte ihn einen «ukrainischen Industriellen und Philanthropen». Gemäss Byoblu handelt es sich jedoch nicht gerade um einen Wohltäter. Pintschuk ist der zweitreichste Mann der Ukraine mit einem angegebenen Vermögen von rund 2,5 Milliarden Euro vor dem Krieg.

Der Oligarch hat starke Interessen in den Bereichen Stahl und Medien, und seine Stiftung ist die einflussreichste gemeinnützige Einrichtung des Landes. Im Laufe der Jahre hat er Organisationen wie die Clinton Global Initiative, die Tony Blair Faith Foundation, die Brookings Institution und die Donald J. Trump Foundation finanziert. Über seine Stiftung spendet Pinchuk auch regelmässig beträchtliche Summen an den Atlantic Council, die halboffizielle Denkfabrik der NATO mit Sitz in Washington D.C.

Von Rinat Achmetow bis Kolomojskyj

Wie Byoblu informiert, gibt es in der Ukraine mehrere solcher Figuren. Der einflussreichste ist zweifelsohne Rinat Achmetow, der ein Vermögen von 7,6 Milliarden besitzt. Der Tycoon ist Vorsitzender von System Capital Management, einem der führenden Industrieunternehmen im ukrainischen Finanzwesen. Über Dtek Renewables besitzt Akhmetov ausserdem 30 Prozent des Marktes für erneuerbare Energien in der Ukraine.

Die Liste der ukrainischen Oligarchen ist noch lang: vom ehemaligen Präsidenten des Fussballvereins Dinamo Kiew, Ihor Surkis, bis zu Kolomoyskyi. Der Mann, der Selenskyjs Sitcom ausstrahlte und einer der grössten Finanziers des berüchtigten Asow-Bataillons war. Kolomoyskyi und andere Tycoons auf der Liste haben unter anderem starke Interessen in der Region Donbass, die durch den seit 2014 andauernden Konflikt stark geschädigt wurde. Dies könnte einer der Gründe sein, warum die Oligarchen Selenskyj drängen, «bis zum Sieg» zu kämpfen, weil sie nichts an Russland abtreten wollen.

Zehn private Unternehmen kontrollieren 71 Prozent des ukrainischen Agrarmarktes

Auf dem Spiel stehen Byoblu zufolge nicht nur die Vorherrschaft im Energiesektor oder die Herstellung von begehrten Halbleitern. Mit ihren 32 Millionen Hektar fruchtbarem Schwarzerdeboden gilt die Ukraine als «Kornkammer Europas». Seit der Unabhängigkeit von der Sowjetunion im Jahr 1991 ist der Agrarsektor der halbpräsidialen Republik zwischen ausländischen Unternehmen und Unternehmen mit ausländischem Kapital aufgeteilt worden.

Nach einer Analyse von Open Democracy kontrollieren zehn private Unternehmen 71 Prozent des ukrainischen Agrarmarktes. Dazu gehören multinationale Unternehmen wie Monsanto, Cargill und das chinesische Staatsunternehmen COFCO. Nach den Ereignissen auf dem Maidan im Jahr 2014 geriet die Kontrolle über das ukrainische Land allmählich unter euro-atlantischen Einfluss.

Im Jahr 2021 hob Selenskyj das Moratorium für Grundstücksverkäufe auf

Im Juli 2021 habe Selenskyj ein Moratorium für den Verkauf von landwirtschaftlichen Flächen an ausländische Unternehmen aufgehoben, erklärt Byoblu weiter. Der Aufhebungsprozess habe bereits in den Vorjahren begonnen und sei zehn Monate nach Kriegsbeginn von Selenskyj beendet worden. Das Moratorium sei 2001 eingeführt worden, um der ausländischen und privaten «Verunstaltung» ukrainischer Grundstücke entgegenzuwirken.

Ukraine: erobertes Land

Über die Weltbank, den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung flossen etliche Finanzmittel in Form von Hilfspaketen in die Ukraine. Die Kredite sind eng an Reformen gebunden, die die Ukraine mit äusserster finanzieller Strenge und Sparsamkeit durchführen muss. Es ist gemäss Byoblu kein Zufall, dass Akteure wie der IWF erfolgreich auf Selenskyj eingewirkt haben, damit er das Moratorium für Landverkäufe aufhebt. Byoblu resümiert:

«Die Oligarchen und internationalen Giganten wollen die kostbare ukrainische Erde, die sie seit über dreissig Jahren auspressen, nicht aufgeben.»

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